Knallharte Schale - Zuckersueßer Kerl
dunklen Augen und ein Teint, der an köstlich schmeckende Vollmilchschokolade erinnerte, dominierten ein Gesicht, das momentan ein wenig unschlüssig wirkte, als er jeglichen Augenkontakt zu ihr vermied.
Im Gegensatz zu ihrer ersten Begegnung vor einigen Monaten trug er sein Haar etwas länger und schien seinen Irokesen auswachsen zu lassen, was ihm ihrer Meinung nach sogar noch besser stand . Auch seine Kleidung war dezenter gewählt als an jenem Abend im Club, da er heute ein einfaches dunkelblaues T-Shirt, Jeans und Sneakers trug. Die protzigen Ketten um seinen Hals fehlten, was ihn weniger nach einem Rapper in einem Musikvideo aussehen ließ. Einzig die verblendeten Zahnreihen hatte er nicht getauscht, was Sarah sofort bemerkte, als er den Mund öffnete, um etwas zu sagen. Am liebsten hätte Sarah angesichts seiner verzierten Zähne den Kopf geschüttelt, unterließ dies jedoch, um die Situation nicht zu erschweren.
„Als erstes möchte ich mich für jenen Abend im Club entschuldigen.“
Sie versuchte, sich ihre Überraschung nicht anmerken zu lassen, und zuckte kurz mit der Schulter. „Schon okay.“
Entschlossen schüttelte er den Kopf und starrte auf ihre Tischplatte, als er wie ein getadelter Schüler seufzte. „Das ist normalerweise nicht meine Art ... ich habe mich dir gegenüber daneben benommen und das tut mir leid.“
Angesichts der ehrlich wirkenden Entschuldigung rutschte sie unsicher auf ihrem Stuhl herum und war verblüfft, dass sie ihm tatsächlich glauben wollte. Räuspernd nickte sie und wollte das Thema so schnell wie möglich vom Tisch haben. „Okay ... danke. Vergessen wir das einfach.“
Er schien erleichtert zu sein und lächelte knapp. Trotz der merkwürdigen Zahnverblendungen fühlte sich Sarah von diesem kurzen Lächeln beinahe umgehauen und richtete ihre Aufmerksamkeit schnell auf die Notizen vor sich.
„Ja ... also ... schön, dass du mir die Möglichkeit gibst, dir ein paar Vorschläge zu einer neuen Kampagne zu zeigen. Ich weiß, dass du vielbeschäftigt bist.“
„ Nein, nein ... ich habe Zeit. Alles okay“, erwiderte er hastig.
Da beide extrem angespannt waren, wie Sarah bemerkte, versuchte sie es mit ein wenig Smalltalk und schob ihre Unterlagen entschlossen von sich.
„Wann fängt die Saison an?“
„In einer Woche beginnt das Trainingslager, das in diesem Jahr nur zwei Wochen dauern wird. Anschließend haben wir drei vorsaisonale Spiele und Vorbereitungstraining. Anfang September spielen wir hier gegen die Cowboys.“ Auch er erschien durch dieses nebensächliche Geplauder weniger verkrampft und lehnte sich in seinem Stuhl zurück.
„Das ist in sechs Wochen, richtig? Da habt ihr anscheinend viel vor euch.“
Dupree zuckte mit der Schulter und erklärte zuvorkommend. „Unser Team steht glücklicherweise schon seit der letzten Saison fest und wir haben keine Ausfälle, daher müssen wir uns nicht erst aufeinander einstellen, sondern wissen, woran wir bei den anderen sind. Das hilft ungemein. Jetzt geht es nur noch um die Fitness und neue Taktiken.“
„Das klingt bei dir so einfach“, sie kam nicht umhin, ihren Gesprächspartner bei diesen Worten anzulächeln, und bemerkte den verstörend sympathischen Blick, mit dem er ihr antwortete.
„Einfach?“
„Ja. Bei dir klingt es nach ein bisschen Fitness hier, ein paar Spielzügen da ... ihr werdet doch sicherlich gedrillt?“
Bei diesen Worten musste er lachen. „Gedrillt? Das wiederum klingt, als wären wir in der Army.“
„Na ja, ich kenne einige Filme, da müssen Footballspieler durch Schlamm waten und werden angebrüllt, bis sie vor Angst zittern.“
Glucksend schüttelte er den Kopf. Sarah registrierte erstaunt, dass Dupree Williams dadurch richtig jungenhaft wirkte.
„Der einzige Mensch, der uns Angst einjagt, ist unser Aerobiclehrer.“
Sarah blieb beinahe die Spucke weg. „Wie bitte? Ihr macht Aerobic?“
„Und Yoga“, ergänzte er. „Schon seit drei Jahren.“
„Jetzt nimmst du mich auf den Arm, oder? Seit wann stehen Aerobic und Yoga auf dem Trainingsplan eines Footballspielers?“
Ahnungslos hob er beide Hände. „Keine Ahnung. Wir posaunen es sicherlich nicht in die Weltgeschichte heraus, aber ich kann dir verraten, dass einige Spieler ziemlich gute Tänzer geworden sind und sich alle Choreografien merken können.“
„Unglaublich“, murmelte sie und stellte sich vor ihrem inneren Auge vor, wie das Team der Titans zu Britney Spears Song Hit me, Baby, one more time ein
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