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König der Dunkelheit: Roman (German Edition)

König der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Titel: König der Dunkelheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Lawrence
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dieses Amt infrage kam. »Bis die Umstände … freundlicher sind.«
    »Zwanzigtausend vor unserer Tür, Coddin. Und tausend innerhalb dieser Mauern. Das heißt, die meisten außerhalb von ihnen, weil die verdammte Burg zu klein ist, um sie alle aufzunehmen.« Ich lächelte. »Ich glaube kaum, dass sich die Situation verbessern wird. Also sollten wir unseren Soldaten nicht nur einen König, sondern auch eine Königin geben, für die sie sterben können, nicht wahr?«
    »Und was ist mit dem Heer des Fürsten von Pfeil?«, fragte Coddin.
    »Ist dies eine der Gelegenheiten, bei denen du bis zum letzten Moment vorgibst, keinen Plan zu haben?«, fragte Makin. »Wobei sich dann herausstellt, dass du tatsächlich keinen hast?«
    Er wirkte grimmig, trotz der Worte. Vielleicht sah er noch sein eigenes totes Kind. Er war oft mit mir dem Tod gegenübergetreten und hatte dabei gelächelt.
    »Du, Mädchen!«, rief ich einem der Dienstmädchen zu, die auf der anderen Seite des Thronraums warteten. »Geh und sag jener Frau, dass sie mir Kleidung bringen soll, wie sie sich für eine Hochzeit geziemt. Aber nichts mit Spitzen.« Ich erhob mich und legte die Hand auf den Knauf meines Schwerts. »Die Nachtpatrouillen sollten inzwischen zurück sein. Wir gehen zum Osthof und stellen fest, was sie zu berichten haben. Der Rote Kent und der Kleine Rikey sind mit einer der Patrouillen unterwegs gewesen. Lasst uns hören, was sie von den Pfeil-Männern denken.«
    Makin ging voraus, denn Coddin fürchtete Meuchelmörder. Ich wusste, was in den Schatten meiner Burg lauerte, und es waren keine Attentäter, wegen denen ich mir Sorgen machte. Makin ging um eine Ecke, und Coddin hielt mich an der Schulter zurück.
    »Der Fürst von Pfeil will mich nicht hinterrücks von einem Schwarzmantel niederstechen lassen, Coddin. Ihm liegt auch nichts daran, das Brot zu vergiften, das ich morgens esse. Er will uns mit zwanzigtausend Mann überrollen und in den Dreck stampfen. Er denkt bereits an den Reichsthron. Vermutlich glaubt er das Goldene Tor schon einen Spaltbreit für sich offen. Er schafft jetzt die Grundlagen einer Legende, und für Messer im Dunkeln ist in ihr kein Platz.«
    »Wenn du mehr Soldaten hättest, wärst du es natürlich wert, erstochen zu werden.« Makin drehte den Kopf und grinste.
    Die Patrouille wartete auf uns, müde Männer, die in der Kälte vom einen Bein aufs andere traten. Mehrere Frauen aus der Burg kümmerten sich um die Verletzten, nähten hier und dort eine Wunde. Ich überließ es dem Anführer, Coddin Bericht zu erstatten, während ich den Roten Kent zu mir rief. Rike ragte ungebeten hinter ihm auf. Vier Jahre in der Burg hatten beim
Kleinen Rikey keine der vielen scharfen Kanten geglättet. Er war noch immer fast zwei Meter zehn große Verdrießlichkeit, mit einem Gesicht, das gut zur ungehobelten, gemeinen und brutalen Seele passte, die dahinter wohnte.
    »Kleiner Rikey«, sagte ich. Es war eine Weile her, seit ich zum letzten Mal mit ihm gesprochen hatte. Jahre. »Und wie geht es deiner entzückenden Frau?« Die Wahrheit lautete: Ich hatte sie nie gesehen. Aber es musste eine formidable Frau gewesen sein, fürwahr.
    »Sie ist hin.« Er zuckte mit den Schultern.
    Ich wandte mich kommentarlos ab. Etwas an Rike lässt mich sofort an Angriff denken. Etwas Elementares, rot wie Blut und scharf wie Krallen. Oder vielleicht liegt es daran, dass er einfach so groß ist. »Nun, Kent«, sagte ich. »Gib mir die guten Nachrichten.«
    »Es sind zu viele.« Er spuckte in den Schlamm. »Ich gehe.«
    »Immer mit der Ruhe.« Ich legte ihm den Arm um die Schultern. Kent sieht nicht besonders eindrucksvoll aus, aber er ist massiv, besteht nur aus Muskeln und Knochen, und er kann verdammt schnell sein. Was ihn zu etwas Besonderem macht, ist sein Killer-Denken. Chaos, Gefahr, Zeter und Mordio, nichts davon bringt ihn aus der Ruhe. Selbst wenn es um ihn herum drunter und drüber geht, er berechnet immer die Flugbahnen von Peilen und Speeren, beobachtet die Truppenbewegungen des Feindes, hält nach Blößen Ausschau und nutzt sie.
    »Immer mit der Ruhe.« Mit der Hand unter seinem Nacken zog ich ihn näher. Er zuckte zusammen, hatte sich aber gut genug unter Kontrolle, nicht nach seiner Klinge zu greifen. »Das ist alles schön und gut.« Ich steuerte ihn fort von der Patrouille. »Aber angenommen, du gehst nicht. Nehmen wir
einfach mal an, du bleibst. Nehmen wir weiter an, es gibt nur dich hier drin und zwanzig dort draußen. Ungefähr mit

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