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Klickpfiff

Klickpfiff

Titel: Klickpfiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Jon Watkins
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Exzellenz war es ebenfalls nicht.
    „Verschwenden Sie keine Zeit. Ich bekomme Schwierigkeiten, wenn ich zu lange auf den richtigen Augenblick warten muß.“
    Rathgall runzelte die Stirn. „Können Sie das Schiff nicht ohne ihn in Bewegung setzen? Das Meer ist groß. Es wäre sicherlich schwer zu finden.“
    Kirby schüttelte den Kopf. „Selbst er kann es jetzt nicht mehr bewegen. Das kann nur noch Seine Exzellenz.“
    „Vielleicht wären wir besser dran ohne ihn.“
    Kirby schüttelte den Kopf. „Nein, wenn Seine Exzellenz tot ist, brauchen wir Hooker, damit er den Befehl erteilt.“
    Rathgall nickte verstehend. „Wann?“
    Kirby zuckte die Achseln. „Wenn die Sache mit Pearson klargeht, brauchen wir uns nicht zu beeilen.“
    Rathgall nickte. „Ich rufe Sie dann morgen mit der traurigen Nachricht über Pearson an.“
    Keiner von den beiden verabschiedete sich. Der Schirm Seiner Exzellenz wurde eine Sekunde nach Kirbys Schirm leer, und er schaltete zu dem Gang vor dem Kommunikationsraum um. Als Kirby herauskam, war Hooker nirgends zu sehen. Seine Exzellenz verfolgte seinen höchsten Sicherheitsbeamten mit seinem Monitor auf seinem ganzen Weg bis zu seinem Zimmer. Als er sich davon überzeugt hatte, daß Kirby schlief, schaltete er den Monitor ab und lehnte sich zurück. Wenn er zornig war, so zeigte sich davon selbst in dem leeren Zimmer nicht die geringste Spur auf seinem Gesicht.

 
27
     
    Pearson wartete, bis das Bild sich in ihm formte. Als es vollständig war, fühlte er, wie er selbst sich in dem Bild formte. Der Tropfen, der das Selbst war, raste durch den leeren Raum. Es war auf seiner endlosen Flucht vor der verfolgenden Kraft, bis es langsamer wurde und wie ein herausgelöster Teil der Flüssigkeit des Planeten über der Erde hing, nach einer langen, fruchtlosen Reise heimgekehrt.
    Dort hing es, und Pearson hing mit ihm da, zur gleichen Zeit außerhalb davon und darin. Von außen sah es wie ein Raumschiff aus, das über der Tiefe schwebte, und das Spiegelbild des Meeres sah auf sie zurück. Darin wurde er nicht ein Teil des Tropfens, sondern zu der Gesamtheit.
    Er spürte die gleiche Kontinuität des Seins, die er vorher gespürt hatte, die gleiche Grenzenlosigkeit, nach der er sich gesehnt hatte. Er war wieder ein einziges Wesen; kleiner vielleicht, aber nicht weniger vollständig. Er hatte die gleiche endlose Haut, unsichtbar, aber vereint mit den anderen, eine Haut, die mit den anderen Teilen des Selbst vollgestopft war, als sei die gesamte Einwohnerschaft jener gigantischen Blase für die Flucht in diesen einzelnen Tropfen gepackt worden. Wie bei einem Hologramm enthielt jeder Teil das Ganze, unendlich teilbar, aber ungeteilt.
    Obwohl ihm das Verständnis dafür fehlte, fühlte er die Ganzheit des Organismus, von dem er wiederum ein Teil war.
    Alle die Einheiten, die der ursprüngliche Kosmos/Organismus enthalten hatte, waren noch da, obwohl die Flüssigkeit selbst nicht mehr als eine Zelle des Körpers war, der einmal bestanden hatte.
    Wie Gene in einer Zelle reiste jede Einheit in jedem durchsichtigen Wassertropfen des Selbst, das jeden Teil und jede Richtung des Universums erfüllte.
    Die Kugel schwebte wie ein kosmischer genetischer Bauplan, in sich vollständig, unabhängig von äußeren Einflüssen und in der Lage, den gesamten Organismus neu zu bilden, wenn die Zeit dazu gekommen war. In dieser flüssigen Schale spürte er, wie sich, wie auf Kommando, jede Einheit aktivierte und langsam eine physische Form annahm, langsam zu einer begrenzten Anzahl von Wesen erstarrte, die er sofort als Delphine erkannte. Er fühlte, wie seine eigene Essenz sich krümmte und zu einer vagen Annäherung seiner ursprünglichen Gestalt wurde, und dann barst die Blase und entleerte die Delphine in den Ozean, wie eine Samenkapsel, die zerbricht und ihre eigene Essenz im Wind zerstreut. Sie fielen wie geschmolzene Metalltropfen, trafen die kalte Wasseroberfläche und erstarrten sofort zu permanenten Gestalten. Durch seine Existenz verstand Pearson das Lächeln der Delphine.
    Dennoch fühlte er aus weiter Ferne die ersten Anzeichen von etwas anderem, die ersten Fingerspitzen, die blind nach ihnen durch das Dunkel der Leere tasteten. Er spürte es kommen wie Nebelfetzen, wie kleine Tentakel, die sich ausbreiteten, um einen Platz für sich zu finden. Er spürte es wie die ersten Anzeichen eines Nebels, bis es wie eine dunkle Gewitterwolke über dem Ozean hing. Er spürte, wie es sich immer tiefer über den Ozean

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