Knallharte Schale - Zuckersueßer Kerl
saßen. Dupree jedenfalls klingelten die Ohren von den vielen Einzelheiten, die Blake von sich gab, und er war außerordentlich froh, dass er sich ein Zimmer mit Tom teilte. Eddie dagegen hatte weniger Glück und musste mit Blake in einem Raum schlafen. Nach Aussage des gefrusteten Eddies steckte Blake jeden Abend die Nase in das Buch und grunzte wie ein Gorilla, wenn es in der Handlung heiß herging, was anscheinend ständig der Fall war.
Der Protagonistin in dem Buch schien es zu gefallen, wie ein Rollbraten verpackt zu werden und anschließend den Hintern mit einer Klobürste versohlt zu bekommen, daher fragte sich Dupree ganz ernsthaft, ob Frauen im Allgemeinen darauf standen, so behandelt zu werden. Er konnte mit reinem Gewissen von sich behaupten, dass er weder gefesselt noch mit einer Klobürste verprügelt werden wollte. Und er konnte sich nicht vorstellen, dass er das mit einer Frau machen wollte. Abgesehen davon fand er es unhygienisch und geradezu widerlich, eine Klobürste für solche Spiele zu benutzen.
Seit Tagen rätselte er herum, ob die merkwürdigen Nachrichten mit diesem Buch, das Blake als sexuelle Revolution bezeichnete, zu tun hatten. Mit seinen Erfahrungen würde sich diese Beobachtung jedenfalls decken. In den Talkshows, zu denen er von seinem Mitbewohner auf dem College genötigt worden war, hatten sich die Frauen ständig beschwert, wie schlecht sie von Männern behandelt worden seien, dass Männer keine Gefühle besäßen, und dass sie es satt hätten, ständig als Sexualobjekt gesehen zu werden. Jetzt schienen sie jedoch schlecht behandelt werden zu wollen, oder wie sollte sich Dupree erklären, dass ihn eine Frau mit dem Namen SluttyBitch folgendermaßen angeschrieben hatte:
Von: SluttyBitch
An: Long John Silver
Uhrzeit: 23:59
Betreff: Ich liebe große Männer!
Long Dong Silver,
ich bin eine Frau weniger Worte. Ich will, dass du dir eine Skimütze aufsetzt, die Tür zu meinem Schlafzimmer auftrittst und mich so hart nagelst, dass meine Nachbarn die Polizei anrufen. Ich bin für alles offen, wenn du verstehst ...
Nein, Dupree verstand nicht, was sie meinte, und er würde einen Teufel tun und sich eine Skimütze auf den Kopf setzen! Seiner Meinung nach gehörte die Frau in psychiatrische Behandlung, da sie ihm sogar ihre Adresse geschickt hatte. Irgendjemand musste die New Yorker Frauen vor sich selbst retten, wenn man ihn fragte. Sie waren allesamt durchgeknallt.
Eine andere Frau hatte ihm doch tatsächlich ein Foto von ihrem rasierten Intimbereich geschickt! Dazu hatte sie geschrieben:
Von: Anni85
An: Long John Silver
Uhrzeit: 14:33
Betreff: Du machst mich heiß
Lieber Long Dong,
möchtest du mich kennenlernen? Jede Nacht muss ich an dich denken. Nur deinen Namen zu hören macht mich tierisch geil.
Als er die Nachricht mit dem dazugehörigen Bild entdeckt hatte, war ihm vor lauter Schreck das Handy zu Boden gefallen. Glücklicherweise hatte keiner seiner Kumpels gesehen, was er in fassungslosem Staunen angestarrt hatte, denn ansonsten hätte er sich bis zu seinem Tod dumme Sprüche anhören dürfen.
In der gestrigen Nacht war er wach geworden, weil sein Handy andauernd gepiept hatte. Sogar Tom war davon aufgewacht, obwohl der Cornerback wie ein Toter schlief, und hatte sich beschwert. Mit schlaftrunkenen Augen hatte Dupree die Nachrichten gelesen und war vor Horror beinahe ohnmächtig geworden.
Von: Kim
An: Long John Silver
Uhrzeit: 21:18
Betreff: Sexdate
Hallo Long Dong Silver,
mein Name ist Kim. Ich war früher ein Mann, aber jetzt bin ich operiert und eine Frau mit gewissen Sehnsüchten.
Obwohl Dupree auf diese Nachricht nicht geantwortet, hatte, schien dies Kim nichts ausgemacht zu haben. Nicht einmal eine Stunde später bekam Dupree die nächste Nachricht. Sie hatte gelautet:
Von: Kim
An: Long John Silver
Uhrzeit: 22:09
Betreff: Re: Sexdate
Warum antwortest du nicht, Long Dong? Können wir uns treffen? Ich habe ein Faible für starke Männer.
Anscheinend ließ Kim nicht locker und konnte damit nicht umgehen, ignoriert zu werden.
Von: Kim
An: Long John Silver
Uhrzeit: 23:05
Betreff: Re: Re: Sexdate
Nach meiner Operation habe ich auf den richtigen Mann gewartet, um mir meine Jungfräulichkeit nehmen zu lassen, Long Dong. Bitte, sag ja!
Kims nächste Nachricht war an Eindeutigkeit nicht zu übertreffen gewesen, daher hatte sich Dupree dazu
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