Knallharte Schale - Zuckersueßer Kerl
Schale ein nachdenklicher und sehr tiefgründiger Charakter steckte. Wäre ihre erste Begegnung in der Bar nicht gewesen, hätte sie nach ihrem heutigen Gespräch ganz ehrlich sagen können, dass Dupree Williams mit Abstand der sympathischste Mann war, den sie seit langer Zeit kennengelernt hatte.
„Wann soll diese Kampagne denn starten?“ Seine wenig begeistert klingende Stimme riss sie aus ihren Gedanken.
Sie räusperte sich und schüttelte ihre abstrusen Gedanken schnell von sich. „Ähm ... der Saisonstart wird dieses Jahr sicher ein großes Ereignis werden, weil ihr den Superbowl gewonnen habt. Daher wäre ein zeitgleicher Start der Kampagne großartig.“ Nachdenklich nagte sie auf ihrer Unterlippe herum. „Jetzt ist nur die Frage, wann wir die ganzen Interviews und Fotoshootings machen können, schließlich fahrt ihr bald ins Trainingslager.“
Seufzend gestand er. „Das Trainingslager findet in Connecticut stand. Es sollte kein Problem sein, uns dort zu besuchen.“
Es fiel ihr schwer, ihre Begeisterung zu unterdrücken. „Das heißt, dass deine Mitspieler ebenfalls dort sein werden, richtig? Ich könnte einige von ihnen also schon interviewen. Und ein Fotograf könnte von euch Fotos machen ...“ Sie hielt inne. „Wird das denn erlaubt sein? Euer Coach wird das sicherlich nicht sehen wollen.“
„So wie ich den Coach kenne, wird das kein Problem sein. Außerdem steht Teddy hinter der Aktion, also wird uns die Vereinsleitung keine Steine in den Weg legen.“
Sarah rechnete ihm hoch an, dass er, obwohl er dieser Kampagne mit Schrecken entgegensah, brauchbare Vorschläge macht und ihr somit einen Haufen Arbeit abnahm.
Lächelnd erhob sie sich und reichte ihm die Hand. „Dupree, darf ich sagen, dass sich dieses Gespräch besser entwickelt hat, als ich je gedacht habe?“
Erst starrte er auf ihre Hand und nahm sie anschließend zögernd an, bevor er mit seiner unnachahmlich ruhigen Stimme erwiderte. „Genau das ging mir auch gerade durch den Kopf.“
Dupree sah Sarah bereits zwei Tage später wieder, als sie ihm plötzlich auf dem Flur im Vereinsgebäude begegnete.
Gedankenverloren hatte er auf sein Handy gestarrt und seine Nachrichten hinuntergescrollt, die sprunghaft in die Höhe geschossen waren, seit er sich das Flirtprofil angelegt hatte. Als er kurz aufsah, entdeckte er Sarah, die lachend mit Teddy im Flur stand. Unsicher wie er sich verhalten sollte, schob er sein Handy in die Tasche seiner Baggy Pants, rückte das T-Shirt, auf dem ein Pitbull abgedruckt war, zurecht und stiefelte weiter zu den beiden Frauen, die sich fabelhaft zu amüsieren schienen. Da er Teddys unkonventionelle Aufmachung kannte, verschwendete er keinen Blick an sie, sondern musterte Sarah, deren fröhliches Lachen ansteckend wirkte. Jedenfalls musste er sich regelrecht zwingen, nicht ebenfalls breit zu grinsen.
Neben der hochgewachsenen Teddy wirkte Sarah noch winziger, als s ie es eigentlich schon war, trug ihr blondes Haar zu einem Pferdeschwanz gebunden und war in ein rosafarbenes Wickelkleid gekleidet. Dupree war ein großer Fan von Süßigkeiten und bemerkte, dass ihm der Vergleich zwischen Sarah und einem mit rosa Zuckerguss überzogenen Kuchen durch den Kopf schoss. Er hatte keine Ahnung, wie er darauf kam, aber er verspürte einen gewaltigen Drang, als wolle er in einen besonders leckeren Kuchen beißen.
Selbstverständlich schoss ihm schon wieder Röte ins Gesicht, sobald sie ihn entdeckte und ihm über den Flur hinweg ein Lächeln zuwarf, das ihn beinahe umhaute. Tatsächlich gab es ein Wort, mit dem er Sarah Matthews am besten beschreiben konnte.
Süß.
Auch am vorgestrigen Tag hatte er ihr gegenüber gesessen und ständig darüber nachgedacht, wie hübsch sie aussah, wenn sie lächelte und ein Grübchen über ihrer rechten Oberlippe erschien. Völlig fasziniert hatte er in ihre grauen Augen unter dem blonden Pony gestarrt und sich darauf konzentrieren müssen, was sie ihm erzählte. Als sie sich kurz vor seinem Abschied über seine rechte Schulter gebeugt hatte, um ihm ihren Stift zu geben, weil er für ihre beiden Brüder Autogramme schrieb, war er dermaßen konfus gewesen, dass er erst einmal überlegen musste, wie sein Name lautete, weil er von ihrem Geruch wie benebelt gewesen war.
Niemals zuvor hatte er einen so schönen Geruch an jemandem wahrgenommen. Mit wackeligen Knien war er aufgestanden, um sich zu verabschieden. Wenn er nicht ein solcher Idiot wäre, hätte er
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