Klonk!
soll man eine Beziehung mit einem Mädchen haben, das einen nicht sieht, wenn man direkt vor ihr steht?«
»Ich bezweifle, dass dich Bronzaleh sehen kann, wenn sie direkt vor dir steht!«, entfuhr es Colon. »Sie ist fast eins achtzig groß und hat einen Busen wie… sie ist ein üppiges Mädchen, Nobby.« Fred Colon wusste nicht weiter. Nobby Nobbs und eine Tänzerin mit üppigem Haar, einem üppigen Lächeln und… allgemeiner Üppigkeit? Sieh dir dieses Bild an, und dann jenes! Wie willst du beide zusammenbringen?
Colon unternahm einen neuen Versuch. »Nobby, sie hat mir gesagt, dass sie Miss Mai auf der Mittelseite von
Heiße Mädchen mit coolen Strapsen
gewesen ist! Ich meine…«
»
Was
meinst du, Feldwebel?«, fragte Nobby. »Und überhaupt, sie war nicht nur Miss Mai, sondern auch die erste Woche im Juni. Nur so hatten sie Platz genug.«
»Äh…« Colon suchte nach den richtigen Worten. »Ich frage dich: Ist ein Mädchen, das seinen Körper für Geld zeigt, die richtige Frau für einen Polizisten? Frag es dich selbst!«
Zum zweiten Mal in fünf Minuten bildeten sich tiefe, nachdenkliche Falten dort, wo man bei Nobby das Gesicht vermutete.
»Ist das eine Fangfrage?«, erwiderte er schließlich. »Ich weiß nämlich genau, dass Haddock dieses Bild in seinem Spind hat, und wenn er die Tür öffnet, sagt er jedes Mal: ›Boah, seht euch die…‹«
»Wie hast du sie eigentlich kennen gelernt?«, fragte Colon rasch.
»Was? Oh, unsere Blicke trafen sich, als ich ihr einen Schuldschein unter den Straps schob, Feldwebel«, antwortete Nobby fröhlich.
»Und… sie hatte nicht gerade einen Schlag auf den Kopf bekommen oder so?«
»Ich glaube nicht, Feldwebel.«
»Sie ist doch nicht… krank?«, fragte Colon und erkundete alle Möglichkeiten.
»Nein, Feldwebel!«
»Bist du
sicher
?«
»Sie meint, vielleicht sind wir zwei Hälften der gleichen Seele, Feldwebel«, sagte Nobby verträumt.
Colon verharrte mit einem Fuß über dem Pflaster. Er blickte ins Leere, und seine Lippen bewegten sich.
»Feldwebel?«, fragte Nobby verwundert.
»Ja… ja«, sagte Colon mehr zu sich selbst. »Ja. Ich verstehe. Natürlich sind nicht die gleichen Sachen in den beiden Hälften. Ihr Inhalt scheint… gesiebt zu sein…«
Der Fuß traf auf.
»Hallo!«
Es war mehr ein Blöken als ein Ruf, und die Stimme kam aus der Tür des Königlichen Kunstmuseums. Eine große, dünne Gestalt winkte den Wächtern zu, die sich ihr näherten.
»Jaherr?«, fragte Colon und hob die Hand zum Helm.
»Bei uns ist heingebrochen worden!«
»Hein hat sich was gebrochen?«, fragte Nobby.
»Meine Güte, Herr«, sagte Colon und legte eine warnende Hand auf die Schulter des Korporals. »Ist etwas abhanden gekommen?«
»Ja. Ich glaube, deshalb kann man von einem hDiebstahl sprechen«, sagte der Mann. Er hatte die Haltung eines gedankenverlorenen Huhns, aber Fred war beeindruckt. Dieser Mann war so piekfein, dass man ihn kaum verstehen konnte. Seine Sprechweise lief auf moduliertes Gähnen hinaus. »Ich bin Sir Reynold Stichlig, Konservator der schönen Künste. Als ich durch die Lange hGalerie ging… Lieber Himmel, sie haben den Schlingel gestohlen!«
Der Mann blickte in zwei leere Gesichter.
»Methodia Schlingel«, fügte er hinzu. »
Die Schlacht vom Koomtal.
Es ist ein unschätzbares Kunstwerk!«
Fred hob seinen Bauch. »Ah«, sagte er. »Eine ernste Angelegenheit. Wir sollten sie uns besser ansehen. Äh… ich meine, den Ort, wo sich das Kunstwerk befand.«
»Ja, ja, hnatürlich«, sagte Sir Reynold. »Bitte hier entlang. Soweit ich hweiß, kann die moderne hWache viel herausfinden, indem sie den Ort betrachtet, an dem sich ein Objekt befand, ist das nicht so?«
»Zum Beispiel, dass das fehlende Objekt verschwunden ist?«, fragte Nobby. »Na klar. Darin sind wir gut.«
»Äh… in der Tat«, erwiderte Sir Reynold. »Bitte hier entlang.«
Die Wächter folgten ihm. Natürlich sahen sie das Innere des Museums nicht zum ersten Mal. Die meisten Bürger der Stadt hatten es besucht, an Tagen, wenn sich keine bessere Unterhaltung anbot. Unter der Herrschaft von Lord Vetinari gab es weniger moderne Ausstellungsstücke, da Seine Lordschaft gewisse Ansichten vertrat, aber ein gemütlicher Spaziergang vorbei an den alten Wandteppichen und recht braunen und staubigen Gemälden stellte eine angenehme Möglichkeit dar, den Nachmittag zu verbringen. Außerdem war es immer nett, die Bilder großer rosaroter Frauen ohne Kleidung zu betrachten.
Nobby
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