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Knight 02 - Stuermisches Begehren

Knight 02 - Stuermisches Begehren

Titel: Knight 02 - Stuermisches Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
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ziemlich einschüchternd fand, wartete er auf ihre Erklärung.
    Alice wollte sich ihre Angst auf keinen Fall anmerken las- sen. Finster schaute sie zu ihm auf und wich keinen Zoll- breit. „Ich habe Ihnen doch mitgeteilt, dass ich hier bin, um Caro abzuholen. Ihre Torhüter wollten mich nicht herein- lassen, aber zum Glück konnte ich sie von der Dringlichkeit meines Anliegens überzeugen. Ihr Butler wollte Caro ei- gentlich holen, hat es aber nicht getan, deswegen habe ich mich selbst auf die Suche gemacht. Ich dachte, Sie halten hier einen Kostümball ab.“
    Er zog die linke Augenbraue hoch. „Einen Kostümball?“ „Ja.“
    Er schien sich über ihren Schnitzer zu amüsieren, obwohl sein Lächeln nicht sehr nett war. „Ihnen ist sicher klar, dass das leicht nachzuprüfen ist. Ich brauche nur Caro holen zu

lassen, um festzustellen, ob Sie wirklich sind, wer zu sein Sie vorgeben.“
    „Ich bitte darum. Ich bin ihr durch drei Grafschaften nachgereist“, erwiderte sie mit einem müden Seufzen. „Ihr Sohn ist sehr krank.“
    Das ernüchterte ihn sofort. „Harry? Was fehlt ihm denn?“
    „Er hat Windpocken“, antwortete sie, erstaunt, dass er Harrys Namen kannte und am Gesundheitszustand des Kin- des interessiert war. „Er hat geweint, weil sie ihn nicht be- sucht“, fügte sie hinzu, immer noch wachsam, aber schon ein wenig entspannter. „Die nächsten Tage wird es noch schlimmer werden. Es ist erst heute Morgen richtig ausge- brochen.“
    „Da haben Sie sich aber eine höllische Mühe gemacht, deswegen herzukommen. Zu Ihrer Information: So schlimm sind die Windpocken nicht.“
    „Wenn man drei ist, schon“, entgegnete sie entrüstet.
    „Nun, da haben Sie allerdings Recht“, gab er zu. Kopf- schüttelnd wandte Lucien sich ab und ging zu dem Tisch unter dem Drachenaugenfenster. Er zog einen Stuhl für sie heraus. „Setzen Sie sich“, befahl er, ging zur Tür und riss sie auf. „Suchen Sie Lady Glenwood, und bringen Sie sie sofort her“, befahl er den beiden schwarz gekleideten Männern, die dort Wache hielten.
    „Ja, Mylord.“ Die Männer setzten sich in Bewegung.
    Erleichtert ließ Alice sich auf den Stuhl sinken. Sie falte- te die Hände im Schoß, stellte die Füße züchtig unter den Stuhl und sah nervös zu, wie er langsam die Tür schloss. Ei- nen Moment blieb er dort mit gesenktem Kopf stehen, wäh- rend das rote Licht über seinen Rücken und die breiten Schultern huschte. Dann drehte er sich um und lehnte sich müde gegen die Tür, das eckige Gesicht im Schatten.
    Er steckte die Hände in die Hosentasche und schaute sie an. In Gedanken spürte sie seine Hände immer noch an ih- ren Beinen entlanggleiten. Rasch senkte sie das Kinn, um seinem durchdringenden Blick auszuweichen.
    „Miss Tugendsam“, spottete er leise.
    Sie versteifte sich und runzelte die Stirn. „Diesen Namen will ich nicht hören.“
    Unverschämt musterte er sie von Kopf bis Fuß. „Wie ich höre, sind Sie eine richtige Heilige.“

„Kommt darauf an. Vielleicht im Vergleich zu Caro?“
    Sein zynisches Grinsen wurde zu einem echten Lächeln. „Ein ziemliches Abenteuer, was Sie da heute Abend erleben, was?“
    „Eher eine Tortur.“
    „Nun, Sie scheinen ja alles bestens überstanden zu ha- ben.“ Er stieß sich von der Tür ab und schlenderte auf sie zu. Ihr Herz begann erneut zu hämmern, und innerlich er- schauderte sie. Ihr kam es so vor, als wäre sie ihrem Schick- sal begegnet. Sie bekam eine Gänsehaut. Er blieb neben ihr stehen, so dass sie die schmale Taille seiner schwarzen Hose auf Augenhöhe hatte. Sie wagte es nicht, zu ihm aufzubli- cken, spürte aber die pochende Hitze, die sein Körper aus- strahlte, nahm seinen moschusartigen Geruch wahr, und dann entdeckte sie die Ausbuchtung in seiner Hose, direkt vor ihrer Nase, unmöglich zu übersehen. Rasch wandte sie den Blick ab, verfluchte sich dafür, dass sie überhaupt hin- geschaut hatte, doch jetzt, wo sie sein männliches Attribut einmal bemerkt hatte, schien sie es nicht mehr vergessen zu können.
    Sie zuckte zusammen, als er wieder nach einer ihrer lan- gen Locken griff und sie durch seine Finger gleiten ließ wie ein Satinband. Da Alice seine widerliche Dreistigkeit ganz und gar nicht gefiel, schaute sie zornig hoch, nur um von seinem glühenden, hypnotischen Blick in Bann gezogen zu werden.
    Als er sprach, war seine Stimme ein vertrauliches Flüs- tern, das ihr auch die intimsten Geheimnisse hätte entlo- cken können. „Die jungfräuliche

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