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Kinsey Millhone 18 - Ausgespielt

Kinsey Millhone 18 - Ausgespielt

Titel: Kinsey Millhone 18 - Ausgespielt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Grafton
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wählte Becks Privatnummer, um die Sache zu beschleunigen. Beim ersten Läuten lehnte sie ihren Kopf gegen meinen und kippte den Hörer so, dass sie mithören konnte. »Das Ganze kommt mir vor wie ein Schülerstreich«, schimpfte ich. »Ich finde es bescheuert.«
    »Könnten Sie mal die Klappe halten?«, zischte sie.
    Nach dem dritten Klingeln nahm er ab. »Ja.«
    Mein Mund war trocken. »Beck, hier ist Kinsey.«
    »Verdammt noch mal! Wo ist Reba? Diese dumme Schlampe. Ich will mein Eigentum von ihr zurückhaben, und zwar ein bisschen plötzlich.«
    Reba riss mir den Hörer vom Ohr. Nun hatte sie Beck in der Hand und säuselte zuckersüß. »Hey, Baby. Wie läuft’s denn so bei dir? Ich bin schon zur Stelle.«
    Becks Antwort musste bissig gewesen sein, da sie amüsiert auflachte. »Ach Gott, jetzt aber. Du brauchst nicht gleich ausfallend zu werden. Ich dachte nur, wir sollten uns mal treffen und ein Schwätzchen halten.«
    Ich wartete und sah auf den Parkplatz hinaus, während sie Beck erläuterte, was für ein Geschäft sie mit ihm machen wollte. Sie stritten sich über den Treffpunkt und rangen darum, wer sich letztlich durchsetzen würde. Das East-Beach-Badehaus an der Ecke Cabana und Milagro bezeichnete die Stelle, wo ich bei meinen morgendlichen Joggingrunden immer umkehrte. Das Areal ist auch nachts gut einsehbar und hell beleuchtet, und das Santa Teresa Inn liegt der Einfahrt zum Parkplatz genau gegenüber auf der anderen Straßenseite. Es gibt einen kleinen separaten Parkplatz am anderen Ende des Gebäudes, doch Reba hatte sich für den öffentlicheren Teil entschieden. Damit hatte sie eine für sie ungewöhnlich große Portion gesunden Menschenverstand bewiesen. Sie bestand darauf, dass das Treffen in fünfzehn Minuten stattfinden müsse, während er schwor, dass er es nicht unter einer halben Stunde schaffen könne. Darauf ließ sie sich schließlich ein. Ein Punkt für ihn. Mir war mulmig zumute. Je mehr Zeit sie ihm ließ, desto wahrscheinlicher war es, dass er sich Beistand organisierte. Darauf war sie offenbar auch schon gekommen. »Und Beck, eines noch: Wenn du irgendjemanden mitbringst außer Marty, kriegst du tierischen Ärger. Ja, gut, danke gleichfalls, du blöder Arsch!« Sie knallte den Hörer auf die Gabel und rammte die Hände in die Jackentaschen. »Mann, ich hasse ihn. So ein Wichser.«
    Ich griff nach dem Hörer und nahm mir ein paar Münzen. »Ich rufe Cheney an.«
    Sie nahm mir den Hörer ab und legte ihn zurück. »Ich will Cheney nicht dabeihaben. Ich will niemanden dort sehen außer uns.«
    »Das mache ich nicht mit. Sie und Beck können von mir aus alle Spielchen spielen, die Ihnen einfallen, aber ich steige aus«, erklärte ich.
    »Okay. Schön. Verziehen Sie sich. Setzen Sie mich an meinem Auto ab, dann sind Sie mich los.« Damit drehte sie sich um und ging davon.
    Ich hatte gehofft, sie davon überzeugen zu können, dass wir Unterstützung brauchten, doch sie wollte nichts davon hören. Ich blinzelte und sah aufs Straßenpflaster. Was hatte ich für eine Wahl? Mich ihr fügen oder das Risiko eingehen, dass... ja, was? Dass sie getötet oder verletzt wurde? Weil Marty den Computer gestohlen hatte, hatte sie angenommen, Beck sei derjenige gewesen, der die Entführung veranlasst hatte, aber was, wenn sie sich irrte? Es hätte auch Salustio Castillo gewesen sein können, der genauso viel zu verlieren hatte. Möglicherweise bluffte Beck. Vielleicht hatte er nicht die leiseste Ahnung, wo Marty festgehalten wurde, und was dann? Er brauchte sich nur den Koffer zu schnappen — was konnte sie ihm schon entgegensetzen? Ja, und was konnte ich tun, falls es hart auf hart kam? Gar nichts. Allerdings wusste sie genau, dass ich sie nicht im Stich lassen würde. Es stand zu viel auf dem Spiel.
    Widerwillig folgte ich ihr. Die Autotüren waren verschlossen, und sie wartete mit abgewandtem Blick, während ich einstieg und meine Tasche auf den Rücksitz warf. Ich setzte mich hinters Lenkrad, beugte mich hinüber und öffnete die Tür auf ihrer Seite. Sie stieg ein, und so saßen wir erst einmal da. Ich hatte die Hände aufs Lenkrad gelegt und versuchte Zeit zu schinden, während ich mir auf der Suche nach einer Alternative den Kopf zerbrach. »Es muss doch irgendeinen besseren Ausweg geben.«
    »Super. Spucken Sie’s aus. Ich bin dabei.«
    Ich wusste keine Antwort. Das Treffen war für elf Uhr abends vereinbart, also in etwa fünfundzwanzig Minuten. Theoretisch hätte die Zeit gereicht, um bei mir

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