Kiss me teacher (Junge Liebe ) (German Edition)
oder?“
„Das Schwarze?“
„Ja, zieh das an und eine Jeans. Aber keine Turnschuhe!“
„Aber ich hab doch sonst nur diese braunen Dinger!“
„Genau die ziehst du an! Das sind so typische Studentendinger.“
„Baah. Die zieh ich sonst nur an, wenn ich mich schick machen muss für meine Mutter ...“
„Laber nicht, tu was ich sage! Und dann pack dir noch Gel in die Haare. Ein bisschen strubbelig machen, fertig.“
„Meinste echt?“
„Glaubst du, ich rede hier zum Spaß, Arschbacke?“
Finn kicherte. „Schon gut.“
„Und dann gib mir die Adresse!“
„Warum?“
„Für den Notfall, du Trottel! Am Ende ist es doch nicht der süße Lehrer, sondern irgendein perverser Killer und keiner weiß, wo du steckst!“
Finn schluckte. „Hubertusallee 43, Sorg.“
„Ist notiert“, sagte Samara, „und jetzt viel Spaß!“
„Ich schreib dir von unterwegs!“
„Laber keinen Scheiß, du bist doch in zehn Minuten da!“
„Hab gesagt, dass es ne halbe Stunde dauert.“
„Tricky.“
„Tja, von wem hab ich das wohl?“
„So, Zeit zum Fertigmachen!“
Sie verabschiedeten sich und plötzlich stand Finn ganz allein in seinem Zimmer. Er hatte bislang frische Socken, Unterwäsche und eines seiner Lieblings-T-Shirts in den Rucksack geworfen. Tief durchatmend zog er die Schreibtischschublade auf und holte ein paar Kondome heraus. Allein der Gedanke war schon absurd, dass er es mit einem echten Lehrer treiben könnte. Trotzdem ließ er die Gummis in seinen Rucksack fallen. Mehr würde er nicht brauchen. Viel wahrscheinlicher war es wohl, dass er überhaupt nichts von alledem brauchte. Bestimmt würde er die Nacht tatsächlich bei Samara verbringen ...
Und wenn nicht? Im Chat und auch am Telefon war Volker sehr sympathisch gewesen. Vielleicht würden sie sich einfach nur gut unterhalten und Finn könnte anschließend bei ihm schlafen.
Aufgeregt lief er ins Bad, um Samaras Anweisungen nachzukommen. Er benutzte nur selten Gel für die Haare, weil er das Klebrige nicht leiden konnte. Aber wenn es ihm bessere Chancen versprach ...
Bestimmt zehn Minuten frisierte er an sich herum, bevor er das Bad wieder verließ und die entsprechenden Kleidungsstücke überstreifte. Eine schicke Unterhose hatte er ja schon vorhin für sein vermeintliches Date angezogen. Jetzt sprang er in eine enge Jeans, die er normalerweise auch nur zu besonderen Anlässen anzog. Dazu die blöden Schuhe, die seine Mutter mal ausgesucht hatte. Der Rollkragen drückte ein wenig am Hals. Aber ansonsten saß das Shirt gut. Glatt hing es über die Hose. Es war schon Ewigkeiten her, dass er diese Klamotten zuletzt angezogen hatte.
Im Flur betrachtete er sich noch mal im Spiegel. Ungewohnt. Für normal trug er schlabberige Jeans, T-Shirts und vor allem Sneaker. So aber sah er wirklich irgendwie älter aus. Anständig. Ab einem gewissen Alter schienen die Leute das wohl toll zu finden. Finn fühlte sich aber eher wie ein Model aus dem Katalog, dem einfach irgendwas angezogen worden war.
Plötzlich kam seine Mutter aus dem Wohnzimmer. Mit großen Augen sah sie ihn an.
„Für wen machst du dich denn zurecht?“
Finn stockte der Atem.
„Wohin gehst du wirklich?“, fragte sie jetzt und sah ihn durchdringend an.
„Noch immer zu Samara“, gab Finn patzig zurück. „Warum?“
„Das ziehst du doch nicht freiwillig an!“, sagte sie und schüttelte den Kopf.
„Samara hat mich gefragt, ob ich morgen mit ihr auf einen Geburtstag gehe.“ Finn überlegte schnell. „Ihr Onkel ...“
Seine Mutter zog eine Augenbraue hoch. „Langsam wundert mich aber nichts mehr.“
„Tja, ich kann nicht immer ein Kind bleiben, was?“, sagte Finn und grinste frech.
Sie lachte. „Von mir aus schon.“
„Den Gefallen kann ich dir aber leider nicht tun.“
„Das geht schon in Ordnung“, sagte sie und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Sie roch nach verschiedenen Cremes und Puder und was noch alles.
„Gut riechst du“, sagte Finn.
„Du auch“, gab sie zurück. „Wenn du morgen kein Parfüm mehr drauftust, dürfte es sogar die richtige Dosierung sein.“
„Ha-ha“, machte Finn, nahm seinen Rucksack und ging zur Tür.
„Mach keinen Unfug!“, mahnte seine Mutter noch.
„Klar“, sagte Finn und verließ die Wohnung. Mit klopfendem Herzen ging er die Treppe hinunter. Die Schuhe verursachten ungewohnt klackende Geräusche. Vielleicht hätte er sich doch noch ein paar Sneaker in den Rucksack packen sollen?
Draußen war es angenehm. Nicht mehr
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