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König der Dunkelheit: Roman (German Edition)

König der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Titel: König der Dunkelheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Lawrence
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Gebrauch machte. Und mit jedem lautlosen Wort von ihren Lippen gewann Sageous mehr Substanz, war er mehr im Hier  …
    Ich streckte die Hand aus. »Auf der Treppe oben ich sah, einen Mann, der war gar nicht da …« Meine Finger berührten ihn fast, sie berührten etwas , doch es entglitt ihnen, als sie sich darum schließen wollten. Was hatte Fexler gesagt? Auf die Kraft des Willens kam es an. Man lasse die Totenköpfe beiseite, den Rauch, das Sprechen von Zauberformeln. Unter all dem, im Kern, war der Wunsch, der Wille. »Heute er wieder nicht dort oben stand.« Der Wille bewegt alles. »Und ich wünschte, dass er sich immer dort befand.« Und meine Hände fanden ihn. Was auch immer man über den Nachgeschmack sagen mag, in dem Moment schmeckte die Rache süßer als Blut, meine Brüder.
    Ich packte den Kopf und riss ihn von den Schultern, als wäre ich ein Troll und er nur ein Mensch. Denn er war zu lange in Träumen unterwegs gewesen, und sein Fleisch war verfault davon, es zerriss so leicht wie das beschriebene Pergament, dem es ähnelte. Er stieß lautlose Schreie aus und versuchte zu sterben, aber ich hielt ihn fest. Mit Nekromantie band ich ihn in seinem Schädel.
    »Für dich gibt es nicht genug Schmerz auf der Welt.« Und das Feuer, das in meinen Knochen gebrannt hatte, mit einem
Echo in meinem Blut, entflammte an meinen Händen, und auch er brannte damit, lebendig und gefangen, es verzehrte und verschlang ihn.
    Ich warf seinen Kopf den herankommenden Soldaten entgegen. Brennend rollte er über den Hang, mit Blasen werfender Haut und verschrumpelnden Lippen.
    Feuer war zu gut für ihn.
    Ich ging zu den Resten der immer noch brennenden Blide, mit Flammen, die mir inzwischen über die Arme züngelten.
    »Jorg?«, fragte Makin. Er sprach leise, als hoffte mindestens die Hälfte von ihm, dass ich ihn nicht hörte.
    »Ihr solltet besser fliehen«, sagte ich.
    »Wir können ihnen nicht entkommen«, knurrte Rike.
    »Flieht vor mir«, sagte ich.
    Das Feuer sprang, als ich mich näherte. Wie Glas sah es aus, wie ein Fenster. Hinter mir liefen Makin und die anderen. Ich lachte. Wilde Freude erfüllte mich, die Freude an Zerstörung. Deshalb tanzen die Flammen. Aus Freude.
    »Es gibt nur ein Feuer«, sagte ich und wusste, dass Gog mich daraus beobachtete.
    Ich griff ins Lodern und fand ihn, aus Flammen gemacht, seine weißglühende Hand in meiner, die Splitter seines verlorenen Körpers noch immer schützend in meinem Fleisch. In meinem Kern rang diese neue Feuermagie – nennt sie Magie, oder Verstehen, oder Empathie – mit der Nekromantie, die noch immer in meinem Blut schwamm.
    Die Soldaten des Fürsten liefen am Rigden-Felsen vorbei. Ein Speer flog und verfehlte meinen Kopf nur knapp.
    »Komm zu mir, Bruder Gog«, sagte ich.
    »Wirklich?«, fragte er. »Dies wird kein Ende nehmen – wie die Sonne unter dem Berg.«
    Eine Million Bilder fielen durch mich. Gesichter, Momente, Orte, Brüder aller Art. Die Müdigkeit der Welt. Und das Feuer verbrannte alles. Ich begriff, wie sich Ferrakind gefühlt hatte.
    »Lass es alles brennen.«
    Und Gog flog in mich. Ein Strom aus Feuer fraß die Todesmagie und schuf etwas Neues, ein dunkleres Feuer, das wie Gift strömte, sich um meine Gliedmaßen schlang.
    Die ersten Soldaten von Pfeil erreichten mich, und das Feuer stieg von meinen Händen auf. Es zerriss die Männer, ihr Fleisch stieg auf wie die Gischt des Meeres im Wind, und die Knochen verkohlten, als sie fielen. Das dunkle Feuer lief, es sprang von Mann zu Mann, als die Soldaten liefen und zu fliehen versuchten, dabei aber von ihren Gefährten weiter hinten behindert wurden, die noch nicht verstanden hatten und nach vorn drängten.
    Ich ging mitten unter ihnen, und der Tod ging mit mir.
    Tod und Feuer. Ferrakind heulte mir von dem Ort aus zu, wo das Feuer lebt, ein Lied der Zerstörung, das mir entriss, was mich macht. Ferrakind und alle anderen, die das Feuer nahm, sie waren jetzt eins, verschmolzen, und schreiend forderten sie mich auf, zu ihnen zu kommen, Teil von ihnen zu werden. Und von dem trockenen Ort, zu dem die Toten fallen, kamen andere Stimmen, ebenso verlockend und unerbittlich. Der Tote König griff nach mir, entlang jener Wege, über die die Nekromantie in mich strömte. Ferrakind und der Tote König, diese Beiden unter den Vielen kämpften um mich, wie Hunde um einen Knochen. Und während sie kämpften, erblühten Tod und Flammen um mich herum in einem Flammensturm. Männer starben, zu Dutzenden, zu

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