Kismet. Wenn Liebe nur so einfach wär`
Leute sind nett, viel besser als im Heumond. Ich werde mich nicht wegen so ei nem Idioten irgendwo verstecken“, erwiderte Caro und war bemüht selbstsicher zu klingen. Ihre Freundin ließ sich aber nicht so leicht überzeugen und so diskutierten sie den ganzen Weg zu Carolines Apartment, ob es nicht besser wäre, sie suche sich einen Job beispielsweise in einer netten Boutique.
Beim Abschied vor Carolines Wohnungstür, war Steffi immer noch wenig begeistert davon, dass sie weiter in Niks Bar kellnerte.
„Wie willst du das eigentlich mit der Uni machen? Du kannst ja nicht die ganze Nacht unterwegs sein und am nächsten Tag in der Vorlesung hocken.“, startete Steffi einen letzten Versuch. Caro winkte ab.
„Normalerweise kellnere ich nur donnerstags, freitags, s amstags und manchmal sonntags. Freitags habe ich keine Veranstaltung und montags muss ich erst um halb zwei in der Uni sein, also ist es kein Problem. Gestern hat sich aber ein anderer Kellner krankgemeldet und Nik bat mich heute einzuspringen“, erklärte Caro ein kleinwenig genervt.
„Kommst du nachher in die Uni?“
„Nein, ich schlaf jetzt erst mal eine Runde.“ Sie nahm ihre Freundin zum Abschied in den Arm. „Sag mal, hast du geraucht?“, fragte Steffi just empört, was Caro leise kichern ließ.
Im Schutz ihrer Wohnung fühlte sie sich wieder wohler. Sie zog eilig die Vorhänge zu, stellte ihren Froschwecker und schlief schließlich mit Fitz im Arm ein. Im Traum versuchte sie vor ihrem grausamen Verfolger davonzurennen, aber ihre Beine wurden schwerer und trieben sie nur schleppend voran. Die schauderhafte Stimme, die ihr befahl stehen zu bleiben und ihr unheilvoll drohte, was er mit ihr anstellen würde, sobald er sie eingefangen hatte, kam stetig näher. Verzweifelt versuchte sie schneller zu laufen, aber vor ihr war plötzlich eine Wand und sie konnte nicht weiter fliehen.
Panik erfüllte sie, und Caro wandte sich unruhig in ihrem Bett hin und her. Eine Hand legte sich auf ihre Schulter und riss sie grob herum, dann fingen schmierige Hände und sabbernde Münder an sie zu foltern. Schreiend schreckte Caroline aus ihrem Albtraum auf. Sie war schweißgebadet und ihr Herz raste.
Caro griff nach Fitz und barg ihr Gesicht in seinem Fell, bis sie wieder zu Atem gekommen war. Ein Blick auf ihren Wecker ließ sie aufschrecken. Er hätte schon längst klingeln sollen, hatte sie ihn etwa nicht gehört?
Hektisch sprang sie auf und fing an sich für die Arbeit zurechtzumachen. Um Zeit zu sparen, putzte sie sich unter der Dusche die Zähne. Eilig stürmte sie Minuten später, mit nassem, wehendem Haar und einem schwarzen Minikleid bekleidet, aus dem Haus. Kurz hatte sie erwägte eine Hose anzuziehen, aber in der Bar war es warm, außerdem wollte sie sich durch den Vorfall nicht ihr Leben kaputt machen lassen.
Trotzig hatte sie sich in einen besonders engen Fummel gezwängt und das komische Gefühl in ihren Bauch verdrängt. Abgehetzt erreichte sie zehn Minuten zu spät die Bar und kassierte von Janina beim reinkommen einen abfälligen Blick. Caro fand ihre unfreundliche Art amüsant und winkte ihr erheitert zu, bevor sie im Gemeinschaftsraum ihre Tasche verstaute. Als sie wieder mit Schürze und Block bewaffnet hinaus trat, fing Nik sie ab. Besorgt schaute er sie aus seinen eisblauen Augen an und Caro wusste sofort, dass er Bescheid wusste. Hatte Steffi etwa geplaudert? Widerwillig hatte Steffi ihr versprochen ihm nichts zu erzählen. Die Angelegenheit war Caroline auch so schon unangenehm genug, auch ohne dass es jeder wusste.
„Geht es dir gut?“ Mit dieser sorgenvollen Frage bestätigte er ihren Verdacht.
„Wer hat es dir gesagt?“ Sie schluckte den Kloß in ihrem Hals runter.
„Mensch Caro, warum bist du heute nicht zu Hause geblieben? Du hättest nicht kommen brau chen. Komm ich fahr dich zurück“, sagte er ohne auf ihre Frage einzugehen.
„Nein, ich will arbeiten, Nik. Bitte lass mich, wenn ich heute nichts tue hat er gewonnen, verstehst du?“ , meine sie ein dringlich und ihre veilchenblauen Augen flehten ihn stumm an. Besser konnte sie nicht erklären, was sie bewogen hatte heute arbeiten zu gehen. Sie hatte nur das unbestimmte Gefühl, wenn sie es nicht tun würde, hätte sie immer Angst hier her zu kommen.
Nik musterte sie einen Augenblick lang.
„Okay, aber wenn was ist, oder sich ein Gast komisch verhält sagst du es mir sofort!“ Er fuhr ihr flüchtig mit seiner Hand über ihr seidiges Haar und zog sie dann
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