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Knallhart nachgefragt - Die populaersten Mythen und Irrtuemer

Knallhart nachgefragt - Die populaersten Mythen und Irrtuemer

Titel: Knallhart nachgefragt - Die populaersten Mythen und Irrtuemer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Schlegel
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wärmt und ein wohliges Gefühl erzeugt. Doch auch das ist ein Irrglaube, der zwar mehr und mehr regelmäßig widerrufen wird, dennoch immer wieder auftaucht. Spätestens auf dem Weihnachtsmarkt und am Glühweinstand. Alkohol erweitert die Blutgefäße und beschleunigt kurzzeitig den Puls. Dies mag für wenige Augenblicke ein wärmendes Gefühl erzeugen, wiegt jedoch den Betroffenen in trügerischer Sicherheit. Denn durch die erweiterten Blutgefäße kühlt der Betroffene gerade im Freien deutlich schneller aus und läuft damit Gefahr zu erfrieren. An eisigen Wintertagen im Freien zum Hochprozentigen (dazu zählt auch Glühwein) zu greifen kann also genau das Gegenteil erzeugen und eine deutliche schnellere Auskühlung des Körpers erzeugen.
     
     
Wussten Sie übrigens,....
     
    …. dass der Alkohol keineswegs eine schnellere berauschendere Wirkung hat, wenn man ihn mit dem Strohhalm zu sich nimmt? Verfechter dieser These behaupten in diesem Zusammenhang gern, dass durch das Trinken mit dem Strohhalm der Alkohol in kleinerer Menge in den Mundraum gelangt und dadurch von der Mundschleimhaut besser aufgenommen wird. Folglich könne der Alkohol schneller wirken und man wird schneller betrunken. Aber auch hier entlarvt ein Blick in die Wissenschaft den Mythos. Denn Alkohol mag von der Mundschleimhaut, wie von allen anderen Schleimhäuten auch aufgenommen werden, aber der Teil, den die Mundschleimhaut aufnehmen kann ist äußerst gering. Denn die Mundschleimhaut schlägt mit gerade einmal 0,02 Quadratmeter Oberfläche zu Buche, während der Dünndarm es auf eine beachtliche Oberfläche von 80 Quadratmeter bringt, also etwa eine bequeme Dreizimmerwohnung. Im direkten Vergleich wird also schnell offenkundig, dass der Großteil des Alkohols vom Dünndarm und der Dünndarmschleimhaut aufgenommen wird und von dort aus in den Körper gelangt, wo er seine berauschende Wirkung entfalten kann. In Zahlen ausgedrückt werden etwa 2% des Alkohols von der Mundschleimhaut aufgenommen, weitere 20% vom Magen und der Magenschleimhaut und der Rest in Höhe von 78% wird dann vom Dünndarm aufgenommen. Deshalb dauert es auch immer eine gewisse Zeit, bis der Alkohol seine Wirkung entfalten kann. Egal was also jemand sagt, ein Strohhalm verhilft nicht zu einem schnelleren Rausch oder zu einer gesteigerten Wirkung.
     
    Genauso wenig, wie ein starker Kaffee nach einem übermäßigen Alkoholgenuss wieder nüchtern machen kann: Subjektiv mag sich ein alkoholisierter Mensch nach einem Kaffee wieder nüchtern fühlen, aber dieser Eindruck ist trügerisch. Denn der Alkoholgehalt im Blut wird durch den Kaffee nicht reduziert, es wird lediglich die subjektive Rauschwirkung abgeschwächt. Ein starker Kaffee nach dem Alkoholgenuss versetzt Sie also nicht in die Lage, sich wieder ans Steuer zu setzen, auch wenn sie sich nüchtern fühlen.
     
     
     

Man staunt, wie leicht sich Mythen im Bewusstsein halten. Noch viel mehr staunt man aber darüber, wie gezielt diese trotz besseren Wissens weiter verbreitet werden. Beispiellos dürften da wohl die Mythen der Politik sein, um den sich der folgende Teil des Buches dreht.
     

Teil 4 – Politikergeschwätz
     
    Irrtümer, Irrglauben und Mythen, die Politiker gern zum Besten geben, hinter denen sich aber nichts verbirgt außer der berühmten „heißen Luft“. Erstaunlich, wie man durch ständige Wiederholungen unterschwellig selbst die offensichtlichsten Unwahrheiten zur unangreifbaren Wahrheit erheben kann. Aber lesen Sie selbst.....
     
     
     

Die EU Verordnung zur Einfuhr von Karamelbonbons hat exakt 25.911 Worte
     
     
    Immer wieder wenn es um den Bürokratieabbau geht, um den vermeintlich aufgeblasenen Apparat der europäischen Regulierungswut in Brüssel oder auch um den Drang der Europapolitiker, alles reglementieren zu wollen ist dieses berühmte Zitat zu hören: „ Das Vaterunser hat 56 Wörter, die Zehn Gebote haben 297 und die amerikanische Unabhängigkeitserklärung 300. Aber eine Verordnung der EWG-Kommission über den Import von Karamellen und Karamelprodukten zieht sich über 26.911 Wörter hin.". Dieser Ausspruch ist aus 1974 geht auf den damaligen Präsidenten des Bundesverbandes Deutscher Banken, Alwin Münchmayer zurück, der im SPIEGEL die Europäische Praxis der Regulierung anprangern wollte. Ein sehr treffender und knackiger Satz, der so markig war, dass die Politik nicht lang zögerte, diesen zu übernehmen.
     
    Franz Josef Strauß, rhetorisch begabter und immer gern mit

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