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Klonk!

Klonk!

Titel: Klonk! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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musste er auch nicht sein. Eine Spur genügte. Das wäre mehr als genug.
    Als Angua durch die Gassen lief und über Mauern in mitternächtliche Höfe sprang, hielt ihr Wolfsmaul den kleinen Lederbeutel, den Freund eines jeden denkenden Werwolfs, eines Geschöpfs also, das sich daran erinnerte, dass einem die Kleidung nicht auf magische Weise folgte. Der Beutel enthielt ein leichtes Seidenkleid und eine große Flasche mit Mundwasser, das Angua für die größte Erfindung der letzten hundert Jahre hielt.
    Hinter dem Breiten Weg wurde sie fündig und entdeckte einen Geruch, der sich vor den vertrauten organischen Gerüchen der Stadt wie ein dünnes schwarzes Band abzeichnete. Er bildete dort Zickzackmuster in der Luft, wo Windstöße und vorbeirollende Karren an ihm gezerrt hatten.
    Angua begann, sich mit größerer Vorsicht zu bewegen. Dieses Viertel war nicht wie die Sirupstraße. Hier lebten Leute mit Geld, und oft gaben sie das Geld für große Hunde und »Bei uns kommt ihr nicht ungeschoren davon«-Schilder an ihren Zufahrten aus. Als sie weiterschlich, hörte sie das Rasseln von Ketten und gelegentliches Jaulen. Sie verabscheute es, von großen, bissigen Hunden angegriffen zu werden. Es blieb immer ein Durcheinander zurück, und das Mundwasser war nie stark genug.
    Das Band des Geruchs reichte durch das Geländer der Erfahrungssichel, eines der größten architektonischen Prachtstücke der Stadt. Allerdings war es immer schwierig, Mieter für das Gebäude zu finden, obwohl das Viertel einen guten Ruf genoss. Die meisten Leute wohnten dort nicht länger als einige Monate, bevor sie hastig auszogen und manchmal all ihre Sachen zurückließen. 10
    Still und elegant setzte Angua über das Geländer hinweg und landete auf allen vieren auf etwas, das einst ein Kiesweg gewesen war. Die Bewohner der Erfahrungssichel arbeiteten kaum im Garten, denn man konnte nie sicher sein, in wessen Garten die Knollen einer Pflanze aufgingen.
    Angua folgte ihrer Nase zu einer Ansammlung wuchernder Disteln. Einige alte Ziegel, zu einem Kreis angeordnet, markierten die Öffnung eines Brunnens.
    Der ölige Geruch war dort sehr stark, aber es gab noch einen anderen, frischeren und weitaus komplexeren Geruch, der dazu führte, dass sich Anguas Nackenhaare aufrichteten.
    Ein Vampir befand sich dort unten.
    Jemand hatte Unkraut entfernt und Schutt beiseite geräumt, darunter die unvermeidliche zerrissene Matratze und den demolierten Lehnstuhl. 11 Sally? Was machte sie hier?
    Angua zog einen Stein aus dem Brunnenrand und ließ ihn fallen. Es platschte nicht; dafür erklang ein hölzernes Pochen.
    Na schön. Sie nahm wieder ihre menschliche Gestalt an, um nach unten zu klettern. Krallen waren so weit in Ordnung, aber gewisse Dinge mussten von Affen erledigt werden. Die Seiten erwiesen sich wie erwartet als glitschig, aber im Lauf der Zeit hatten sich so viele Steine aus den Wänden gelöst, dass der Abstieg überraschend leicht war. Und der Brunnen war nur etwa zwanzig Meter tief, angelegt in einer Zeit, als man geglaubt hatte, dass Wasser, in dem so viele kleine Tierchen lebten, gesund sein
musste.
    Unten stieß Angua auf neue Bretter. Jemand – und es kamen nur Zwerge infrage – hatte sich hier in den Brunnen gegraben und mehrere Bretter darin ausgelegt. Sie waren bis hierher gekommen und nicht weiter. Warum? Weil sie den Brunnen erreicht hatten?
    Unter den Brettern schwappte schmutziges Wasser beziehungsweise eine wasserartige Flüssigkeit. Der Tunnel war an dieser Stelle etwas breiter, und Zwerge hatten sich hier aufgehalten – Angua schnupperte –, vor nur einigen Tagen. Zwerge waren hier gewesen, hatten sich umgesehen und waren dann wieder gegangen. Sie hatten sich nicht einmal die Mühe gemacht, alles wieder in Ordnung zu bringen. Angua roch es wie ein Bild.
    Sie schlich los, und ihre Nase kartographierte die Tunnel. Sie waren nicht so sorgfältig gearbeitet wie die Tunnel, durch die Feurig ging. Diese waren viel einfacher, verliefen im Zickzack und endeten manchmal vor einer Wand. Schlichte Bretter und Balken hielten den stinkenden Schlamm der Ebene zurück, der dennoch hier und dort durch Öffnungen quoll. Diese Tunnel sollten nicht auf Dauer halten, nur lange genug für eine schnelle und mit Sicherheit schmutzige Sache.
    Die Gräber hatten also nach etwas gesucht, ohne genau zu wissen, wo es sich befand – bis sie auf etwa sechs Meter herangekommen waren. Dann hatten sie es… gerochen? Entdeckt? Das letzte Stück zum Brunnen

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