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Kiss me teacher (Junge Liebe ) (German Edition)

Kiss me teacher (Junge Liebe ) (German Edition)

Titel: Kiss me teacher (Junge Liebe ) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Florian Höltgen
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dir eine sms, wenn du mich anrufen kannst, okay?
    LittleGaylien hat den privaten Chat beendet

    Noch bevor Volker antworten konnte, war Finn auch schon aus dem Gay-Chat verschwunden. War das wirklich noch ein Spiel, oder hatte er nun schon eine Art Verabredung mit dem Jungen? Volker war sich nicht sicher. Offenbar hatte er überhaupt keine Ahnung, wie das heute so ablief bei den jungen Schwulen. Da reichte es schon, wenn man sich mal mehr oder weniger nett unterhielt und schon sah man sich verpflichtet, miteinander ins Bett zu gehen.
    Volker schaltete den Computer aus. Wenigstens war der Junge volljährig. Das nahm dem Ganzen ein bisschen die Brisanz.

Kapitel 5

    Finn fühlte sich seltsam, weil er Volker einfach so hängen ließ. Aber seine Mutter hatte ohnehin etwas gegen die Surferei und erst recht gegen das Chatten. Und wenn er heute tatsächlich noch weg wollte, dann war es wohl besser ...
    „Fihinn“, rief sie auch schon und steckte kurz darauf ihre Nase zur Tür herein. „Was machst du?“, fragte sie und legte die Stirn in Falten.
    „Ich habe an einem Aufsatz für Englisch gearbeitet“, log Finn. Vorsorglich hatte er für solche Fälle immer einen ziemlich alten Aufsatz auf der Festplatte, denn er jetzt schnell öffnete.
    Tatsächlich kam seine Mutter auch um seinen Schreibtisch herum und sah auf den Bildschirm.
    „Ich muss ihn nur noch drucken“, sagte Finn mit gespieltem Stolz. „Samara hat ihren auch schon fertig. Deshalb wollte sie sich heute nicht mit mir treffen.“
    „Es geschehen noch Zeichen und Wunder“, sagte sie, nicht ohne einen Funken Misstrauen in der Stimme. „Seit wann macht ihr am Wochenende freiwillig Hausaufgaben?“
    Finn überlegte kurz, dann sagte er: „Wir wollten heute abend Filme gucken bei ihr. Aber wenn wir zusammen sind, dann kriegen wir eh nix hin. Also haben wir beschlossen, dass wir erst unsere Aufsätze ...“
    „Ach Finn!“, unterbrach ihn seine Mutter.
    „Was denn?“, fragte Finn empört. „Glaubst du mir etwa nicht?“
    Er bestätigte den Druckvorgang und ließ sich den uralten Aufsatz ausdrucken. Der Drucker murrte los und zapfte geräuschvoll Tinte.
    „Du gehst also heute zu Samara?“
    „Klar, warum nicht?“ Finn sah seine Mutter unschuldig an. „Unsere Hausaufgaben haben wir ja gemacht, jetzt kommt der Spaß.“
    Sie lachte. „Irgendwie kommt mir das ja schon ziemlich seltsam vor. Mein Sohn macht freiwillig Hausaufgaben! Ich hätte ja wetten können, dass du dich wieder den ganzen Abend mit irgendwelchen Leuten im Internet unterhältst.“
    „Chatten nennt man das, Ma“, sagte Finn. „Wenn ich ehrlich bin, habe ich mich zwischendurch auch mit Samara unterhalten. Wir mussten uns ja ein wenig absprechen und helfen.“
    „Aha“, machte sie und grinste.
    Dann legte Finn ein ernsthaftes Gesicht auf. „Die Hausaufgabe ist wichtig“, sagte er. „Der Neuhaus ist ziemlich angefressen, weil Samara und ich die letzten Aufgaben nicht gemacht haben. Also mussten wir uns jetzt mal richtig Mühe geben.“
    In den Augen seiner Mutter blitzte Verstehen. „Daher weht also der Wind.“
    Finn senkte den Blick. Er wollte möglichst schuldig aussehen.
    „Na, wenigstens wisst ihr beide, wann es Zeit ist, die Kurve zu kriegen“, sagte sie und verließ das Zimmer.
    „Ma?“, rief Finn hinterher.
    „Was ist denn noch?“
    „Das mit dem Filmabend geht also klar?“
    Sie tauchte wieder im Türrahmen auf. „Na, dafür habt ihr doch gearbeitet, oder?“
    Finn grinste. „Ich komme irgendwann morgen wieder.“ Hastig begann er seinen Rucksack zu packen, während seine Mutter wieder verschwand. Er war froh, dass sie ihm nichts vom CSD erzählt hatte. Die Tatsache, dass er etwas für die Schule tat, erschien ihr wohl noch exotischer, als halbnackte Männer mit rosa Puscheln und Federboas. Finn würde sie jedenfalls nicht darauf ansprechen. Die Gefahr, dass er im Verlauf ihrer Schilderungen verräterisch rot wurde, war zu groß. Wenigstens sah sie - glücklich aus.
    Als er sie wenig später im Badezimmer hantieren hörte, drückte Finn leise seine Zimmertür zu. Eilig schnappte er sich das Handy und schrieb an Volker.

    KANNST ANRUFEN!

    Das war alles. Er fühlte sich irgendwie wie ein Spion dabei. Agent 69. Er kicherte. Dann schnappte er sich das Festnetztelefon und rief Samara an.
    „Hey“, sagte er, als sie abnahm, „ich brauche ein Alibi!“
    „Hallo Finn“, antwortete sie gemütlich. „Worum geht es denn?“
    „Ich bin verabredet mit ihm!“, erzählte

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