Kleine Freie Männer
bist nicht sehr klug, dachte Tiffany. Du musstest
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auch nie klug sein. Du bekommst, was du willst, indem du einfach träumst. Du glaubst an deine Träume, und deshalb musst du nie denken.
Sie drehte sich um und flüsterte Roland zu: »Knack die Nuss! Achte nicht darauf, was ich mache – knack die Nuss!«
Der Junge sah sie verdutzt an.
»Was hast du zu ihm gesagt?«, schnappte die Königin.
»Ich habe mich von ihm verabschiedet«, sagte Tiffany
und drückte Willwoll fester an sich. »Ich werde dir auf keinen Fall meinen Bruder übergeben, was auch immer
geschieht!«
»Weißt du, welche Farbe deine Innereien haben?«,
fragte die Königin. Tiffany schüttelte stumm den Kopf.
»Du wirst es gleich herausfinden«, sagte die Königin
und lächelte zuckersüß.
»Dafür bist du nicht mächtig genug«, erwiderte Tiffany.
»Da hast du Recht«, sagte die Königin. »Diese Art von
physischer Magie ist sehr schwer. Aber ich kann dich
glauben machen, dass ich die schrecklichsten Dinge mit dir anstelle. Und mehr ist gar nicht nötig, mein kleines
Mädchen. Möchtest du jetzt um Gnade flehen? Später bist du vielleicht nicht mehr dazu imstande.«
Tiffany zögerte. »Nö«, sagte sie schließlich. »Ich glaube nicht.«
Die Königin beugte sich vor. Ihre grauen Augen füllten Tiffanys Welt. »Die Leute hier werden sich lange Zeit an dies erinnern.«
»Das hoffe ich«, sagte Tiffany. »Knack … die … Nuss.«
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Für einen Moment wirkte die Königin erneut verwirrt.
Mit plötzlichen Veränderungen kam sie nicht gut zurecht.
»Wie? Oh … ja«, murmelte Roland.
»Was hast du zu ihm gesagt?«, fragte die Königin, als
der Junge zu dem Mann mit dem Hammer lief.
Tiffany trat sie gegen das Bein. Es war keine
Hexensache, sondern die Sache einer Neunjährigen, und
Tiffany bedauerte, dass ihr nichts Besseres einfiel.
Andererseits trug sie recht harte Stiefel, und es war ein ordentlicher Tritt.
Die Königin schüttelte sie. »Warum hast du das getan? «,
fragte sie. »Warum tust du nicht, was ich dir sage ? Alle könnten so glücklich sein, wenn sie täten, was ich sage!«
Tiffany sah in das Gesicht der Frau. Die Augen waren
jetzt grau, doch die Pupillen wirkten wie silberne Spiegel.
Ich weiß, was du bist, sagten die Dritten Gedanken. Du bist etwas, das nie etwas gelernt hat. Du weißt nichts über Leute. Du bist nur ein … alt gewordenes Kind.
»Möchtest du was Süßes?«, flüsterte die Königin.
Ein Schrei erklang hinter ihr. Tiffany drehte sich im
Griff der Königin und sah, wie Roland um den Hammer
rang. Während sie ihn beobachtete, wandte er sich der
Nuss zu und hob den Hammer über den Kopf, wodurch er
den Elfen hinter sich niederschlug.
Die Königin riss Tiffany herum, als der Hammer fiel.
»Was Süßes?«, zischte sie. »Ich zeige dir Sü…«
»Potz Blitz! Das is' die Königin! Und sie hat unsere Kelda, die olle Zicke!«
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»Weder König noch Königin! Wir sind die Kleinen
Riesen!«
»Ich könnte einen Kebab vertragen!«
»Befreit die Kelda!«
In allen existierenden Welten war Tiffany die einzige
Person, die sich freute, die Stimmen der Wir-sind-die-
Größten zu hören.
Sie strömten aus der zerbrochenen Nuss. Einige trugen
noch schwarze Anzüge mit Fliegen, andere wieder ihre
Kilts. Aber sie alle waren in Kampfstimmung, und um Zeit zu sparen und richtig in Schwung zu kommen, kämpften
sie gegeneinander.
Die Lichtung … leerte sich. Ob die Leute nun wirklich
waren oder aus Träumen stammten: Sie erkannten
Probleme in Form einer brüllenden, fluchenden, roten und blauen Flut.
Tiffany wand sich aus dem Griff der Königin und hielt
noch immer ihren Bruder, als sie sich ins Gras duckte und das Geschehen beobachtete.
Der Große Yan stürmte an ihr vorbei und hielt einen
zappelnden, großen Elfen über dem Kopf. Plötzlich blieb er stehen und warf ihn in hohem Bogen über die Lichtung.
»Und da fliegt er, um auf dem Kopf zulanden!«, rief er, drehte sich um und rannte zum Kampfgetümmel zurück.
Die Wir-sind-die-Größten konnten nicht zertreten oder
zerquetscht werden. Sie arbeiteten in Gruppen zusammen, kletterten gegenseitig über ihre Rücken nach oben, um
einen Elfen zu schlagen oder, noch besser, ihm einen
Kopfstoß zu geben. Und wenn ein Gegner fiel, wurde er
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ordentlich getreten.
Die Kampftechnik der Wir-sind-die-Größten war nicht
ohne Methode. Sie wählten zum Beispiel immer den
größten Gegner, denn wie Rob Irgendwer später sagte: »So
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