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Kinsey Millhone 18 - Ausgespielt - R wie Rache

Kinsey Millhone 18 - Ausgespielt - R wie Rache

Titel: Kinsey Millhone 18 - Ausgespielt - R wie Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Grafton
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Tiefgarage sicher leer. Wir fuhren durch den höhlenartigen Raum und in eine Parklücke. Beck musste direkt vor uns geparkt haben, da ich eine Tür ins Schloss fallen hörte, ehe unser Fahrer den Motor abgestellt hatte. Ohne große Umstände wurde ich von der Rückbank gezerrt und auf die Beine gestellt. Ich hatte gehofft, Blickkontakt zu Beck aufnehmen, eine Verbindung herstellen zu können, da ich mir bessere Chancen ausrechnete, ihn erweichen zu können, als die Gorillas rechts und links von mir. Mit ungerührter Miene wich er meinem Blick aus. Wir warteten, bis er seinen Kofferraum geöffnet und den Rollenkoffer herausgeholt hatte. Die Seiten waren grau verkratzt und voller Sand, der sich angesammelt hatte, als der Koffer am Strand übers Pflaster gezerrt worden war. Der Griff war abgerissen. Beck legte den Koffer hin und kniete sich neben ihn. Er zog den Reißverschluss auf und klappte den Deckel weg.
    Leer.
    Ich riss die Augen auf, als hoffte ich, dadurch die Machart eines Zaubertricks zu durchschauen. Reba hatte mir den Computer doch gezeigt. Vor weniger als einer Stunde war er noch im Koffer gewesen – wohin war er nun verschwunden? Die einzige Zeit, die wir getrennt gewesen waren, waren die paar Minuten gewesen, die ich sie vor den Garagen hatte warten lassen, während ich mein Auto holte. Sie musste meine Abwesenheit genutzt haben, um den Computer herauszunehmen und ihn im Kofferraum ihres Wagens einzuschließen. Das hieß, dass sie Becks Verrat geahnt hatte und ihm zuvorgekommen war. Ebenso musste er gewusst haben, dass sie ein Manöver plante, denn warum sonst hätte er sich mich schnappen sollen?
    Beck stand auf und trat mit der Schuhspitze gegen den Koffer. Ich hatte Wut erwartet, doch stattdessen wirkte er eher nachdenklich. Vielleicht gefiel es ihm, dass Reba ihren Zweikampf zu solchen Extremen aufbauschte, da er sich seinen Sieg am Schluss umso süßer ausmalte. Er wandte sich um und ging auf den Aufzug zu.
    Wir drei folgten ihm, wobei unsere Schritte in den weiten, leeren Räumen hallten wie das Getrampel einer Herde wilder Tiere. Der Typ mit dem verletzten Auge wahrte den ständigen Druck auf meinen Arm, den er mir auf den Rücken gedreht hatte. Hätte ich mich bewegt, hätte ich mir den Arm ausgerissen wie einen gebratenen Hühnerflügel. Die Aufzugtüren gingen auf, und wir stiegen alle vier ein. Beck drückte den Knopf, die Türen schlossen sich, und der Aufzug begann seine Fahrt nach oben.
    »Warum hier?«, fragte ich.
    »Damit Reba weiß, wo sie mich erreichen kann. Wir fechten hier nämlich ein kleines Intelligenzduell aus, falls Sie es noch nicht gemerkt haben.«
    »Das war kaum zu übersehen.«
    Beck gönnte mir ein flüchtiges Lächeln.
    Die Türen öffneten sich auf der Ebene mit den Geschäften. Wir verließen den Aufzug im Beckwith-Haus und trotteten durch die marmorne Halle zu den öffentlichen Aufzügen hinüber, die uns in den dritten Stock bringen würden. Ich wandte mich zu Willard um, der an seinem Tresen saß. Er ließ uns kommentarlos passieren, seine Miene eine ewig gleiche, gut geschnittene, leere Fläche. Ich sandte ihm einen Blick, von dem ich hoffte, dass er flehentlich war, bekam aber nichts zurück. Wie konnte ein so attraktiver Mann nur so wenig Leben in den Augen haben? Sah er denn nicht, was los war? Beck war sein Chef. Vielleicht bekam er ja einen Batzen Geld dafür, dass er in die andere Richtung sah.
    Wir fuhren in den dritten Stock. Die Aufzugtüren öffneten sich in künstlich beleuchtete Bürofluchten, deren Farbgebung so grell war wie ein Disneyfilm. Lange, mit grünem Teppichboden ausgelegte Flächen, helle abstrakte Gemälde, die in einer Reihe in den Fluren hingen. Gesunde Pflanzen, moderne Möbel. Ich rechnete damit, in Becks Büro geführt zu werden, doch er schob mich um die Ecke zum Lastenaufzug. Dort drückte er den Rufknopf und wartete, bis die Türen aufgingen. Er trat an die Rückwand der Aufzugkabine und zog die graue, gesteppte Polsterung beiseite. Dann gab er den Code in das Tastenfeld an der Kabinenwand ein. Die Tür zu seinem Zählraum glitt auf. Beck drückte den Halteknopf, trat beiseite und wandte sich zu mir um. Die Hände hatte er wieder in die Taschen seines Regenmantels gesteckt.
    Niemand sprach ein Wort.
    Nur am Rande nahm ich die Zähl- und Bündelmaschinen wahr. Gleichzeitig bemerkte ich, dass sämtliche losen Geldscheine aus den Schachteln entfernt worden waren und nun verpackt und gestapelt auf der Arbeitsfläche lagen.
    Was ich

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