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Kindheit bei Scientology: Verboten (German Edition)

Kindheit bei Scientology: Verboten (German Edition)

Titel: Kindheit bei Scientology: Verboten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ursula Caberta
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ihrem Verständnis nur falsch verhalten, wenn sie von diesen abweichen. Zudem sieht Scientology eine Einschaltung staatlicher Stellen zum Wohl von Kindern nicht vor. Im Gegenteil: Sollten Eltern die außerhalb des Systems geltenden Regeln für sich und ihren Nachwuchs anerkennen, würden sie sich schuldig machen und mit Konsequenzen rechnen müssen.
    Die Scientology-Organisation vertritt ein ideologisch geprägtes geschlossenes Denkmodell gemäß der These, dass es eigentlich keine Kinder gibt.
    »(…) Ein Kind ist nicht eine besondere Art von Tier, die sich vom Menschen unterscheidet. Ein Kind ist ein Mann oder eine Frau, der oder die nur noch nicht zur vollen Größe herangewachsen ist. Jedes Gesetz, das für das Verhalten von Männern und Frauen gilt, gilt auch für Kinder.«
    (Hubbard, Lafayette Ronald: Kinder-Dianetik, Kopenhagen 1983, S. 2)
    Die Grundlage der Ideologie von intergalaktischen Kriegsschauplätzen und dem Kampf um Mutter Erde seit Jahrmillionen von Jahren verkündet, dass Geistwesen sich eines menschlichen Körpers bemächtigen. Dieses Geistwesen, den »Thetan«, gilt es zu befreien und damit die Menschheit zu retten. Wenn es um den Kampf gegen das »Böse aus dem Universum« geht, haben liebevolle Zuwendung und ein Eingehen auf die Bedürfnisse von Kindern eher wenig Raum.
     
    Das Kind muss ebenso »funktionieren«, also möglichst schnell mit der Philosophie des Systems vertraut gemacht werden. Es muss wie Erwachsene lernen, dass außerhalb seiner Welt alles schlecht ist, nach dem Motto: Alles, was nicht mit uns ist, ist gegen uns, und muss entweder dazu gebracht werden, wie wir zu denken, oder bekämpft werden.
     
    Die Auswirkungen eines solchen Gehirntrainings sind schon bei Erwachsenen schwer von außen wahrzunehmen bzw. als Gefahr zu erkennen, geschweige denn bei Kindern, die keine Chance haben, sich ihm zu entziehen.
    Jedoch muss man die Möglichkeiten des Scientology-Systems auch aus einem anderen Blickwinkel betrachten: Stillschweigendes Akzeptieren oder auch nur Ignorieren dessen, was sich mitten in der Gesellschaft an Parallelwelten entwickelt, gekoppelt mit seinem eigenen Anspruch an Erziehung und Bildung, kann verheerende Folgen haben. Sollte es den Scientologen gelingen, den ideologischen Grundsätzen eines L. Ron Hubbard so viel Raum zu geben, dass mentale Programmierung von Kindern als eine akzeptable alternative Erziehungsmethode etabliert wird, dann – spätestens dann – hat die gefährliche Organisation ein kaum noch umkehrbares großes Ziel in der Übernahme gesellschaftlicher Entwicklungen erreicht.
     
    Dieses Buch soll aufklären, warnen und motivieren.
     
    Aufklären über die Schicksale von Kindern, die so oder ähnlich, wie in diesem Buch geschildert, in allen Teilen der Welt, in denen Scientology als Organisation präsent ist, geschehen können und geschehen.
    Warnen davor, dass bei weiterer Verharmlosung der ideologischen Ansätze und der praktischen Umsetzung durch die Hubbard-Nachfolger schleichend die menschenverachtenden Thesen immer weiter Raum einnehmen.
    Und dazu motivieren zu erkennen, dass in einer solchen Welt keine Freiheit des Denkens und Handelns mehr möglich ist. Weder für Erwachsene, noch für die Schwächsten, die Kinder.
     
    Anhand der fiktiven Person Edwin berichte ich von den mir bekannten verschiedensten Schicksalen von Menschen, deren Lebensgeschichten sich genau so oder ähnlich tatsächlich in der Scientology-Welt abgespielt haben oder abspielen können.
    Um verständlich zu machen, warum bestimmtes Verhalten vorkommt, habe ich auch versucht, die Denk- und Handlungsweise der Eltern und des familiären Umfeldes beispielhaft aufzuzeigen. Bisher ist es leider nur einer Minderheit von Personen, die schon als Kinder mit Scientology in Berührung kamen, gelungen, die Organisation zu verlassen. Doch es gibt Beispiele, die Hoffnung machen. Eine wichtige Basis für einen gelingenden Ausstieg ist es, dass die Umwelt begreift, in welcher Parallelwelt diese Menschen aufgewachsen sind, und sich ein Bild davon macht, warum und wie intern agiert wird.
     
    Vergessen werden darf nie, dass Schicksale von Kindern überall in der Welt, wo Scientology gegenwärtig ist, so geschehen können, vielleicht schon um die Ecke in Ihrer eigenen Stadt.
     
    Ursula Caberta, im März 2008

L. Ron Hubbard – Der Philosoph der Philosophen
     
    Das Schicksal von Kindern in der Scientology-Organisation wird bestimmt durch eine Theorie, besser: durch eine Ideologie, deren

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