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Kinsey Millhone 14 - Kopf in der Schlinge - N wie Niedertracht

Kinsey Millhone 14 - Kopf in der Schlinge - N wie Niedertracht

Titel: Kinsey Millhone 14 - Kopf in der Schlinge - N wie Niedertracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Grafton
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schon, sie würde aufhören, ihr kurzgeschnittenes Haar mit Dauerwellen zu Tode zu quälen. Außerdem fragte ich mich, was wohl geschehen würde, wenn sie unter dem eintönigen Braun des Färbemittels, mit dem sie es behandelt hatte, das natürliche Grau hervorkommen ließe. Der Empfangsbereich war klein, ein mit Kiefernholz getäfeltes Kabuff, kaum groß genug für einen schmalen gepolsterten Stuhl und das Regal mit den Prospekten, die die unzähligen Freizeitangebote in der Umgebung anpriesen. Eine Seitentür mit der Aufschrift Direktion führte vermutlich in ihre Privatwohnung. Die Rezeption bestand aus einer dreißig Zentimeter breiten Schreibunterlage auf der unteren Hälfte der teilbaren Tür, die die Mini-Lobby vom Büro trennte, wo die üblichen Utensilien zu sehen waren: Aktenschränke, Schreibmaschine, Registrierkasse, Karteikasten, Quittungsblock und das große Buch mit den Reservierungen, das sie zur Beantwortung der Fragen ihres Anrufers zu Rate zog. Sie schien ein klein wenig verärgert über die Fragen zu sein, die ihr gestellt wurden. »Ich habe am vierundzwanzigsten Zimmer frei, aber nicht am Tag danach... Wenn Sie Fische ausgenommen und eingefroren haben wollen, versuchen Sie es im Elms oder im Mountain View... Mhm... Aha... Tja, etwas anderes kann ich Ihnen nicht anbieten ...« Doch dann lächelte sie vor sich hin, als amüsierte sie sich über einen nur ihr bekannten Witz. »Nö... Kein Zimmerservice, kein Kraftraum, und die Sauna ist außer Betrieb...«
    Während ich darauf wartete, dass sie zu telefonieren aufhörte, nahm ich aufs Geratewohl ein paar Prospekte aus dem Regal und informierte mich über Werktags-Angebote für Skipässe und Übernachtungen in näher bei Mammoth Lakes und Mammoth Summit gelegenen Orten. Dann studierte ich den lokalen Veranstaltungskalender. Ich hatte das große alljährliche Forellen-Derby verpasst, das in der Vorwoche stattgefunden hatte. Außerdem war ich für die große Angelshow im Februar zu spät dran. So ein Pech. Ich las, dass die Festlichkeiten im April eine zweite Angelshow umfassten, dazu den Presseempfang zur Eröffnung der Forellensaison, die offizielle Eröffnung der Forellensaison und eine Leistungsschau des Fischereivereins, eine Feier zum Tag des Maultiers, und später folgte noch ein 30-Kilometer-Lauf im Mai. Es sah ganz danach aus, als hätte ich Gelegenheit, mir die Eastern Sierras wahlweise wandernd, beim Rucksack-Trekking oder auf dem Rücken eines Maultiers zu erschließen. Oben lauerte dann vermutlich eine rasende Horde hungriger wilder Tiere auf uns, die uns ansprangen und nach uns schnappten, während wir uns über gefährlich schmale Pfade den Weg nach unten bahnten und die Felsbrocken die Berghänge hinab in den gähnenden Abgrund polterten.
    Ich sah auf und stellte fest, dass Cecilia Boden mich mit verschlossener Miene anstarrte. »Sie wünschen?« fragte sie. Mit den Händen hielt sie die teilbare Tür umklammert, als wollte sie mich davon abhalten, hindurchzugehen. Ich erklärte ihr, wer ich war, und mit einer Handbewegung lehnte sie die Kreditkarte ab, die ich ihr anbieten wollte. Mit geschürzten Lippen sagte sie: »Selma hat gesagt, ich solle die Rechnung direkt an sie schicken. Ich habe zwei Hütten frei. Sie können sich eine aussuchen.« Sie nahm einen Schlüsselbund vom Haken und öffnete die untere Hälfte der Tür. Indem sie es mir überließ, ihr zu folgen, ging sie zur Vordertür hinaus und einen mit Zedernrinde übersäten Weg entlang. Die Luft draußen war feucht und roch nach Lehm und Kiefernharz. Ich hörte den Wind durch die Bäume wehen und die Eichhörnchen schnattern. Mein Auto ließ ich dort stehen, wo ich es geparkt hatte, und wir gingen zu Fuß weiter. Der schmale Weg, der zu den Hütten führte, war durch eine zwischen zwei Pfosten gespannte Kette abgesperrt. »Ich will keine Autos in diesem Teil der Anlage. Die Erde wird bei schlechtem Wetter zu stark aufgewühlt«, sagte sie, als hätte ich sie danach gefragt. »Tatsächlich«, murmelte ich, weil mir nichts Besseres einfiel. »Wir sind fast ausgebucht«, fuhr sie fort. »Ungewöhnlich für März.« In ihren Augen war das vermutlich Konversation, und so gab ich als Erwiderung entsprechende Laute von mir. Die Hütten vor uns lagen etwa zwanzig Meter auseinander, getrennt durch kahle Ahornbäume, Hartriegelsträucher und genügend Douglastannen, um sich an eine Weihnachtsbaumplantage zum Selberfällen erinnert zu fühlen. »Warum heißt der Ort Nota Lake? Ist das

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