Kinsey Millhone 04 - Ruhelos
an ihn, aber er mußte nur einmal kurz und schnell den Arm drehen, und meine Hand löste sich. Ich streckte sie erneut aus, aber zu spät. Ich sah, wie er sich abstieß. Einen Augenblick lang schien er zu schweben wie ein Blatt, dann verschwand er aus meinem Blick. Danach schaute ich nicht wieder nach unten.
Ich dachte, ich würde eine Sirene heulen hören, aber der Ton kam von mir.
Ich berechnete Barbara Daggett $ 1040,00, die sie umgehend bezahlte. Wir haben jetzt fast Weihnachten, und ich habe seit sechs Wochen nicht mehr gut geschlafen. Ich habe viel über Daggett nachgedacht und meine Meinung in einer Hinsicht geändert. Ich glaube, er wußte, was los war. Aus der Ferne hatte man Tony vielleicht für eine Frau halten können, aber aus der Nähe sah er genau nach dem aus, was er war... ein Kind, das sich verkleidet hatte, für sein Alter überaus schlau, aber auch nicht annähernd schlau genug. Ich glaube nicht, daß Daggett darauf hereingefallen war. Warum er das Spiel mitspielte, weiß ich nicht. Wenn er geglaubt hatte, was Billy ihm erzählte, dann mußte er sich gesagt haben, daß er ohnehin ein toter Mann war. Vielleicht hatte er das Gefühl gehabt, er schuldete Tony dieses letzte Opfer. Ich werde es nie wissen, aber so ergibt es für mich mehr Sinn. Es gibt Schulden der menschlichen Seele, die so enorm sind, daß nur das Leben selbst eine ausreichende Buße darstellt. Vielleicht sind in diesem Fall jetzt alle Rechnungen voll bezahlt... bis auf meine.
Hochachtungsvoll,
Kinsey Millhone
Danksagung
Die Autorin möchte sich bei folgenden Personen für ihre unschätzbare Hilfe bedanken: Steven Humphrey, Florence Clark, Joyce Mackewich, Steve Stafford, Bob Ericson, Ann Hunnicutt, Charles und Mary Pope von der Rescue Mission, Michael Thompson vom Santa Barbara Probation Department, Michelle Bores und Bob Brandenburg vom Santa Barbara Harbor Masters Office, Mary Louise Days vom Santa Barbara Building Department und Gerald Dow, Crime Analyst, vom Santa Barbara Police Department.
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