Klueger werden und Demenz vermeiden
Glukoseversorgung ein: Es verlernt sukzessive die Fähigkeit, Ketonkörper zur Energiegewinnung zu nutzen. Dies war eine der Kernaussagen des obigen Zitats aus dem Stoffwechsellehrbuch von Löffler und Petrides. Alle anderen großen Körperorgane (Muskeln, Leber, Darm, Niere, Herz, etc.) leben dagegen im Normalfall primär vom Fett. Lediglich bei Spitzenanforderungen (zum Beispiel bei sportlichen Betätigungen) und nach sehr kohlenhydratreichen Mahlzeiten wird verstärkt auf den Kohlenhydratstoffwechsel zurückgegriffen.
Stellen wir uns nun vor, Sie ernähren sich über viele Jahre ganz normal („ausgewogen“), wie es die meisten Menschen in unserer Gesellschaft tun. Wenn Sie bei einer Mahlzeit mehr Kalorien aufnehmen, als Sie aktuell verbrauchen können (was ja der eigentliche Sinn des Essens ist, sonst müssten Sie quasi permanent am Tropf hängen), dann wird die überschüssige Energie in Ihrem Körper mehrheitlich als Fett gespeichert (zum Beispiel über den Insulinmechanismus). Mit anderen Worten: Fast jede zu viel gegessene Kalorie landet schlussendlich in den Körperfettdepots.
Das Problem ist nun allerdings, dass der menschliche Körper – wie erwähnt – aus gespeichertem Fett anteilsmäßig nur sehr wenig Glukose (Kohlenhydrate) herstellen kann. Wer vorwiegend am Schreibtisch sitzt und sich kaum bewegt, der wird schon bald wieder sein energiehungriges Gehirn mit zusätzlicher Energie versorgen müssen. Die überschüssigen Energien der letzten größeren Mahlzeit können dafür jedoch nicht mehr genutzt werden, denn die sind mehrheitlich in den Fettdepots des Körpers gelandet und daraus kann – wie gesagt – kaum Glukose hergestellt werden. Folglich wird sich schon bald wieder ein Hunger auf Kohlenhydrate einstellen, und zwar zur energetischen Versorgung Ihres Gehirns. Essen Sie bei dieser Mahlzeit erneut mehr, als Sie aktuell verbrauchen können, landen auch diese überschüssigen Energien im Fettspeicher, wo sie für das Gehirn nicht länger nutzbar sind.
Es lässt sich auf diese Weise übrigens auch recht gut verdeutlichen, warum Kalorien – unabhängig von den Energieträgern Kohlenhydrate, Fette, Proteine – im menschlichen Organismus nicht alle gleich und austauschbar sind, wie es von der Medizin gerne behauptet wird. Nehmen wir einmal an, Sie haben einen konstanten Tagesbedarf von 2.400 Kcal, das heißt, von 100 Kcal pro Stunde. Einfachheitshalber möchte ich die essenziellen Amino- und Fettsäuren für die weiteren Überlegungen einmal außen vorlassen. Stellen wir uns nun vor, Sie würden die 2.400 Kcal ausschließlich als Zucker zu sich nehmen, und zwar in drei Mahlzeiten zu 800 Kcal, die Sie in jeweils drei Stunden vollständig verstoffwechselt hätten. Konkret bedeutete das, dass Ihr Körper insgesamt 9 Stunden lang jeweils 100 Kcal direkt aus der Nahrung bezieht. Zusammen ergäbe dies 900 Kcal direkt verwertbare Nahrungskalorien. Alle anderen Kalorien müssten zunächst gespeichert werden, und zwar als Fett (ich lasse die kleinen Glykogenspeicher aus Einfachheitsgründen weg). Im Ergebnis wären also von den insgesamt 2.400 Kcal immerhin 1.500 Kcal in den Fettdepots gelandet. Nun wissen wir aber, dass Ihr Gehirn und die Erythrozyten (rote Blutkörperchen) ausschließlich Glukose zur Energiegewinnung nutzen können, und dass sie von diesem Energiestoff insgesamt ca. 150 g pro Tag benötigen, das heißt, ca. 6,25 g pro Stunde. Für die verbliebenen 15 Stunden ohne direkte Nahrungszufuhr ergäbe sich daraus ein Mindestglukosebedarf von ca. 95 g, der nicht über die Nahrung gedeckt werden kann. Da aus den Fetten der Fettdepots kaum Glukose hergestellt werden kann, müsste der Körper zu anderen Mitteln greifen: Im ersten Schritt würde er die vorhandenen (schwächlichen) Glykogenspeicher in der Leber leeren, im zweiten die bereits erwähnte Glukoneogenese (gleichfalls hauptsächlich in der Leber) ankurbeln, um unter der kräftigen Mitwirkung von Stresshormonen wie Cortisol Körpereiweiße (Muskeln, Bindegewebe etc.) zu verzuckern.
Hierdurch ergeben sich – bezogen auf unser Thema – gleich mehrere ernste Probleme:
· Nahrungskohlenhydrate werden bei der Verdauung zunächst in Glukose aufgespalten und dann direkt an das Blut abgegeben. Das Hormon Insulin sorgt anschließend dafür, dass der Blutzuckerspiegel nicht zu hoch ansteigt, indem es die überschüssige Glukose in die Zellen zur Verarbeitung (Energiegewinnung) oder Fettspeicherung transportiert.
· Da der Organismus für
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