Knochenfinder
hatte einen guten Geschmack. Und er hatte ihm seinen MP3-Player mit einer Menge Musik drauf ausgeliehen, und das mindestens so lange, bis ihm seine Eltern einen eigenen besorgt hatten.
»Kriegst du heute noch mehr Besuch?«, fragte Manuel und setzte sich auf die Bettkante.
René hob die Schultern an. »Auf jeden Fall meine Eltern. Und so wie ich die kenne, bringen sie mir bestimmt wieder einen Haufen Süßigkeiten mit. Wenn die so weitermachen, werde ich hier noch ganz fett.« Er klopfte sich mit der unverletzten Hand auf den Bauch. »Willst du wieder was mitnehmen? Ich krieg das alles nicht mehr in die Schublade.«
Manuel wackelte mit dem Kopf, als schien er zu überlegen. »Na ja, warum nicht. Aber nicht, dass du denkst, ich käme nur deswegen hierher!«
»Quatsch!« René öffnete mit der linken Hand die Schublade des Nachtschränkchens. »Bedien dich.«
»Steht das immer noch fest, dass du am Dienstag rauskommst?«, erkundigte sich Manuel und steckte sich ein Kaubonbon in den Mund.
René nickte. »Die Psychologin hat noch ein paar Bedenken, und zwar wegen meiner Mutter. Aber die hat jetzt eine Kur beantragt und wartet noch auf die Genehmigung. Sie hat sich selbst trockengelegt, sagt sie. An dem Tag, als die Polizei mich gefunden hat. Sie behauptet, das wäre ein heilsamer Schock für sie gewesen. Mein Vater findet, dass wir diesen Tag immer im Gedächtnis behalten sollten, weil er da gleich zwei Menschen zurückbekommen hat.« René verzog das Gesicht. »Aber ich bin froh, wenn ich diesen Tag irgendwann auch wieder vergessen kann.«
»Find ich auch«, stimmte Manuel ihm schmatzend zu. Er wies mit dem Finger zur Fensterbank. »Von wem sind denn die Blumen da?«
»Heute Morgen war die Polizei hier. Die Kommissarin, die auch mit mir gefangen war, und dieser junge Polizist – Steinhaus heißt er –, der geholfen hat, uns zu befreien. Die sind ziemlich lustig, die beiden. Die zwei wollten mir einfach mal Hallo sagen und wissen, wie es mir geht. Die Kommissarin hat übrigens erzählt, dass Münker vielleicht gar nicht in den Knast geht, sondern in die Klapse.«
Manuel lachte verächtlich. »Da gehört er ja wohl auch hin!«
»Ja – und zwar für immer«, erklärte René und steckte sich ebenfalls ein Kaubonbon in den Mund.
Danke!
Einen Großteil des Romans habe ich während meines Residenzstipendiums im Künstlerdorf Schöppingen schreiben können. Das wäre ohne die Unterstützung von Petra Kauschke und Derya Aslan nicht möglich gewesen, die in dieser Zeit immer für meine Familie da waren.
Die Krimiautorin Sabina Altermatt war mir eine wichtige Begleiterin während meiner ersten schriftstellerischen Gehversuche. Ohne ihre Hilfe hätte ich mich im Gewirr viel zu vieler Nebenhandlungen verlaufen und hätte wohl nicht den Mut gehabt, mein Manuskript an eine Agentur zu schicken.
Meine Agentin Julia Krischak von der Agentur für Literatur und Illustration Thomas Schlück GmbH hat sich von Anfang an intensiv für die Knochenfinder engagiert und ist mir auch in stürmischen Zeiten eine wertvolle Ansprechpartnerin gewesen. Ohne ihren Einsatz wären die Knochenfinder nicht das, was sie jetzt sind: ein Buch.
Karin Schmidt vom Bastei Lübbe Verlag hat sich nach kürzester Zeit für die Knochenfinder entschieden und mir damit eine wunderbare Chance geboten. Ich hoffe, dass ich sie gut genutzt habe!
Dr. Arno Hoven hat mit feinem Gespür hoffentlich auch die letzten Ungereimtheiten entdeckt und dem Text den letzten Schliff verpasst. Dank seiner wertvollen Anmerkungen fühle ich mich für zukünftige Projekte gewappnet.
Die Hauptkommissare Uwe Weinhold und Georg Baum von der Siegener Polizei haben mir einige spannende und erstaunliche Stunden beschert, in denen ich sehr viel über die Arbeit der Polizisten gelernt habe. Wenn die Romanfiguren Fehler in der Ermittlungsarbeit machen, geht das allein zu meinen Lasten.
Das Team der Hundestaffel vom Arbeiter-Samariter-Bund in Siegen hat mir nicht nur Rede und Antwort gestanden, sondern mein spärliches Wissen über Hunde um einige Details erweitert. Der Jasper im Roman steht dabei stellvertretend für viele Spürnasen. Auch hier gilt: Fehler in der Geschichte habe ich allein zu verantworten.
Christoph Pallaske und Silja Surborg-Pallaske sind wunderbar kritische Testleser und haben mir damit ziemliches Kopfzerbrechen bereitet. Aber dafür haben sie mich auch mit Pizza auf ihrer Gartenterrasse entschädigt und ein paar gute Ideen beigesteuert.
Im Spätstadium der
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