Kleine Einblicke
hinter ihm stand, stoppte ihn, indem er ihn sanft umarmte und im nächsten Moment damit anfing, beruhigend über seine Arme zu streichen.
„Ich bin hier. Ich passe auf dich auf“, flüsterte Connor ihm ins Ohr und half Daniel damit ungemein, denn Connors Stimme lenkte ihn ab, sodass er sich langsam wieder beruhigen konnte.
Es dauerte einige Zeit, aber schließlich holte Daniel tief Luft und machte einen Schritt nach vorn, um den Schlüssel herumzudrehen und die Tür dieses Mal auch zu öffnen. Er gab ihr dabei einen kleinen Schubs, sodass sie von selbst weiter aufschwingen konnte. Das erste, was er erkennen konnte, war ein großes, breites Bett an der Wand direkt gegenüber. Genau so ein Bett hatte damals in jenem Zimmer gestanden, in dem er... Daniel wurde übel. Er wandte sich schluckend und kopfschüttelnd ab, um sofort wieder von Connors beschützenden Armen im Empfang genommen zu werden.
„Ich bin bei dir, Dan, und das bleibt auch so. Ein Wort von dir genügt und wir verschwinden von hier, hörst du? Alles ist gut. Ich bin da“, sprach Connor leise auf ihn ein und zog ihn eng an sich. „Dir passiert hier gar nichts, das schwöre ich dir.“ Daniel legte seine Arme um Connor und drängte sich mit einem leisen Schluchzen näher an ihn, worauf Connor ihn auf die Haare küsste. „Ich liebe dich. Ganz egal, ob du das tust oder nicht. Ich liebe dich, Dan.“
Neben Connors beruhigender Stimme, war es vor allem sein Geruch, der Daniel daran hinderte, sich vollkommen in seinen Erinnerungen zu verlieren. Dieser Geruch nach Mann und Parfum und überhaupt. Es war einfach nur Connor. Sein Connor. Sein Schreiberling, neben dem die Welt untergehen konnte, wenn er an einem Buch arbeitete, ohne, dass er es merken würde. Daniel musste unwillkürlich grinsen, weil ihm plötzlich einfiel, wie nervös es Connor immer machte, wenn der beim Schreiben beobachtet wurde. Aber nur, wenn er es wusste, dass ihm jemand zusah. Wusste er es nicht, konnte Daniel ihn genüsslich betrachten, und genau das tat er auch bei jeder sich ihm bietenden Gelegenheit.
Daniel kam ein Gedanke. Das war verrückt, aber vielleicht würde es funktionieren. Er sah zu Connor auf. „Kannst du es mir beschreiben?“
Connor war Autor mit Leib und Seele, denn der wusste sofort, was er von ihm wollte. Nach einem weiteren Kuss, dieses Mal auf seine Nasenspitze, ließ er ihn los und trat an ihm vorbei. Daniel drehte sich erst um, als es hinter ihm hell wurde, weil Connor als erstes das Licht eingeschaltet hatte. Er schaffte es bis zur Schwelle von Adrians Spielzimmer, dann kam er keinen Schritt weiter. Daniel war wie blockiert.
„Der Raum war viel kleiner, als er gedacht hatte“, begann Connor plötzlich zu reden und lenkte ihn damit ab. „Durch das Bett wirkte er auf den ersten Blick riesig, aber als er begann sich genauer im Zimmer umzusehen, bemerkte er, wie klein es in Wirklichkeit war. Das fehlende Fenster irritierte ihn, auch wenn ihm gleichzeitig klar war, dass es in so einem Raum weder auf Mondlicht noch schicke Gardinen ankam.“ Daniel war sprachlos und das sah Connor ihm an, so wie der im nächsten Moment lächelte, bevor er weitererzählte. „Er sah sich weiter um. Die Einrichtung war spärlich, aber durchaus zweckmäßig. Eine Kommode, ein großer Schrank, ein Sessel und Nachttische zu beiden Seiten des Bettes. Mehr gab es nicht an Inventar, und alles war in schwarz gehalten. Abgesehen von hellen Läufern um das Bett herum und roter Bettwäsche.“
„Kein Wunder, dass dir dein Agent jedes Buch aus der Hand reißt, sobald es fertig ist“, murmelte Daniel, ohne darüber nachzudenken, und wunderte sich, als Connor ihn daraufhin verblüfft ansah. „Hast du eigentlich eine Ahnung, wie gut du bist?“
Connor zuckte die Schultern und wurde leicht rot. Normalerweise hätte Daniel die Gelegenheit sofort genutzt und ihn damit geneckt, wie sie sich gegenseitig bei allem Möglichen immer neckten, aber nicht jetzt und vor allem nicht hier. Stattdessen holte er ein Mal tief Luft und machte einen Schritt nach vorn.
Nichts.
Die Welt ging weder unter, noch tat sich ein schwarzes Loch auf, um ihn zu verschlucken.
Daniel ließ keuchend die Luft entweichen, als ihm auffiel, dass er sie vor Angst angehalten hatte. Alles war in Ordnung. Wie Connor es versprochen hatte. Daniel sah zu ihm und nickte auf dessen fragenden Blick hin. Ja, es ging ihm gut. Na ja, so gut es ihm in diesem Zimmer eben gehen konnte. Aber er hatte es getan. Er stand in Adrians
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