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Kleine Fische zählen nicht

Kleine Fische zählen nicht

Titel: Kleine Fische zählen nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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keinen blassen Dunst, was das eigentlich bedeutet.«
    »Mag sein. Das ist auch nicht nötig.« Archer stand auf, zog ein Bündel Geldscheine hervor und blätterte vier Hundertdollarnoten auf den Tisch. »Wenn Sie mir eine Quittung ausstellen, Mrs. Cool, gebe ich Ihnen die Adresse von Miss Chelan, und Sie können sofort mit der Arbeit beginnen. Oder vielmehr, Mr. Lam kann die Tagschicht antreten, und Sie können sich darauf vorbereiten, ihn heute abend abzulösen.«
    »Moment mal!« Bertha sah von der Quittung auf, die sie gerade unterschrieb. »Wenn das Mädchen Ihre Sekretärin ist, wird sie doch tagsüber arbeiten.«
    »Sie wurde vorübergehend beurlaubt, bis die Angelegenheit geklärt ist«, sagte Archer. »Sie wohnt in den Neddler Arms auf dem Neddler Drive. Im Apartment 617. Ihre Telefonnummer habe ich nicht. Es ist eine Geheimnummer, und sie wurde erst vor kurzem geändert. Sie müssen also einfach zu ihr gehen und ihr die Sachlage erklären. Mr. Lam kann ihr sagen, daß ich Sie engagiert habe. Sie wird das akzeptieren, weil wir bereits darüber gesprochen haben.«
    Archer zog den Bauch ein, knöpfte seinen Mantel zu, verbeugte sich und sagte: »Alle weiteren Informationen können Sie sich von Miss Chelan geben lassen. Sie sind in Eile, und auch meine Zeit ist kostbar.«
    Er stelzte aus dem Büro.
    Bertha sah mich an. »Dieser Hundesohn! Tut, als wäre er ihr väterlicher Freund!« Als ich schwieg, fuhr sie fort: »Okay, Donald, du wirst also deiner kalbsäugigen Sekretärin auseinanderklamüsern, was los ist. In den nächsten paar Tagen werde ich mich tagsüber um den Bürokram kümmern. Ich komme heute abend um neun und löse dich ab.«
    »Um neun Uhr?«
    »Ganz recht. Das ist unsere Arbeitseinteilung: von neun bis neun. Und vergiß nicht, daß uns für Spesen nur hundert Dollar zur Verfügung stehen. Wenn’s also zu Dinnereinladungen kommt, dann laß gefälligst sie blechen.«
    »Wir haben hundert Dollar für zwei Tage«, sagte ich. »Wir könnten es uns leisten...«
    »Da haben wir’s! Du willst unseren Profit natürlich wieder verjuxen. Laß sie bezahlen, oder bleibt zu Haus und kocht euch selbst was.«
    »Du kommst zu spät zum Zahnarzt«, sagte ich mahnend.
    »I wo. Ich brauche erst in fünfzehn Minuten dort zu sein. Bei meinen Verabredungen belüge ich euch immer. Auf diese Weise hab’ ich eine Viertelstunde gut. Sonst würde ich nämlich nirgendwo pünktlich auf kreuzen.«
    Sie hievte sich aus ihrem Drehsessel hoch, ging zur Tür, wandte sich noch mal um und sagte: »Mach dieser Puppe bloß keine schönen Augen! Archer sieht mir ganz danach aus, als könnte er wahnsinnig eifersüchtig werden.«

2

    Die junge Frau, die auf mein Läuten Mn an die Tür von Apartment 617 kam, war etwa 27, blond, blauäugig, hatte eine tadellose Figur und ein intelligentes Gesicht. Aber ihr scheuer Bück erinnerte an ein gehetztes, verängstigtes Tier.
    »Miss Chelan?« fragte ich.
    »Ja«, sagte sie vorsichtig.
    »Ich bin Donald Lam von der Detektei Cool & Lam. Wir wurden gewissermaßen als Leibwache für Sie engagiert.«
    »Ach so...«
    »Sind Sie unterrichtet?« erkundigte ich mich.
    Sie blieb in der Tür stehen. »Darf ich bitte Ihren Ausweis sehen?«
    Ich holte meine Lizenz hervor. Sie betrachtete das Dokument gründlich und lächelte dann. »Würden Sie bitte hereinkommen, Mr. Lam.«
    Es war eine hübsche Wohnung. Obwohl im Wohnzimmer ein Wandbett vorhanden war, zweifelte ich nicht daran, daß es sich um ein Zweizimmer-Apartment mit kleiner Küche handelte.
    »Sie müssen meine Vorsicht entschuldigen«, sagte sie. »Ich bin sonst nicht so, aber ich habe eine Reihe sehr unangenehmer Erfahrungen hinter mir.«
    »Ich weiß«, erwiderte ich.
    »Eigentlich hatte ich einen mehr... nun, einen kräftigeren Typ als Detektiv erwartet.«
    Ich äußerte mich nicht dazu, und nach einem Moment lachte sie nervös und sagte: »Wollen Sie sich nicht setzen, Mr. Lam? Schließlich sollen Sie sich hier ganz wie zu Hause fühlen. Und da wir ziemlich viel zusammen sein werden, können Sie mich ebensogut Marilyn nennen, und ich nenne Sie Donald. Übrigens, eins von den Dingern ist gerade wieder durch Eilboten hier abgeliefert worden.«
    »Was meinen Sie mit >Dingern    »Den Wisch da drüben auf dem Tisch. Sie können ihn sich ansehen, wenn Sie wollen.«
    »Den Eilbrief?« Ich war zum Tisch hinübergegangen und beäugte das Corpus delicti.
    »Ja.«
    Ich fischte eine Pinzette und ein Paar Handschuhe aus meiner

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