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Kleine Einblicke

Kleine Einblicke

Titel: Kleine Einblicke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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war so zärtlich, liebevoll und beschützend... trotzdem wusste Daniel, dass es nicht echt war. Dass man ihn nur zu täuschen versuchte. Ob dieses Wissen wirklich von ihm selbst kam oder von dem Mann hinter ihm, war Daniel egal. 'Tot', ging ihm im nächsten Moment durch den Kopf. 'Du bist tot, wenn du mit ihm gehst.'
    „Bleib bei mir“, flüsterte der Unbekannte ihm leise ins Ohr. „Er ist ein Monster ohne Seele und das will er ändern... mit Hilfe der Liebe, die du in dir trägst.“
    Daniel erstarrte und dachte unwillkürlich an Connor. Sein Mann. Sein Geliebter. Sein Freund. Sein Beschützer. Oh nein. Niemand und nichts würde ihm die Liebe zu Connor wegnehmen. Wut loderte in ihm auf und überlagerte seine Furcht. „Fahr zur Hölle!“
    Der Schatten schien zu wachsen und seine Berührung wurde kälter. Daniel verzog angewidert das Gesicht, als das Ding noch näher kam. „Ich könnte dir alles schenken... alles...“, schmeichelte es leise und Daniel seufzte ungewollt, als sein Körper zu prickeln begann. Was passierte mit ihm? Er verstand es nicht, aber es fühlte sich wirklich gut an. Es ließ die feinen Härchen an seinem Körper sich aufrichten, als würden verführerische Hände über seine nackte Haut wandern, um ihm zu geben, was immer er begehrte.
    „Bleib hier, Daniel“, wisperte der Mann hinter ihm. „Lass dich nicht verführen. Was soll aus Connor werden?“
    Connor. Allein sein Name mit der Stimme des Unbekannten reichte aus, um Daniel in die Wirklichkeit zurückzuholen. Er hob eine Hand und stieß die des Schattens von sich, ohne zu wissen, woher er den Mut dafür nahm. Aber das war auch nicht wichtig, denn es wirkte augenblicklich. Das Ding kreischte laut und holte weit aus. Daniel schloss entsetzt die Augen, den heftigen Schlag erwartend, der mit Sicherheit gleich kommen würde.
    Es geschah nichts. Stattdessen wurde es totenstill um ihn herum.
    Daniel brauchte eine Weile, bis er sich traute, die Augen zu öffnen, und darauf schien die Nacht nur gewartet zu haben. Die Kutsche war weg, genau wie dieser Schatten und sein Kutscher ohne Kopf. Auch der Wind wurde mit jeder Sekunde schwächer und die Wolken gaben endlich den Mond frei, während der Nebel zwischen die Bäume im Wald verschwand, bis die Straße gänzlich davon frei war. Daniel holte erleichtert Luft. 'Keine Abkürzungen durch Waldstücke mehr. Ganz besonders nicht nachts', beschloss er und lachte leise, während er sich mit der Hand übers Gesicht fuhr. Ihm fiel erst ein paar Sekunden später auf, dass zwei weitere Hände um seinen Bauch geschlungen waren und ihn liebevoll hielten. Und da spürte er auch wieder den warmen Körper hinter sich. Er hatte ihn ganz vergessen.
    Daniel drehte den Kopf nach hinten. „Danke.“ Ein Lächeln war die einzige Antwort, die der Mann ihm gab. „Wer bist du?“
    „Jeremy“, antwortete der Unbekannte und löste seine Umarmung, um stattdessen eine Hand an seine Wange zu legen und mit dem Daumen zärtlich über seine Haut zu streicheln, bevor er anfing, sich vor Daniels Augen aufzulösen. „Pass auf dich auf.“
    Daniel blinzelte und wollte nach Jeremy greifen, doch da war der schon fort und er stand allein im Wald. Er hob eine Hand, um zu prüfen, ob da wirklich nichts mehr war, aber sein Griff ging ins Leere. Daniel schauderte, weil ihm nur eine Erklärung einfiel, für das, was er hier eben erlebt hatte, aber die war verrückt. Jeremy konnte kein Geist gewesen sein. Oder etwa doch? Er drehte sich kopfschüttelnd um, um zur Straße zurückzugehen und endlich hier wegzukommen.
    „Hast du wirklich geglaubt, dass es so einfach wäre?“, fragte es plötzlich eiskalt neben ihm, dann packte eine behandschuhte Hand ihn fest im Nacken. Daniel begann zu schreien.

    „Dan!“
    Er fuhr zusammen, schlug die Augen auf und entdeckte Connor halb neben, halb über sich. Im Bett. Wieso lag er im Bett? Er war doch eben noch im Wald gewesen. Und dieses Ding... Bevor Daniel etwas sagen konnte, wurde die Tür aufgerissen und Tristan und Nick kamen ins Zimmer gerannt. Letzterer mit einem Schürhaken bewaffnet.
    „Was ist? Wir haben Daniel schreien gehört“, wollte Tristan mit vor Schreck geweiteten Augen wissen und sah sich hektisch um.
    „Ich glaube, er hat nur geträumt“, antwortete Connor und sah ihn beunruhigt an. „Alles wieder okay?“
    Geträumt? Er hatte das alles bloß geträumt? Daniel stöhnte auf und fuhr sich kopfschüttelnd mit beiden Händen übers Gesicht, wobei sein Blick dann irgendwie auf

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