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Kleider machen Bräute

Kleider machen Bräute

Titel: Kleider machen Bräute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Hepburn
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keinen Ring gab. Es hatte nie einen gegeben.
    »Wo warst du heute Nachmittag?« Sie war wirklich gespannt auf die Antwort.
    Der plötzliche Themenwechsel überraschte ihn offensichtlich. »Oh … ich … ähm … ich habe ein Teleobjektiv gekauft.«
    Ein Teleobjektiv. Ich wette, diese Dinger sind ziemlich teuer, dachte Molly.
    »Ich werde da drüben ein richtig gutes brauchen, und hinter der Place Vendôme gibt es dieses Fachgeschäft, das mir ein Superangebot gemacht hat.«
    »Lass mich raten. Etwas über tausend Euro?«
    Reggie sah sie verdutzt an.
    »Ich habe den Kontoauszug gesehen.«
    »Oh.«
    Bleiernes Schweigen senkte sich über sie. Reggie leerte sein Weinglas. Er wirkte am Boden zerstört, und seltsamerweise verspürte Molly Mitleid mit ihm.
    »Heute Nacht?«, flüsterte sie.
    »Molly …«
    Aber jetzt war sie an der Reihe mit Reden. »Hör zu, Reggie, ich weiß nicht, wie ich darauf reagieren soll. Ich bin geschockt.«
    »Ich bin so …«
    »Ich wünschte, du hättest früher mit mir gesprochen … aber, weißt du was? Streich das. Für so etwas gibt es nie den richtigen Moment.«
    »Wir hatten eine schöne Zeit.« Reggie war ein Häufchen Elend, schlimmer noch, als es der Kellner gewesen war, nachdem er den Wein verschüttet hatte. Reggie schien genauso zu leiden wie sie.
    Molly spürte ihre Miene sanfter werden. Es war sinnlos, das zu bestreiten. »Ja, die hatten wir.« Dann verfiel sie in Schweigen.
    Der Oberkellner tauchte hinter Reggie auf, den Bestellblock demonstrativ in der Hand und seine Miene eine starre Maske geduldigen Wartens.
    »Sollen wir jetzt essen?«, fragte Reggie mit matter Stimme.
    »Essen?«
    »Du weißt schon, das, was Menschen normalerweise in Restaurants tun.«
    Molly schüttelte den Kopf, und Reggie nickte nach kurzem Zögern zustimmend.
    »Tut mir leid«, sagte er zu dem Oberkellner. »Aber ich fürchte, wir müssen gehen. Die Rechnung für den Wein, bitte. Nein, warten Sie. Der geht aufs Haus, nicht wahr?«
    Von einem Moment auf den anderen verwandelte sich die ruhige Unterwürfigkeit im Gesicht des Kellners in flammende Empörung. »Sie, Monsieur, verursachen nichts als Ärger! Wenn Sie in meinem Restaurant einen Tisch reservieren, erwarte ich, dass Sie auch dafür bezahlen!«
    »Lauf!« Reggie packte Molly an der Hand und zog sie in Richtung Ausgang.
    »Reggie!«, keuchte Molly, schnappte sich ihre Handtasche und flitzte hinter ihm her zum Ausgang, vorbei an den Reihen schicker Pariser, die sich besser zu benehmen wussten als sie beide.
    Sie rannten aus dem Restaurant und die Stufen hinunter auf die Straße. Der Kellner kam ihnen nach draußen hinterhergelaufen, und Molly war froh, dass sie nicht genügend französische Schimpfwörter kannte, um zu verstehen, was er ihnen nachrief. Sie blieben erst stehen, als sie um die Ecke gebogen waren und sicher sein konnten, dass ihnen niemand folgte.
    Atemlos sah Molly Reggie an und merkte, dass sie lächelte. »Du bist mir vielleicht einer, Reggie.«
    Er schüttelte den Kopf. Seine Lippen zitterten, als würde er jeden Moment anfangen zu weinen. »Ich fühle mich schrecklich.«
    Sie strich über die vertrauten Stoppeln auf seiner Wange. »Ich kann nicht fassen, was du mir gerade angetan hast.«
    »Es tut mir leid.«
    »Das weiß ich.« Sie atmete hörbar aus und blickte zurück in Richtung Restaurant. »Aber jetzt sollten wir ein bisschen Abstand zwischen uns und diesen Ort bringen. Nur für den Fall, dass der Manager die Polizei ruft.«
    Sie gingen zu Fuß das kurze Stück bis zum Seine-Ufer. Die warme Luft des Frühherbstes, erfüllt von den Geräuschen und Düften von Paris, umhüllte sie. Einen Moment lang sahen sie genauso aus wie die Dutzende, Hunderte verliebter Paare, die in Zweisamkeit versunken am Ufer entlangspazierten. Molly hakte sich bei Reggie ein und wollte in Richtung des Apartments abbiegen, das sie gemietet hatten.
    Aber Reggie machte sich behutsam von ihr los und sah sie an.
    »Ich gehe hier lang«, sagte er und deutete in die entgegensetzte Richtung. »Der Flug …«
    Seine Worte hatten den schrecklichen Beigeschmack von Endgültigkeit. Molly spürte einen Stich in der Magen gegend. »Oh«, sagte sie dumpf. »Sicher, in Ordnung.« Dann fiel ihr etwas ein. »Was ist mit deinen Sachen?«
    »Die habe ich zum Flughafen geschickt, bevor wir los gegangen sind«, gestand er und betrachtete seine Schuhe.
    Dieses simple Detail schmerzte aus irgendeinem Grund mehr als alles, was er zuvor gesagt hatte. Molly blinzelte

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