Klueger werden und Demenz vermeiden
Fetten ein geringeres Gewicht besitzen kann. Oder denken Sie einmal an Neugeborene: Menschliche Säuglinge müssten bei der Geburt deutlich schwerer und auch voluminöser sein, wenn sie die gleichen Energievorräte, die sie heute in ihrem Körperfett vorhalten, in Form von Kohlenhydraten bei sich trügen. Mütter würden sich bedanken.
So weit so gut. Doch leider besteht in diesem Zusammenhang ein gravierendes Problem, auf das ich nun zu sprechen kommen möchte. Ich halte es für den eigentlichen Hauptgrund, warum zunehmend mehr Menschen im Alter dement werden.
Der überwiegende Teil der Mediziner und Ernährungswissenschaftler geht davon aus, dass das menschliche Gehirn nur aus Glukose Energie gewinnen kann. Ich habe Ihnen dazu einmal zwei Textpassagen herausgesucht, die das verdeutlichen. Die erste stammt aus einem Artikel des Stern zur Krankheit Migräne (siehe Literatur), in dem sich führende Neurologen äußern. Darin heißt es an einer Stelle:
Zucker ist rehabilitiert
Nach diesem Forschungsstand ist Zucker, vor dem in Migräneforen häufig gewarnt wird, rehabilitiert, schließlich verwandelt das Gehirn ausschließlich Kohlenhydrate in Energie um.
Mit „Migräneforen“ ist vermutlich in erster Linie mein eigenes www.miginfo.de-Forum gemeint.
Konsequenterweise empfiehlt der Neurologe und Migränespezialist Hartmut Göbel den Migränebetroffenen, sich kohlenhydratreich zu ernähren, wie er es beispielsweise in einem Beitrag für den NDR tat (siehe Literatur):
Essen Sie regelmäßig und kohlenhydratreich
Spezielle Nahrungsmittel sind nur selten Auslösefaktoren für Migräne. Früher glaubte man, dass zum Beispiel Schokolade und Käse potente Auslöser der Migräne sind. Heute weiß man, dass der Heißhunger nach hochkalorischen Speisen oft ein Vorbotensymptom der Migräne darstellt. Aufgrund des Energiedefizits haben die betroffenen Patienten Hunger nach Süßem und Hochkalorischem. Man darf dabei also nicht Ursachen und Folgen verwechseln.
Ganz ähnlich drückt sich der Adipositas-Experte Achim Peters (siehe Literatur) aus, der die Hauptursache für die globale Übergewichtsepidemie gemäß der von ihm vertretenen Selfish-Brain-Theorie im Kohlenhydratstoffwechsel sieht, allerdings unter maßgeblicher Verantwortung des Gehirns:
Das Gehirn nimmt in der Stoffwechselhierarchie des Körpers eine Sonderstellung ein. Es stellt zuerst seine eigene Versorgung sicher, während sich der Rest des Körpers mit der Energie begnügen muss, die dann noch übrig bleibt.
Dabei gehe es vor allem um den Energieträger Glukose (um Kohlenhydrate also):
Der Kampf um Nahrung, den der hungernde Mensch gegen die Natur oder andere Menschen führt, vollzieht sich spiegelbildlich auch in seinem Inneren. Gekämpft wird dabei um den wichtigsten Rohstoff des Körpers: Zucker. Diese Kohlenhydratverbindung zirkuliert in den Blutbahnen in Form von Glukose, dem begehrtesten Energieträger des Stoffwechsels.
Dies erkläre gemäß Peters auch, warum Menschen weiterhin hungrig werden, obwohl sie längst übergewichtig sind:
Was aber passiert, wenn das Fettgewebe Energievollversorgung, das Gehirn dagegen Energiebedarf signalisiert? Wenn also ein übergewichtiger Mensch plötzlich einen hohen Energiebedarf im Gehirn hat – bekommt er dann trotzdem Heißhunger? Es ist kaum überraschend, wer sich in einer solchen Situation durchsetzt: Wenn das Gehirn Energiebedarf hat, werden die Sättigungssignale des Fettgewebes abgeblockt. Sie dringen überhaupt nicht bis zu den Orexin-Neuronen im lateralen Hypothalamus vor. Bei einem Energiebedarf im Gehirn springt in der Relaisstation, die im unteren Hypothalamus auf dem Weg hin zu den Orexin-Neuronen liegt, gewissermaßen eine Sicherung raus, das egoistische Gehirn zieht die unliebsamen Leptinsignale einfach aus dem Verkehr. Wird dies zu einem Dauerkonflikt, ist Übergewicht unvermeidlich. Denn obwohl das speichernde Fettgewebe den Körper mit Sattheitsbotschaften flutet, verfügt das Gehirn: ‚weiter essen‘. Es sind also nicht die Fettzellen selbst, die Übergewicht verursachen, indem sie ständig Nachschub fordern. Es ist die mangelhafte Energieversorgung des Gehirns, die bei übergewichtigen Menschen dazu führt, immer mehr zu essen!
Man beachte die recht ähnliche Ursachenbestimmung der beiden Mediziner Göbel und Peters bei ansonsten völlig unterschiedlichen Erkrankungen: Göbel spricht von „Energiedefiziten“ im Gehirn bei Migräne, Peters fast gleichlautend von einer „mangelhaften
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