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Klonk!

Klonk!

Titel: Klonk! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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»glorreich« konnte kaum die Rede sein, es sei denn, man hielt ein frühes Grab für glorreich. Auch bei der Gelegenheit waren Männer durch die Hand anderer Männer gestorben, die vermutlich, bis auf einen oder zwei, nicht schlecht gewesen waren…
    »Ja«, sagte er. »Es scheint erst gestern gewesen zu sein.« Jeder Tag schien erst gestern gewesen zu sein, dachte Mumm.
    »Erinnerst du dich an den alten Feldwebel Keel? Er hat in jener Nacht tief in die Trickkiste gegriffen!« In Feldwebel Colons Stimme schwang ebenso wie in der von A. E. Pessimal ein seltsam hoffnungsvoller Ton.
    Mumm nickte.
    »Ich schätze, du hast das eine oder andere Ass im Ärmel, Herr«, fuhr Fred fort, die Hoffnung jetzt nackt und ohne Scham.
    »Du kennst mich, Fred, ich bin immer bereit zu lernen«, erwiderte Mumm vage. Er schlenderte weiter, nickte Wächtern zu, die er kannte, klopfte anderen auf den Rücken und achtete darauf, dass niemand seinen Blick einfing. Jedes Gesicht zeigte einen ähnlichen Ausdruck wie das von Fred Colon. Mumm konnte praktisch die Gedanken der Wächter
sehen,
während das Pochen von fünfhundert Keulen, die gleichzeitig auf das Pflaster prallten, wie ein Hammer gegen die Trommelfelle schlug.
    Du hast alles geregelt, nicht wahr, Herr Mumm? Wir laufen doch nicht wirklich Gefahr, hier festzusitzen wie das Fleisch in einem Sandwich, oder? Es ist ein Trick, stimmt

s? Es
ist
doch ein Trick, Herr?
    Das hoffe ich, dachte Mumm. Aber wie auch immer, die Wache muss hier sein. Das ist die verdammte Wahrheit.
    Der
Gahanka
-Rhythmus veränderte sich leicht. Man musste genau hinhören – einige Keulen trafen kurz vor den anderen auf den Boden.
Ah.
    Mumm erreichte Grinsi und Karotte, die zu den fernen Feuern der Zwerge blickten.
    »Wir glauben, dass wir vielleicht ein Resultat erzielen«, sagte Karotte.
    »Das will ich auch verdammt hoffen! Was passiert bei den Zwergen?«
    »Nicht mehr viel Gesang, Herr«, berichtete Grinsi.
    »Freut mich zu hören.«
    »Aber wir
könnten
mit ihnen fertig werden, nicht wahr, Herr?«, fragte Karotte. »Mit den Golemwächtern auf unserer Seite? Wenn es hart auf hart ginge?«
    Natürlich könnten wir das nicht, dachte Mumm. Nicht, wenn sie es wirklich ernst meinen. Wir könnten nur versuchen, tapfer zu sterben. Ich habe gesehen, wie Männer tapfer gestorben sind. So was hat keine Zukunft.
    »Ich möchte nicht, dass es dazu kommt, Hauptmann…« Mumm hielt inne. Ein dunklerer Schatten hatte sich inmitten der dunklen Schatten bewegt.
    »Parole?«, fragte er schnell.
    Die schattenhafte Gestalt – sie trug einen Kapuzenmantel – zögerte.
    »Parole? Entschuldige, ich habe fie irgendwo aufgeschrieben…«
    »Schon gut, Igor, komm her«, sagte Karotte.
    »Woher wuffteft du, daff ich ef bin?«, fragte Igor und duckte sich unter der Barrikade durch.
    »Dein Rasierwasser«, sagte Mumm und zwinkerte dem Hauptmann zu. »Wie ist es gelaufen?«
    »Genau, wie du gefagt haft, Herr.« Igor schlug die Kapuze zurück. »Übrigenf, Herr, ich habe den Operationftisch gut geschrubbt, und mein Kufin Igor hält fich bereit, um zu helfen. Fallf ef zu unangenehmen Zwischenfällen kommt, Herr…«
    »Danke, dass du daran gedacht hast, Igor«, sagte Mumm. Als wenn die Igors jemals an etwas anderes dächten. »Ich hoffe, wir brauchen seine Hilfe nicht.«
    Er sah den Khan hinauf und hinunter. Es regnete jetzt stärker. Diesmal war der Polizistenfreund gekommen, als man ihn brauchte. Regen neigte dazu, kämpferische Begeisterung zu dämpfen.
    »Hat jemand Nobby gesehen?«, fragte er.
    »Hier, Herr Mumm!«, kam eine Stimme aus den Schatten. »Bin seit fünf Minuten hier!«
    »Warum hast du dich nicht gemeldet?«
    »Konnte mich nicht mehr an die Parole erinnern, Herr! Wollte warten, bis ich sie von Igor höre!«
    »Komm her. Hat es geklappt?«
    »Besser, als du ahnst, Herr!«, sagte Nobby. Regen strömte über seinen Mantel.
    Mumm trat zurück. »Na schön, Jungs, es ist soweit. Karotte und Grinsi, ihr geht zu den Zwergen. Detritus und ich kümmern uns um die Trolle. Ihr wisst, worauf es ankommt. Die Linien langsam vorrücken lassen und
keine
gefährlichen Waffen. Lasst uns dies wie Polizisten tun. Auf mein Zeichen!«
    Er eilte zu den Barrikaden zurück, so schnell, wie die Unruhe durch die Reihen der Wächter ging. Detritus wartete gleichmütig und brummte, als Mumm eintraf.
    »Die Keulen gerade aufgehört haben, Herr«, berichtete er.
    »Das habe ich gehört, Feldwebel.« Mumm nahm den geölten Ledermantel ab und hängte

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