Kismet - Wenn Liebe nur so einfach waer
aber möglicherweise gleich ersticken würde, weil sie sich nicht traute, um Hilfe zu bitten.
Henning sagte etwas zu ihr, das sie nicht verstand und sie öffnete wieder ihre Augen. Panisch spürte sie, wie ihre Zunge taub wurde und ihr Überlebensinstinkt ließ sie ihren Stolz vergessen. Mit riesengroßen Augen sah sie Henning an. Er hörte verwundert auf die frivole Weihnachtsfeierstory zu erzählen, mit der Henning gerade angefangen hatte.
„ Alles okay?“, fragte er besorgt und kniff seine hellblauen Augen zusammen.
Caro wartete nicht länger und beugte sich ganz nah zu ihrem zweitliebsten Arzt in diesem Raum und flüsterte ihm krächzend ins Ohr : „ich brauch deine Hilfe. In den Soße war Sellerie, wogegen ich allergisch bin.“
Ohne zu zögern stand Henning auf und zog sie hoch. Er legte leicht den Arm um sie, wofür sie dankbar war, denn ihr war plötzlich schwindelig und sie sah schwarze Punkte vor ihren Augen. Henning führte sie durch den Flur nach draußen zur Auffahrt und öffnete den Kofferraum, eines schwarzen BMWs. Ärzte verdienen anscheinend wirklich gut, dachte sie in dem Moment idiotischer weise.
Er nahm flink eine schwarze Tasche heraus und zog sie auf ein Stück Rasenfläche, wo ein paar Gartenstühle standen. „Leg dich auf den Boden“, sagte Hennig bestimmend. Er wollte sie sanft herunter drücken, aber Caro wehrte sich.
„Das … geht ... nicht, ich … will … mein … Kleid … nicht ... ruinieren“, brachte sie mühsam keuchend hervor und schüttelte vehement mit dem Kopf.
„Mädel, du bist wirklich unglaublich“, äußerte Henning wenig amüsiert und griff nach ihrem Arm.
„Los, hinlegen, wir müssen deine Beine hochlagern, damit das Blut zirkulieren kann.“ Wiederwillig ließ sie sich von ihm auf den Boden helfen, streckte sich schließlich flach auf dem Rasen aus und Henning hob ihre Beine auf einen Stuhl. Keine Sekunde zu früh, denn ihr Puls raste, sie atmete viel zu schnell und zu flach.
Krampfhaft rang sie mit geschlossenen Augen nach Luft und kämpfte gegen die noch unbegründete Angst an zu ersticken. Besonnen jagte Henning ihr nach einander zwei Injektionen in eine Vene und kontrollierte ihren Puls, sowie ihre Atmung. Binnen Sekunden konnte Caroline befreiter atmen. Erleichtert öffnete sie die Augen und füllte gierig ihre Lungen mit Luft.
„Es wird dir gle ich wieder besser gehen“, versprach Henning mit beruhigender Stimme und tätschelte ihren Arm.
„Ich hab dir Adrenalin und Kortison gespritzt, ich hoffe du bist nicht auch noch darauf allergisch“, erklärte er weiter und lächelte sie schelmisch an.
„Du solltest dir angewöhnen ein Antihistaminikum bei dir zu haben, damit es gar nicht so weit kommt. Besser wäre es jedoch, wenn du erst gar nichts zu dir nimmst, was du nicht verträgst.“ Caroline nickte leicht, denn ihre Zunge fühlte sich noch taub an, aber ihr Puls beruhigte sich langsam. Er hob vorsichtig ihre Beine vom Stuhl und half ihr sich aufzurichten, damit sie noch besser durchatmen konnte. In der Position saß sie eine Weile und konzentrierte sich auf ihre gleichmäßige Atmung, die Schwellung ihrer Zunge ging zurück und ihre Panik verflüchtigte sich. Stirnrunzelnd schaute sie auf ihr Kleid, und entfernte hastig ein paar Grashalme und Blätter, die dran klebten. Sie hoffte inständig dass sie am Rücken keine Grasflecke hatte. Hecktisch stand sie auf, noch bevor er sie daran hindern konnte. Eifrig bemühte sie sich, über ihre Schulter schauend, ihren Rücken zu checken und drehte sich dabei wie ein Brummkreisel, immer wieder um sich selbst.
„Stopp, was tust du da?“, griff Henning ein und zog sie am Handgelenk auf einen Stuhl.
„Bleib sitzen, bis sich dein Kreislauf stabilisiert hat.“ Er holte aus seinem Kofferraum eine Blutdruckmanschette und überprüfte ihren Blutdruck.
„Ja, er ist ein wenig zu niedrig. Ich vermute mal, dass ich dich nicht dazu überreden kann, dich drinnen ein bisschen hinzulegen?“ Sie schüttelte den Kopf und Henning sprach seufzend weiter.
„Eigentlich müsstest du die nächsten vierundzwanzig Stunden unter ärztlicher Aufsicht bleiben und wärst in einem Kra…“, weiter kam er nicht, weil Caro entsetzt aufgesprungen war.
„Auf keinen Fall! No way! Mein Bedarf an Krankenhäusern ist gedeckt, bis zum Sankt Nimmerleinstag.“ Sie schüttelte wild mit ihrer rotbraunen Mähne.
„Okay, ganz ruhig. Lass uns, einfach noch ein paar Minuten, hier sitzen bleiben und danach gehen wir rein und
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