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Klickpfiff

Klickpfiff

Titel: Klickpfiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Jon Watkins
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ein mächtiger Strom aus ihm heraus und trugen ihn zum Nichts. Er spürte, wie vor ihm das Vergessen gähnte, ein leerer Raum, der durch nichts zu füllen war. Trotzdem war er nichts im Vergleich mit der Leere, die er in sich trug.
    Kurz bevor er sich darin versenkte, verwandelte sich die Leere in ein Maul, ein Maul von reiner Bösartigkeit, größer und tiefer als das Vergessen, der Rachen des Wesens, das die perfekte Welt aufgelöst hatte, nach der er sich sehnte. Sein Atem war der Hauch des Todes, dessen Berührung seine Verzweiflung erst in Abscheu und dann in Wut verwandelte. Noch stärker als der Wunsch, seine Existenz auszulöschen, war der Wunsch, gegen dieses Wesen einen Schlag zu führen, mochte er auch noch so sinnlos sein.
    Klickpfiff spürte, wie der Geist mit einer solchen Kraft in die andere Richtung sprang, daß sein eigenes Bewußtsein fast davon losgerissen wurde. Der Geist sprang nach vorn wie ein riesiger Hund, der seinen Herrn an der Leine mitschleifte. Diese Kraft war nicht aufzuhalten, diese Wut war der Bösartigkeit gewachsen, die sie verfolgte.
    Sie brauchte für ihren Angriff nur noch eine lenkende Hand, und Klickpfiff wußte, was diese Hand sein sollte.
     



 
26
     
    Um diese Zeit waren in der Nacht nur zwei Männer im Dienst, denen Kirby Anweisung gab, im Gang zu warten. Wie immer gehorchten sie, ohne Fragen zu stellen. Er stellte sich den Anruf selbst durch und saß vor dem Schirm wie ein Mann, der in eine Kristallkugel starrte. Der fette Mann erschien auf dem Bildschirm, als sei er die ganze Zeit schon dagewesen und hätte nur Kirbys Berührung benötigt, um sichtbar zu werden. Seine Exzellenz hatte das Bild schon eine halbe Sekunde vorher aufgefangen; Kirby bemerkte die Verzögerung nicht. Seine Exzellenz erkannte die winzigen schwarzen Augen sofort. Die Fülle des Mannes schien den gesamten kleinen Schreibtischmonitor Seiner Exzellenz zu verstopfen.
    Keiner der beiden verschwendete Zeit für Höflichkeitsfloskeln. Rathgall sprach zuerst. „Was ist los?“
    Kirby schüttelte den Kopf. „Er hat nein gesagt.“
    Rathgall nickte. „Warum?“
    Kirby zuckte die Achseln. „Weiß ich nicht. Er hat einen besseren Verstand als die übrigen; ich kann es nicht sagen. Subtil, verstehen Sie? Völlig uncharakteristisch für diese Rasse.“
    Rathgall runzelte die Stirn. „Glauben Sie, daß er vielleicht einer von ihnen ist?“
    Kirby schob die Frage als lächerlich beiseite. „Natürlich nicht. Aber er könnte trotzdem gefährlich sein. Was ist mit Pearson?“
    „Ich glaube nicht, daß er ein besonderes Problem sein wird. Er sieht so aus, als hätte er bald wieder einen Zusammenbruch. Es wäre auf jeden Fall nicht viel nötig, um ihn in diese Richtung zu stoßen.“
    „Glauben Sie, daß sie Kontakt mit ihm aufnehmen könnten?“
    Rathgall schüttelte den Kopf. „Nein. Wenn sie es könnten, dann hätten sie es schon getan. Ich glaube, sie haben es während seiner Forschungsarbeit versucht, aber es ist ihnen nicht gelungen.“
    „Trotzdem. Ich mag das nicht, wenn er bei ihnen ist. Wie lange können Sie noch verhindern, daß er Forschungstiere bekommt?“
    „Er hat schon welche“, antwortete Rathgall kurz. Er schien Kirbys Reaktion zu ahnen.
    „Verdammt noch mal, wie hat er die denn gekriegt? Ich dachte, der Transport sei verhindert worden.“
    „Schon richtig, das Flugzeug ist abgestürzt. Ein paar Fischer haben sie hier gefangen. Einer von seinen Assistenten hat sie in Empfang genommen, bevor ich etwas dagegen unternehmen konnte.“
    „Das gefällt mir gar nicht. Der Zufall ist zu groß.“
    Rathgall nickte zustimmend. „Das ist wahr. Wahrscheinlich ist das ein Versuch, Kontakt mit ihm aufzunehmen. Was wollen Sie machen?“
    Kirby schürzte die Lippen. Seine einstudierte Pause verlängerte sich zu echter Überlegung. Endlich sprach er. „Bringen Sie ihn um.“
    Rathgall lächelte leicht. Die Spitzen seiner Zähne glitzerten direkt unter seinen Lippen. „Wann?“
    „So bald wie möglich.“ Er machte eine Pause und dachte an Seine Exzellenz. „Machen Sie einen Unfall daraus.“
    Rathgall nickte feierlich. „Morgen wird er vermutlich lange schlafen. Er arbeitet gewöhnlich noch spät bis in die Nacht. So um die Mittagszeit herum werde ich ihn wahrscheinlich hier erwischen.
    Bis dahin dürften meine Haie wieder Hunger haben.“ Er lächelte breit, als sei ihm eine Idee gekommen. „Natürlich!“ sagte er. „Eine Einladung zum Essen!“ Er lachte. Kirby war nicht amüsiert. Seine

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