Kiss me teacher (Junge Liebe ) (German Edition)
Finn aufgeregt. „Er ruft mich jeden Moment auf dem Handy an und dann machen wir was aus, glaub ich.“
„Glaubst du?“
„Ja, man, ich weiß es doch noch nicht. Aber meine Mutter denkt, dass ich bei dir übernachte, weil wir einen Filmabend machen. Gott, ich hab extra eine uralte Deutschhausaufgabe ausgedruckt, damit sie mir glaubt, dass wir erst was für die Schule gemacht ...“
„Moooment!“, unterbrach ihn Samara. „Du willst dich wirklich mit diesem Lehrer treffen?“ Jetzt klang ihre Stimme alles andere als ruhig. Eher alarmiert.
„Warum nicht?“, fragte Finn. „Du hast doch gesagt, dass es okay ist, mit einem älteren ...“
Das Handy klingelte.
„Verdammt, das ist er“, sagte Finn aufgeregt. „Bleib dran, ja?“
Ohne auf eine Antwort zu warten, knallte er das Telefon auf seinen Schreibtisch und schnappte sich sein Handy.
Ruhig atmen! 21, 22 ...
„Ja?“, fragte er ein wenig zu hoch, als er den Anruf annahm.
„Hallo, hier ist Volker“, meldete sich eine sanfte Stimme. Finn fiel sofort auf, wie angenehm sie klang.
„Hi“, sagte Finn und wusste nicht recht, was er noch sagen sollte. Er war tierisch nervös.
„Ich sollte dich ja anrufen.“ Volkers Stimme klang erwartungsvoll.
„Ja“, presste Finn hervor. „Wegen dem Schaden ...“
Volker lachte. „Ja, genau.“
Irgendwie hatte dieses Lachen etwas Beruhigendes an sich. Finn musste sich wieder in Erinnerung rufen, dass dieser Lehrer bislang ziemlich locker gewesen war. Kein Grund, jetzt plötzlich etwas anderes von ihm zu erwarten. Er gab sich einen Ruck.
„Tja, wo muss ich denn da hin, um mir den Schaden anzugucken?“
Volker lachte wieder. „Du willst mich also wirklich noch besuchen heute?“
„Warum nicht? Oder ist dir das zu spät?“
„Nein. Ich bin zwar schon etwas älter, aber ich habe noch keine festen Bettzeiten.“
„Das spricht für dich.“ Finn fühlte sich irgendwie unbeholfen.
„Danke“, sagte Volker.
Finn schloss die Augen und sagte mit möglichst fester Stimme: „Also, wo muss ich hin?“
Am anderen Ende ein Zögern. Doch dann kam die Antwort: „Hubertusallee 43. Ganz oben, Sorg.“
„Sorg?“, fragte Finn überrascht.
„Ja, warum?“
„Nichts, ich - wollte mich nur noch mal - vergewissern.“
„Möchtest du vielleicht etwas essen, während du den Schaden begutachtest?“, fragte Volker. „Ich verspreche auch, dass ich nicht den Backofen bemühen werde.“
Finn lachte verhalten. „Nein danke.“
„Wie lange brauchst du ungefähr?“
„Ich - also - eine halbe Stunde etwa, denke ich.“
„Gut, dann bis gleich, Finn“, sagte Volker.
„Ja“, antwortete Finn, „bis gleich.“
Dann wurde die Leitung unterbrochen.
Finn fühlte sich als schwebten seine Füße über den Boden. Wie in einem Traum griff er nach dem Telefon auf seinem Schreibtisch.
„Verdammt, was quatscht du denn so lange?“, maulte Samara. „Hättest mich ja wenigstens mal dranhalten können, damit ich auch was mitbekomme!“
„Sam?“, sagte Finn atemlos.
„Was denn?“
„Der Typ heißt Volker Sorg!“
Samara schwieg eine Weile. Dann sagte sie endlich: „Nee, das kann nicht sein!“ Sie lachte schrill. „Du glaubst doch nicht wirklich, dass das dieser geile Typ ist, der bei Silke Englisch unterrichtet?“
Finn schluckte. „Nee“, sagte er. Aber er konnte nicht mehr verhindern, dass sein Kopf die Puzzlesteine zusammenlegte. Er war Lehrer - Deutsch und Englisch. Er wohnte nicht weit von der Schule. Hubertusallee. Er hieß Sorg!
„Heißt der Typ wirklich Sorg?“, fragte Finn zweifelnd.
Samara schien zu überlegen. „Oder Borg?“
„Aber er wohnt in der Hubertusallee. Das muss er sein!“
„Oh“, machte Samara. „Ich meine, das muss ja nix heißen ...“
„Nicht?“ Finns Herz tat einen Sprung. Er wünschte sich, dass es nicht dieser Sorgborg war, den er im Verdacht hatte.
„Doch“, gab Samara schließlich zu. „Das sind ein paar Zufälle zu viel, oder?“
„Und was jetzt?“, fragte Finn beinahe panisch.
„Jetzt lässt du ihn sausen, wo ist das Problem?“
„Aber ...“ Finn brach ab. Wie sollte er das nur erklären? Oder sollte er es vielleicht gar nicht erklären, sondern einfach den Kontakt abbrechen? Immerhin war es ein Lehrer seiner Schule - vielleicht. Die Gefahr, dass er an einen Irren geriet, schien damit doch schon mal ausgeräumt.
„Oder du gehst einfach hin“, sagte Samara fröhlich. „Das wird bestimmt cool.“
„Wieso cool?“
„Na in etwa so: ›Ähm,
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