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Klonk!

Klonk!

Titel: Klonk! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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schneller, als die wirklich steilen Schwindeleien überwunden waren. »… und dadurch kippte der Tisch um… weil…« Bei diesen Worten zeigte Nobbys Gesicht einen grässlich anzusehenden Ausdruck rechtschaffener Idiotie. »… es ihm sehr schlecht ergangen wäre, wenn er einen Schluck Trollkaffee getrunken hätte, Herr.«
    Mumm seufzte innerlich. Was dumme faule Ausreden betraf, war diese nicht einmal so schlecht. Sie hatte zum Beispiel den Vorteil, völlig unglaubwürdig zu sein. Kein Zwerg würde es wagen, einen Becher mit Troll-Espresso zu nehmen, einem geschmolzenen chemischen Eintopf mit Rost darauf. Das wussten alle. Außerdem konnten alle sehen, dass Brackenschild eine Axt über den Kopf gehoben hatte, während Obergefreiter Flussspat bei dem Versuch erstarrt war, Muskovit die Keule abzuringen. Und alle wussten, dass Mumm den ersten verdammten Idioten rausschmeißen würde, der eine falsche Bewegung machte oder auch nur in dessen Nähe stand.
    »So hat es sich also zugetragen?«, bemerkte Mumm. »Es hat also niemand eine böse Bemerkung über einen Wächterkollegen und andere Angehörige seines Volkes gemacht? Es kam nicht zu einer kleinen Dummheit, die man den großen Dummheiten draußen in den Straßen hinzufügen könnte?«
    »Oh, nein, nichts dergleichen, Herr«, sagte Nobby. »Es war nur… so eine Sache.«
    »Sie hätte nur fast zu einem scheußlichen Zwischenfall geführt, nicht wahr?«, fragte Mumm.
    »Jaherr!«
    »Und wir wollen keine scheußlichen Zwischenfälle, oder, Nobby?«
    »Neinherr!«
    »
Niemand
von uns wünscht sich scheußliche Zwischenfälle, denke ich«, sagte Mumm und sah sich im Raum um. Mit grimmiger Zufriedenheit stellte er fest, dass einige der Obergefreiten infolge der Anstrengung, sich nicht zu bewegen, ins Schwitzen kamen. »Und es kann so leicht dazu kommen, wenn man sich nicht ganz auf die Arbeit konzentriert. Verstanden?«
    Stimmen brummten leise.
    »Ich höre euch nicht!«
    Diesmal erklang ein Chor aus »Jaherr!«.
    »Gut!«, sagte Mumm scharf. »Geht jetzt raus, und bewahrt den Frieden, denn hier drin tut ihr das nicht, so viel steht fest!« Er richtete einen besonders durchdringenden Blick auf die Obergefreiten Brackenschild und Muskovit, bevor er ins Hauptbüro zurückkehrte und dort fast gegen Feldwebel Angua gestoßen wäre.
    »Entschuldigung, Herr, ich wollte gerade…«, begann sie.
    »Ich hab’s in Ordnung gebracht, keine Sorge«, sagte Mumm. »Aber es war
sehr
knapp.«
    »Einige der Zwerge sind ziemlich nervös, Herr«, erwiderte Angua. »Ich kann es riechen.«
    »Du und Fred Colon«, sagte Mumm.
    »Ich glaube nicht, dass es nur um Schinkenbrecher geht, Herr. Es ist etwas… Zwergisches.«
    »Nun, ich kann es nicht aus ihnen rausprügeln. Und obwohl der Tag eigentlich nicht mehr schlimmer werden könnte, muss ich jetzt mit einem verdammten Vampir reden.«
    Zu spät bemerkte Mumm Anguas warnenden Blick.
    »Äh… ich glaube, damit bin ich gemeint«, piepste es hinter ihm.
     

     
    F red Colon und Nobby Nobbs hatten ihre lange Kaffeepause beenden müssen, schlenderten langsam über den Breiten Weg und lüfteten ihre alten Uniformen. Unter den gegenwärtigen Umständen hielten sie es für besser, sich eine Zeit lang vom Wachhaus fern zu halten.
    Sie gingen wie Männer, die den ganzen Tag Zeit hatten. Sie hatten den ganzen Tag Zeit. Ihre Wahl war auf diese Straße gefallen, weil sie viel Platz und Verkehr bot und weil man in diesem Teil der Stadt nicht vielen Trollen und Zwergen begegnete. Ihre Schlussfolgerungen waren fehlerlos: In vielen Teilen der Stadt gab es Gruppen von Zwergen und Trollen, die umhergingen oder still an einem Ort standen, für den Fall, dass die umhergehenden Mistkerle in
diesem
Viertel Ärger machen wollten. Seit Wochen kam es immer wieder zu Streitereien. Nobby und Fred gingen davon aus, dass es in den betreffenden Vierteln nicht sehr friedlich war, deshalb vergeudete man seine Kraft, wenn man versuchte, den wenigen Frieden zu bewahren. Schließlich versuchte man nicht, Schafe an Orten zu halten, wo sie von Wölfen gefressen wurden. Ganz klar. So was wäre dumm. Andererseits gab es auf großen Straßen wie dem Breiten Weg jede Menge Frieden, der ganz offensichtlich bewahrt werden musste. Der gesunde Menschenverstand sagte ihnen, dass das stimmte. Es war klar wie Kloßbrühe.
    »Üble Sache«, sagte Colon, während sie schlenderten. »Ich habe die Zwerge nie so erlebt.«
    »Vor dem Koomtaltag wird’s immer brenzlig, Feldwebel«, meinte

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