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Kinsey Millhone 18 - Ausgespielt - R wie Rache

Kinsey Millhone 18 - Ausgespielt - R wie Rache

Titel: Kinsey Millhone 18 - Ausgespielt - R wie Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Grafton
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schwieg einen Moment, und ein langsam aufsteigendes Lächeln erhellte ihr zerschundenes Gesicht. »Sowie ich wieder in der Stadt war, habe ich einen Mann angerufen, der bei der Steuerbehörde arbeitet. Ich habe ihm alles verraten, und zwar haarklein – Namen, Zahlen, Daten –, alles, was er brauchte, um sich Haftbefehle ausstellen zu lassen. Er musste den Richter zwar zu Hause anrufen, doch er hat gern mitgeholfen.«
    »Ach, du lieber Gott, Reba, jetzt mach mal halblang«, sagte Beck amüsiert. »Ich weiß seit Monaten, dass sie mir auf den Fersen sind. Das war das Einzige, was mir wirklich Sorgen gemacht hat, und das ist jetzt erledigt. Was glaubst du wohl, wie viele belastende Informationen sie aus diesem Verhau noch retten werden?«
    »Wahrscheinlich gar keine.«
    »Genau. Vielen herzlichen Dank.«
    Beck bemerkte, wie Reba sich von ihm abwandte. Er blickte nach hinten und sah Cheney und Vince Turner mit mehreren Polizisten und FBI-Agenten auf dem Gehsteig stehen. Vielleicht hörte er für einen Moment auf zu lächeln, doch besorgt wirkte er nicht. Er bedeutete Willard, sie hereinzulassen. Willard legte die Pistole auf den Boden, hob die Hände, um zu demonstrieren, dass er unbewaffnet war, und machte sich mit seinem Sammelsurium von Schlüsseln daran, die Tür aufzuschließen.
    Reba war noch nicht fertig. »Da wäre nur noch ein Problem.«
    Beck wandte sich wieder zu ihr um. »Und das wäre?«
    »Das hier ist nicht Martys Computer.«
    Beck lachte. »Schwachsinn.«
    Reba schüttelte den Kopf. »Keineswegs. Den Feds hat es überhaupt nicht gefallen, dass der Computer gestohlen worden war, daher habe ich ihn zurückgebracht und gegen einen anderen ausgetauscht.«
    »Wie bist du hier reingekommen?«
    »Er hat mich reingelassen«, erwiderte sie und zeigte auf Willard.
    »Gib’s auf, Baby. Der Mann arbeitet für mich.«
    »Mag sein, aber ich bin diejenige, die ihn um den Verstand gevögelt hat. Wir sind so dicke.« Sie hob die linke Hand und bildete einen Kreis aus Daumen und Zeigefinger. Dann steckte sie ihren rechten Zeigefinger in den Kreis und bewegte ihn rein und raus wie einen Kolben. Beck verzog angesichts ihrer Vulgarität gequält das Gesicht, doch Reba lachte nur.
    Ich warf einen raschen Blick zu Willard hinüber, der mit angemessenem Schamgefühl die Augen senkte. Cops und FBIAgenten drängten in die Halle. Cheney hob Becks Waffe auf und sicherte sie, ehe er sie Vince reichte.
    »Nachdem Willie mich hereingelassen hatte«, fuhr Reba fort, »habe ich Martys Computer in dein Büro hinaufgebracht. Dann habe ich deinen Computer abmontiert, weggetragen und stattdessen den von Marty aufgestellt. Deinen Computer habe ich unter Martys Schreibtisch geschoben. Das hier ist der von Onni. Es war nicht viel drauf außer privater Korrespondenz und einem Haufen dämlicher Computerspiele. Ein Wahnsinn, dass du sie so gut bezahlt hast, obwohl sie nur die Zeit vertrödelt hat.«
    Beck kaufte es ihr immer noch nicht ab. Er schüttelte den Kopf und fuhr sich mit der Zunge über die Vorderzähne, während er ein Lächeln zu unterdrücken suchte. Sie hätte ihm ebenso gut erzählen können, dass sie von Außerirdischen entführt worden war, die sie als Versuchskaninchen für sexuelle Experimente benutzt hatten.
    »Willst du wissen, was ich sonst noch gemacht habe?«, fragte sie ihn. »Ich verrat’s dir, Beck. Ich war nämlich richtig fleißig.
    Nachdem ich die Computer ausgetauscht hatte, bin ich bei Salustio vorbeigefahren und habe ihm die fünfundzwanzigtausend zurückgebracht, die ich gestohlen habe. Marty hat mir das Geld als Gegenleistung für Papiere gegeben, die er nicht mehr benutzen konnte. Salustio war es im Grunde völlig egal, wo das Geld herkam. Das Problem war nur, dass er immer noch sauer auf mich war, nachdem ich ihn bezahlt hatte. Also dachte ich, ich könnte ihn ja vor der Razzia warnen, um ihn für die Unannehmlichkeiten zu entschädigen. Damit blieb ihm gerade genug Zeit, um sein Geld außer Landes zu schaffen. Und jetzt ist alles vergeben und vergessen. Er und ich sind quitt. Und du bist derjenige, der im Regen steht.«
    Becks Gesichtsaudruck war unergründlich. Er würde ihr nie die Befriedigung gönnen, seine Niederlage einzugestehen, doch sie wusste, dass sie den Sieg davongetragen hatte. EPILOG
    Das war natürlich noch nicht das Ende.
    Beck wurde wegen Mordes, Angriffs mit einer tödlichen Waffe, Entführung, Geldwäsche, Steuerhinterziehung, betrügerischer Verschwörung zum Nachteil der Regierung der

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