Kiss me teacher (Junge Liebe ) (German Edition)
kenn ich dich nicht von der Schule? Ich dachte, du bist 23?‹ und so weiter. Wird sicher ein Mordsspaß.“ Samara lachte.
„Ha-ha“, machte Finn. „Wenn der mich wirklich erkennt, bin ich im Arsch.“
„Wolltest du nicht genau da hin?“
Finn brach in Lachen aus. „Du bist echt ne Sau!“
„Nee, jetzt mal ernst, wieso solltest du im Arsch sein? Wenn es echt der Typ von unserer Schule ist, dann will der sicher nicht, dass jemand erfährt, dass er schwul ist, oder?“
„Nein, will er nicht. Hat er mir zumindest im Chat verraten.“
„Na also. Dann kannst du doch gefahrlos hingehen und die Sache checken“, sagte Samara vergnügt. „Wenn er dich wirklich als einen Schüler erkennen sollte, dann habt ihr halt ein gemeinsames Geheimnis. Aber überleg doch mal: Wie wahrscheinlich ist das? Der kam einmal zu uns in die Klasse, als der Fassbinder ihn als neuen Lehrer vorgestellt hat. Und danach hatte der doch nie was mit uns zu tun!“
„Ja“, antwortete Finn. Aber wohl fühlte er sich auf keinen Fall. Die Vorstellung, dass wirklich ein Lehrer seiner Schule ... Obwohl, als er letztes Jahr mal die fünf in Latein bekommen hatte, da spukte ihm eine Zeit lang der Gedanke im Kopf herum, dass er sich dem Lehrer ja anbieten könnte - immerhin trug der Willach einen Ohrring! Aber das war nur eine Fantasie! Hier ging es um die Realität!
„Und? Gehst du hin?“, fragte Samara und ihre Stimme überschlug sich fast vor Erwartung.
„Ich weiß nicht ...“, wehrte Finn ab.
„Ach komm, ich bin neugierig!“, sagte Samara. „Außerdem bist du doch jetzt eh mit dem verabredet.“
„Heißt doch nix.“
„Ich dachte, du wolltest nicht den Kontakt abbrechen?“
„Hab ich nicht gesagt!“
„Aber stimmt doch, oder?“
Finn konnte das Grinsen seiner Freundin förmlich durchs Telefon sehen. Manchmal war sie ein richtiges Aas!
„Er muss es ja nicht sein“, sagte sie jetzt, „immerhin gibt es genügend Leute, die Sorg oder Borg heißen und ...“
„Er heißt Sorg. Volker Sorg.“
„Schön“, sagte Samara, „davon gibt es sicher auch genug.“
„Aber was ist wenn?“
„Das haben wir doch jetzt schon durchgekaut. Was soll er deiner Meinung nach tun?“
Finn überlegte. Samara hatte recht. Wenn er selbst schwul war - und das stand außer Frage -, dann hatten sie ein Patt. Keiner von ihnen würde den anderen verraten, weil er selbst dann seine Deckung riskieren würde. Und wenn Volker wirklich der Borgsorg von ihrer Schule war, dann hatte Finn ohnehin nichts mit ihm zu tun.
„Und?“, fragte Samara. „Gehste hin?“
„Ja“, sagte Finn spontan. Es fühlte sich seltsam an, das so bestimmt festzulegen.
„Hey!“, rief Samara fröhlich. „Und wenn's wirklich dieser Sorgborg ist, wie wir vermuten, dann hast du echt Glück verdammt!“
Finn versuchte sich den Lehrer ins Gedächtnis zu rufen. Rektor Fassbinder hatte ihn lediglich kurz vorgestellt vor etwa einem halben Jahr. Unscharf sah Finn einen jungen, schlanken Mann vor sich. Allein der Gedanke, mit diesem Typen vielleicht Sex zu haben, ließ sein Herz schneller pumpen.
„Sehe ich eigentlich älter aus?“, fragte Finn unvermittelt.
„Wie, älter?“
„Na, ob man mich für 23 halten kann?“
Samara lachte auf. „Nee!“
„Danke, mach mir ruhig Mut!“
„Soll ich lügen, oder was?“
„Nein.“
„Na also!“ Sie schnaubte verächtlich. „Aber wenn du dich ein wenig zurecht machst, könntest du schon älter wirken als vierzehn.“
„Leck mich!“
Samara kicherte. „War nur 'n Joke!“
„Ach nein, fast hätte ich dir geglaubt.“
„Sei nicht so zickig, blöde Schwuppe!“
„Wer ist denn von uns beiden die Arschgeige?“
„Mach so weiter und du kannst dir jemand anderen suchen, der dir hilft.“
„Weiber!“, sagte Finn und verdrehte die Augen.
Im selben Moment ging die Zimmertür auf und seine Mutter sah erstaunt herein. „Du bist ja noch immer da!“
„Ja“, grummelte Finn. „Wir können uns nicht entscheiden, welchen Film wir sehen wollen.“
„Es wird langsam spät.“
„Ich fahr gleich los“, gab Finn zurück. Auffordernd sah er seine Mutter an.
„Du weißt, dass ich nicht mag, wenn du so spät draußen rumlungerst!“
„Ma! Ich gehe zu Samara!“
„Ist ja schon gut.“ Sie hob abwehrend die Hände und schloss die Tür wieder hinter sich.
„Verdammt“, flüsterte Finn ins Telefon, „ich muss los, sonst bekommt die noch nen Anfall.“
„Du hast doch dieses Rollkragen-Shirt noch,
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