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Kjell. Das Geheimnis der schwarzen Seerosen

Kjell. Das Geheimnis der schwarzen Seerosen

Titel: Kjell. Das Geheimnis der schwarzen Seerosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evelyn Boyd
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Sommerhäuser ein Stück entfernt
lagen, so wäre es doch beruhigend gewesen zu wissen, dass sich
dort noch andere Leute aufhielten. Ich hatte das dringende Bedürfnis
mit jemanden zu sprechen. Erst überlegte ich Rune anzurufen.
Aber was sollte ich ihm sagen? Das ich Angst hatte, ein Mörder
könnte bei mir vorbeikommen? Dann hätte Rune bestimmt auf
meine Abreise gedrängt. Nein, ich brauchte eine Freundin.
Kurzentschlossen wählte ich Karis Nummer. Sie meldete sich erst
nach dem vierten Klingeln. Ihre Stimme klang atemlos. »Hallo?«
    »Hi, ich bin
es, Sofie.«
    »Oh, Sofie.
Du, kann ich dich später zurückrufen? Es ist jetzt gerade
ganz schlecht. Wir haben gleich Produktionsbesprechung.«
    »Natürlich,
wie dumm von mir, du bist ja bei der Arbeit.« Ich blickte auf
die Uhr. Es war kurz nach neun Uhr morgens und es war Montag.
    »Kein Problem.
Ich melde mich, sobald ich Feierabend habe. In Ordnung?«
    »Natürlich,
ich wünsche dir einen tollen Tag«, versuchte ich fröhlich
zu antworten.
    Vermutlich nicht
fröhlich genug, denn es wurde kurz still in der Leitung. »Es
ist doch alles in Ordnung, oder?« Kari klang besorgt.
    »Natürlich,
alles bestens. Ich wollte nur mal hören, wie es bei dir so
läuft«, versicherte ich hastig. »Melde dich einfach,
wenn du Zeit hast.«
    Jetzt war nicht der
richtige Zeitpunkt für Gespräche über entsprungene
Mörder.
    Auf der Fahrt zum
Supermarkt, bestätigte sich meine Vermutung. Alle in der Nähe
liegenden Häuser wirkten so verlassen, wie in der Woche zuvor.
Nur, dass bei einigen der Sommerhäuser jetzt Holzverkleidungen
vor den Fenstern angebracht waren. Vermutlich würden die
Besitzer so bald nicht wieder herkommen. Ich lenkte den Wagen von der
holprigen Waldpiste auf die schmale, asphaltierte Straße die
hauptsächlich von Birken gesäumt war. Noch leuchteten sie
in gelbem Laub, aber schon bald würden die Bäume vollkommen
kahl sein. Der Herbst war da, auch wenn diese warmen Tage noch einmal
das Gefühl von Spätsommer aufkommen ließen.
    Trotz
der inzwischen abgereisten Wochenendgäste war der ICA-Markt
heute voller als bei meinem ersten Einkauf – so, als ob heute
alle Einheimischen des Ortes gleichzeitig dort einkaufen würden.
Ich lief mit meinem Einkaufszettel durch die Gänge, und
versuchte so schnell wie möglich die Liste abzuarbeiten. Gerade
als ich nach der letzten Packung Blåbär-yoghurt
greifen wollte, stieß ich mit dem Einkaufswagen mit einem
Mädchen zusammen, die anscheinend das gleiche Ziel gehabt hatte.
Sie stolperte zurück und stieß einen erschrockenen Schrei
aus, als sie in eine aufgestapelte Pyramide Frühstücksflocken
fiel. Die Packungen fielen zu Boden und mittendrin saß nun das
Mädchen, das ich so rücksichtslos überfahren hatte.
Sie pustete sich eine blonde Locke aus dem Gesicht. Mir war es
schrecklich peinlich.
    »Förlåt
… das war keine Absicht! Ist alles in Ordnung?« Ich half
ihr hoch und fing hektisch an die Packungen wieder aufzustapeln.
    »Fegst
du immer alles so schwungvoll aus deinem Weg?«, fragte sie
mich. Ich spürte, wie ich rot wurde. »Nein, ich …
es tut mir wirklich leid. Dir ist doch nichts passiert, oder?«
    Nun lachte das
Mädchen und zeigte dabei strahlend weiße Zähne. »Nej,
keine Sorge. Ich bin übrigens Lilja. Und du?«
    »Ich heiße
Sofie«, antwortete ich.
    Lilja legte den Kopf
schief und fragte: »Ich habe dich hier noch nicht gesehen.
Wohnst du hier im Ort?«
    »Nein, ich bin
nur Touristin. Ich habe für einige Wochen ein Sommerhaus in der
Nähe der Seenplatte gemietet.«
    Die Packungen
standen wieder an ihrem Platz. Wenigstens war keine davon kaputt
gegangen. Ich reichte Lilja den Blaubeer-Joghurt. »Hier, als
kleine Wiedergutmachung.«
    Lilja grinste und
schüttelte den Kopf. »Nein, den hast du dir hart
erkämpft.« Wieder lachte sie. »Aber gegenüber
ist ein prima Eiscafé. Du kannst mich auf ein Eis einladen.«
Dann zwinkerte sie mir zu. »Wir Touristen müssen doch
zusammenhalten. Ich bin nämlich auch nur in den Ferien da.«
    Lilja war mir von
Anfang an sympathisch.
    Nachdem ich meine
Einkäufe im Auto verstaut hatte, traf ich mich mit Lilja in dem
Eiscafé. Sie hatte uns einen Platz am Fenster reserviert und
studierte bereits die Karte. Fröhlich winkte sie mir zu, als ich
hereinkam.
    »Dieses Café
hat das beste Lakritzeis in ganz Schweden.«
    »Klingt so,
als ob du schon öfter hier gewesen bist.«
    Lilja nickte: »Ja,
ich besuche hier min mormor. Sie ist wirklich eine liebe alte Dame,
aber es

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