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Kjell. Das Geheimnis der schwarzen Seerosen

Kjell. Das Geheimnis der schwarzen Seerosen

Titel: Kjell. Das Geheimnis der schwarzen Seerosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evelyn Boyd
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Hackbällchen verschloss. Den ganzen
restlichen Nachmittag hatte ich am Herd gestanden und die Bällchen
gebraten. Sie waren mir sehr gut gelungen – fand ich, als ich
davon naschte. Fast so gut wie die Köttbullar, die man im
Supermarkt kaufen konnte.
    Ich füllte
Kaffee in die Thermoskanne. Dann verstaute ich alles in einem großen
Picknickkorb. Zufrieden mit meinem Werk inspizierte ich noch einmal
den Inhalt. »Vielleicht sollte ich ein Fernglas einstecken«,
überlegte ich noch laut. Ich lief ins Wohnzimmer und holte das
Fernglas aus der Kommode. »So jetzt noch die Decke über
den Korb und fertig!«
    »Denkst du, es
wird ihm gefallen, One?«, fragte ich den Kater, der auf einem
der Holzstühle am Küchentisch saß. Er miaute
vorwurfsvoll.
    Captain One Ear
hatte mir die ganze Zeit in der Küche Gesellschaft geleistet und
darauf gewartet, dass ein paar Leckereien für ihn übrig
blieben. Ich kraulte den Kater und lächelte. »Okay,
kleiner Vielfraß, ich gebe dir etwas.« Dann blickte ich
aus dem Fenster. Kjell würde sicher bald kommen. Hoffentlich
hatte ich noch genug Zeit, das Schlachtfeld in der Küche zu
beseitigen. Mit einem Mal zweifelte ich, ob es eine gute Idee gewesen
war, für unsere Elchjagd einen Picknickkorb vorzubereiten.
Insgeheim hoffte ich jedoch, Kjell damit eine Freude zu machen.
Außerdem, wer konnte schon wissen, wie lange wir unterwegs sein
würden?
    Wieder dachte ich
daran, was Lilja gesagt hatte. Ein Date! Vielleicht hatte ich
tatsächlich ein Date und roch nach Bratenfett! Eilig lief ich
ins Bad und machte mich frisch. Dann zog ich mich schnell um. Kaum
hatte ich meine Jacke und eine Taschenlampe bereitgelegt, als es an
der Tür klopfte. Wo waren nur meine Schuhe?
    Ich öffnete die
Tür. Kjell stand direkt vor mir. Sein Haar war feucht.
Vermutlich hatte er kurz zuvor noch geduscht. Er musterte mich einen
Augenblick von oben bis unten. »Bist du fertig?«
    »Sofort, ich
ziehe nur noch meine Schuhe an.«
    »Lass dir
Zeit. Ich warte draußen.« Kjell trat aus dem Lichtkegel
der Verandalampe und ging die zwei Stufen zum Kiesweg hinab.
    Ich schloss noch
einmal die Tür und suchte hektisch meine Schuhe. Dann nahm ich
den Picknickkorb, griff nach meiner Jacke und verließ das Haus.
    Er wartete im
Schatten des Bootschuppens. Als ich raus trat und die Haustür
abschloss, konnte ich seine Anwesenheit mehr spüren, als dass
ich ihn sah.
    Unter meinen Füßen
knirschte der Kies, während ich in seine Richtung lief. Kjell
löste sich aus dem Dunkel und trat in den Lichtkegel, der
einzigen Laterne, die am Weg vor der Holzbrücke zum Wald stand.
Nachtfalter umschwirrten die Lampe.
    »Was ist da
drin?«, fragte Kjell mit einem kurzen Nicken in Richtung des
Korbs, den ich mit Mühe trug.
    »Ein kleiner
Snack, falls wir unterwegs hungrig werden sollten.« Ich fühlte
mich seltsam leicht und zwinkerte Kjell zu. Warum war mir selber
nicht ganz klar. So eine Nacht im Wald konnte kalt werden. Aber
allein der Gedanke, mit ihm zusammen zu sein, löste ein angenehm
wohliges Gefühl in mir aus.
    »Komm, den
nehme ich«, sagte Kjell und nahm mir den Korb ab.
    »Hast du uns
Steine eingepackt?«, fragte er und hob den Korb höher um
seinen Inhalt zu begutachten.
    »Hey, nicht
spicken! Lass dich überraschen!« Ich blickte zu ihm hoch,
um in seine Augen zu sehen.
    »Bist du
bereit?«, fragte er.
    »So bereit,
wie man nur sein kann«, meinte ich, während ich den
Reißverschluss meiner Jacke schloss. Dabei bemerkte ich wieder
einmal, wie unglaublich er aussah. In seinen Augen blitzte es auf.
Doch vielleicht war es auch nur das Licht der Straßenlaterne,
das sich in seinen Augen spiegelte.
    »Dann komm!«
Kjell ging zügig voran. Ich folgte ihm so gut es ging. Zuerst
überquerten wir die Holzbrücke, unter der die Fledermäuse
tief über dem Wasser nach Insekten jagten. Wir folgten einige
Zeit lang dem breiten Waldweg, um dann in einen kleinen Pfad
abzubiegen. Kjell drehte sich zu mir um. »Ich führe dich
zu einem meiner Lieblingsplätze. Dort sieht man relativ häufig
Elche. Wenn wir Glück haben, werden auch heute Nacht welche dort
sein. Aber vielleicht müssen wir eine ganze Weile warten.«
    »Wir haben ja
Proviant«, erwiderte ich fröhlich.
    »Wenn wir in
die Nähe des Platzes kommen, müssen wir ganz still sein.
Wie du weißt, sind Elche sehr scheue Tiere. Am besten wir reden
schon einige Zeit vorher nicht, sonst könnten wir sie
verscheuchen, wenn sie bereits auf der Lichtung sind.«
    »Ja, ich weiß.
Ich bin

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