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Kinsey Millhone 18 - Ausgespielt

Kinsey Millhone 18 - Ausgespielt

Titel: Kinsey Millhone 18 - Ausgespielt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Grafton
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Boden.
    Zehn Minuten später tauchte Priscilla Holloway wieder auf und begleitete ihren schmuddeligen Klienten zur Tür. Sie gab ihm noch eine Ermahnung mit auf den Weg und wandte sich dann an Reba. »Möchten Sie jetzt reinkommen?«
    Reba rappelte sich auf. »Was ist mit ihr?«
    »Sie kann in ein paar Minuten nachkommen. Zuerst müssen wir mal unter vier Augen ein paar Dinge klären. Ich hole Sie dann gleich«, sagte sie zu mir.
    Die beiden gingen den kahlen Flur entlang. Reba sah im Vergleich zu Holloway geradezu winzig aus. Mittlerweile ans Warten gewöhnt, lehnte ich mich wieder an die Wand und stellte meine Umhängetasche auf den Boden. Da ging die Glastür auf, Cheney Phillips kam herein und ging auf dem Weg den Flur ent-lang an mir vorbei. An Priscilla Holloways Tür klopfte er an und steckte den Kopf hinein. Er plauderte kurz mit ihr, ehe er sich umwandte und erneut auf mich zukam. Bis jetzt hatte er mich noch nicht entdeckt, was mir kurz Gelegenheit gab, ihn zu mustern.
    Ich kannte Cheney seit Jahren, aber wir hatten bis zu einem Mordfall vor zwei Jahren nie zusammengearbeitet. Im Laufe zahlreicher Gespräche hatte er mir an vertraut, dass er in einer Atmosphäre wohlwollender Vernachlässigung aufgewachsen war und sich schon früh für eine Laufbahn bei der Polizei entschieden hatte. Als sich unsere Wege das letzte Mal gekreuzt hatten, hatte er als Zivilfahnder fürs Drogendezernat gearbeitet, doch inzwischen war sein Gesicht vermutlich zu bekannt für verdeckte Ermittlungen. Wie üblich war er tadellos gekleidet: eine dunkle Hose zu einem Nadelstreifensakko, das in der Schulterpartie breit und in der Taille eng geschnitten war. Zu seinem mitternachtsblauen Hemd trug er eine mitternachtsblaue Krawatte mit einem Touch von hellerem Blau. Sein dunkles Haar war lockig, und sein Blick verströmte eine seltsame Mischung aus Polizistenmentalität und Verführung. Als ich gehört hatte, dass er geheiratet hatte, hatte ich seinen Namen in meinem geistigen Adressbuch von einem der vordersten Plätze nach ganz hinten in eine Kategorie verlegt, die das Etikett »ohne Schaden gestrichen« trug.
    Sein Blick streifte kurz meinen, und als ihm klar wurde, dass ich es war, blieb er wie angewurzelt stehen. »Kinsey, so ein Zufall. Gerade habe ich an dich gedacht.«
    »Was machst du denn hier?«
    »Einem entlassenen Häftling auf den Zahn fühlen. Und du?«
    »Bei einer jungen Frau babysitten, bis sie auf eigenen Füßen steht.«
    »Missionarsarbeit.«
    »Das nun nicht gerade. Ich werde dafür bezahlt«, entgegnete ich.
    »Als wir uns am Samstag begegnet sind, wollte ich dich schon fragen, warum ich dich gar nicht mehr im CC’s sehe. Dolan hat mir erzählt, dass ihr zwei zusammen an einem Fall arbeitet. Da hätte ich eigentlich damit gerechnet, dass du mal reinschaust.«
    »In meinem Alter ziehe ich nicht mehr durch die Kneipen. Ich gehe höchstens zu Rosie«, erwiderte ich. »Und was ist mit dir? Das Letzte, was ich gehört habe, war, dass du in Las Vegas geheiratet hast.«
    »Mann, das spricht sich ja rum. Was hast du denn noch gehört?«
    »Dass du sie im CC’s kennen gelernt hast und schon nach sechs Wochen mit ihr durchgebrannt bist.«
    Cheney lächelte gequält. »Klingt irgendwie krass, wenn du es so ausdrückst.«
    »Was ist denn aus deiner vorherigen Freundin geworden? Ich dachte, du seist jahrelang mit einer anderen liiert gewesen.«
    »Das hat zu nichts geführt. Sie hat es früher gemerkt als ich und mich sang- und klanglos sitzen lassen.«
    »Und dann hast du aus Frust gleich geheiratet?«
    »So könnte man wohl sagen. Und wie läuft’s bei dir? Was macht dein Freund Dietz?«
    »Kinsey, möchten Sie jetzt reinkommen?«
    Als ich aufsah, kam Priscilla Holloway auf mich zu.
    Cheney wandte den Kopf, folgte meinem Blick und sah zwischen der Bewährungshelferin und mir hin und her. »Ich glaube, du musst los.«
    »War nett, dich mal wieder gesehen zu haben«, sagte ich.
    »Ich rufe Sie an, sobald ich dazu komme«, sagte Priscilla zu ihm, als er sich zum Gehen wandte.
    Ich sah ihm nach, wie er die Glastür aufstieß und auf den Parkplatz zuging.
    »Woher kennen Sie Cheney?«, wollte Priscilla wissen.
    »Von einem Fall, den ich bearbeitet habe. Netter Typ.«
    »Er ist in Ordnung. Ist die Fahrt ohne Probleme verlaufen?«
    »Ein Kinderspiel, nur dass es da unten unheimlich heiß war.«
    »Und es gibt viel zu viele Insekten«, ergänzte sie. »Man kann kaum den Mund aufmachen, ohne eines zu verschlucken.«
    Ihr Büro war

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