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Klappohrkatze auf Reisen

Klappohrkatze auf Reisen

Titel: Klappohrkatze auf Reisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Gethers
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verließen und nach Amerika zurückkehrten.

11. Kapitel
Eine Katze in New York

    J anis und ich kehrten nach Hause zurück und fragten uns, wie wir eigentlich unser vorheriges Leben wieder aufnehmen sollten. Unsere Karrieren hingen in der Luft – ihr Sabbatjahr war vorbei, und sie musste sehen, was für ein Job, ja, ob überhaupt ein Job auf sie wartete; ich musste entscheiden, ob ich wieder in ein Unternehmen einsteigen wollte – und auch unsere Lebensumstände, unsere Beziehung und alle möglichen anderen offenen Fragen mussten geklärt werden.
    Norton musste keine dieser Fragen entscheiden. Er kehrte zurück und war ein neuer Mensch geworden (ich weiß, dass das nicht so ganz stimmt, aber es klingt sehr viel besser als »eine neue Katze«). Er kehrte zurück und fand sich berühmt.
    Kurz nach unserer Rückkehr nach New York waren Norton und ich schon wieder unterwegs, reisten geschäftlich nach Los Angeles und dann im Land herum, auf Werbetour für die Taschenbuchausgabe der Klappohrkatze .
    Den ersten Hinweis, dass in dem Jahr unserer Abwesenheit der Ruhm eine gewisse Scottish Fold ereilt hatte, erhielt ich in Boston. Norton und ich saßen in der Lobby des Bostoner Four Seasons und wurden von einem Reporter für eine Bostoner Zeitung interviewt. Plötzlich kamen drei Frauen vorbei – eine Mutter in den Fünfzigern mit zwei Töchtern in den Dreißigern –, und die Mutter bremste abrupt, drehte sich um und starrte uns an.
    »O mein Gott!«, sagte sie langsam. »Ist er das?«
    Einen kurzen, glorreichen Moment lang dachte ich natürlich, sie meine mich. Ja, na klar .
    »Ist das Norton ?«, quiekte sie und eilte herbei, um ihn zu streicheln.
    Als ich zugab, dass das Geschöpf, das jetzt auf dem Rücken lag und laut schnurrte, tatsächlich Norton war, rief sie ihre beiden Töchter herbei, damit sie ihn kennenlernten. Wie sich herausstellte, hatte sie vor einem Jahr das Buch gelesen und, da sie viel reiste, die Augen immer nach Sie-wissen-schon-wem offen gehalten, wenn sie unterwegs war.
    »Ich wusste , dass ich ihm eines Tages begegnen würde«, schwärmte sie. »Meinen Sie, er würde mal kommen und uns am Cape besuchen?«
    Dies war bei Weitem nicht seine einzige Begegnung mit Fold-Groupies. Als ich – Entschuldigung, wir – bei Books & Company in Dayton, Ohio, auftraten, kam eine Frau zu uns und erzählte mir schüchtern, sie sei über hundert Meilen gefahren, nur um Norton zu sehen. Da sie von so weit her kam, stellte ich die beiden einander vor und ließ sie ein paar Minuten allein. Als ihr Schwätzchen zu Ende war, wirkte die Frau gar nicht enttäuscht. Vielmehr strahlte sie übers ganze Gesicht. Ich habe keine Ahnung, worüber sie gesprochen haben, und beschloss, das sei auch besser so.
    In Detroit wurde er am Flughafen erkannt. Als wir in den Flieger stiegen, kam eine Frau herüber und fragte, ob dies die berühmte Klappohrkatze sei. Als ich ja sagte, fragte sie, ob sie ein Autogramm von ihm haben könnte. Ich versuchte ihr zu erklären, dass er zwar eine sehr schlaue Katze war, aber doch keinen Stift halten und schreiben konnte. Damit sie nicht zu sehr desillusioniert wurde, sagte ich ihr, ich sei zwar sicher, dass er seinen Namen buchstabieren könne, aber das Problem seien die fehlenden Daumen. Das schien sie zufriedenzustellen.
    In Los Angeles erzählte mir der Portier im Four Seasons eine tolle Geschichte. Er hatte zwei Frauen zu ihren Zimmern begleitet und gehört, wie sie über ein Buch sprachen, das sie gelesen hatten und in dem es um eine ganz erstaunliche Katze ging.
    »Ladys«, sagte er zu ihnen. »Entschuldigen Sie bitte, dass ich mich in Ihr Gespräch einmische, aber sprechen Sie von Norton Gethers?«
    Verblüfft sagten sie, das sei der Fall.
    »Aber woher wussten Sie das?«, fragte eine der beiden.
    »Weil er immer hier wohnt«, sagte der Portier zu den Frauen. »Ich kenne ihn. Dies ist Nortons Lieblingshotel.«
    Norton und ich waren auf dieser Reise in L.A., um über die Filmrechte an unserem Buch zu verhandeln. Zu Anfang waren nicht wenige Produzenten und Regisseure interessiert. Es war die Rede davon, dass Mel Gibson mich spielt (wer auch sonst, dachte ich) und Michelle Pfeiffer Janis (wer auch sonst, dachte sie). Norton war schwer zu besetzen – ich dachte, vielleicht nehmen sie einen Hund, der ein guter Imitator ist –, aber das war eigentlich nicht mein Problem. Wir strichen die Liste auf fünf Produzenten zusammen, dann gingen diese fünf damit zu ihren jeweiligen Filmstudios. Und

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