Kismet - Wenn Liebe nur so einfach waer
was wir für heute Abend geplant hatten, oder?“ Caro starrte sie entgeistert an.
„Nein, sag, dass das nicht wahr ist. Das ist heute? Oh, bitte Steffi, hab Erbarmen mit mir. Ich kann das nicht machen, unmöglich, auf gar keinen Fall. Vergiss es“, bettelte sie vehement und schüttelte verbissen ihren Kopf, dass ihre Haare flogen. Sie würde auf keinen Fall vor mehr als Zweihundert feiern den jungen Leuten ein schnulziges Liebeslied, das Katrin so gerne mochte, singen. Himmel noch mal, sie musste vollkommen verrückt gewesen sein, als sie sich vor zwei Monaten, kurz nachdem Steffi und sie eingeladen worden waren, zu dieser bescheuerten Geschenkidee breitschlagen ließ.
Konnten sie ihr nicht einen Gutschein schenken?
„Steffi sing du doch den blöden Song und mach dich zum Deppen“, murrte sie.
Glücklicherweise nahm ihre Freundin ihre Beschimpfung nicht persönlich, sondern wusste, dass Caro einfach wahnsinniges Lampenfieber hatte.
„Beruhig dich, es wird auch nicht schlimmer, als vor einem Saal voll Studenten ein Referat zu halten und dass kannst du ja, wie wir eben gesehen haben“, meinte sie grinsend.
„Das ist was komplett anderes und das weißt du auch. Ich meine es ernst, sing du doch. Ich mach das nicht.“ Caroline war so darauf bedacht böse zu gucken, dass Steffi ein Lachen bei ihrem Anblick nicht unterdrücken konnte.
Klug wie sie war, ließ sie das Thema fallen und würde sie heute Abend einfach vor vollendete Tatsachen stellen, - also folglich einfach ankündigen.
„Du weißt ich kümmere mich schon um die Partyspiele und die Moderation, so wie Madam Katrin es sich gewünscht hat.“ Resigniert schüttelte Caro den Kopf.
„Hätte ich gewusst, was an die dumme Partyeinladung alles gebunden ist, hätte ich der gleich abgesagt“, brummte Caro und zog eine Grimasse.
„Tja, mit gehangen, mit gefangen“, kam es wenig hilfreich zurück. Stattdessen interessierte sich ihre Freundin viel mehr für ein anderes Thema.
„Was ziehst du heute Abend an, Showgirl?“
19. Kapitel
E ilig war Caro, nachdem sie mit Steffi noch in einem Café einen Milchshake getrunken hatte, Kaffee konnte sie irgendwie nicht mehr sehen, nach Hause marschiert. Verzweifelt schaute sie daheim in ihren Kleiderschrank und raufte sich die Haare. Was zum Teufel sollte sie nur anziehen. Sie beschloss mit Hinblick auf die Zeit, die Entscheidung erst einmal auszusetzen und zunächst Duschen zu gehen. Schließlich war es schon früher Nachmittag und sie hatte ihrer Freundin versprochen, bei den letzten Vorbereitungen in dem angemieteten Festsaal zu helfen. Mit einem Fuß bereits in der Duschkabine, warf sie einen flüchtigen Blick in den Spiegel und sah dass ihre rotbraunen Haare verheerend aussahen.
Das Outfit war ihr kleinstes Problem, wie sie selbstkritisch feststellte. Sie musste sich eine Frisur einfallen lassen, die ihre kahle Stelle am Hinterkopf, inklusive der Narbe, den ganzen Abend vollständig überdeckte. Ihre Augenbrauen könnten auch mal wieder gezupft werden und ihre Fingernägel waren teilweise abgebrochen und könnten wirklich ein bisschen Nagellack vertragen, sinnierte sie. Was Ben bloß an ihr fand, überlegte sie, während das Wasser auf sie herabfiel. Vermutlich hatte ich zehn Verehrerinnen an einem Finger. War es nicht so, dass sich Krankenschwestern immer in die attraktiven Ärzte verliebten? Der Gedanke machte sie mürrisch und sie fing an ihre zarte Haut viel zu fest zu schrubben. Unweigerlich stiegen die Erinnerungen, an ihrer letzten Dusche vom Vorabend auf und sie seufzte wohlig.
Nach der feuchten lauwarmen Erfrischung stand sie, nur mit einem zartrosa Höschen bekleidet, erneut vor ihrem Schrank und probierte den dazugehörigen rosa BH anzuziehen. Entnervt streifte sie ihn wieder ab, der Verschluss lag einfach zu ungünstig auf der Wunde. Also ohne, entschied sie und damit fielen alle ihre weißen Kleidungsstücke aus dem Raster. Das Schwarzlicht in der Lokalität würde sie durchsichtig erscheinen lassen. Vor sich hinmurmelnd wühlte Caroline einige Zeit in ihrem Schrank, verwarf einige Ideen und förderte letztendlich aus den Tiefen ihres Klamotten-Sammelsuriums ein Kleid zu Tage.
Schnell lackierte sie sich, in einem durchsichtigen rosa schimmernden Ton, die Fingernägel und zupfte sich rasch die Augenbrauen nach. Sie schminkte sich aufwendiger als sonst, betonte mit hellem Lidschatten und Eyeliner ihre veilchenblauen Augen, die jetzt noch außergewöhnlicher strahlten. Ihre Lippen tauchte
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