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Kuess mich ueber den Wolken

Kuess mich ueber den Wolken

Titel: Kuess mich ueber den Wolken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Dunlop
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1. KAPITEL
    Die Klänge der Jazzmusik folgten Royce Ryder, als er mit großen Schritten den Flur zwischen dem Ballsaal des Chicagoer Ritz-Carlton-Hotels und der Rezeption durchquerte. Er lockerte seine Fliege und atmete erleichtert auf. Sein Bruder Jared und dessen frisch gebackene Ehefrau Melissa würden selig lächelnd in den Morgen tanzen und jeden Moment ihrer Hochzeit genießen.
    Royce hatte eine lange Nacht hinter sich. Im Namen seines Bruders hatte er die geladenen Gäste unterhalten und schließlich mit der Braut und den Brautjungfern angestoßen.
    Er hatte sich gut amüsiert, getanzt, von der Hochzeitstorte gegessen und am Ende sogar das Strumpfband gefangen … ein Reflex, den er seiner Zeit als Mitglied der Baseballmannschaft auf dem College verdankte und der nichts über seine Heiratsabsichten aussagte.
    Nun hatte er seine Schuldigkeit getan. Eine letzte Nacht würde er im zivilisierten Chicago verbringen, bevor er seine Strafe in Montana antrat. Die Verwaltung der Familien-Ranch zu übernehmen, war zwar nicht gleichzusetzen mit Schwerarbeit in Alcatraz, doch für einen Mann wie ihn, der während der vergangenen Jahre als Pilot die ganze Welt umrundet hatte, würde es ein langer Monat werden.
    Natürlich gönnte er Jared seine Flitterwochen. Er fand es sogar ganz fantastisch, dass sein Bruder sich verliebt und geheiratet hatte. Und je besser er Melissa kennenlernte, desto sympathischer wurde sie ihm.
    Sie war selbstsicher und clever und ließ keinen Zweifel daran, dass sie Jared und auch seiner jüngeren Schwester Stephanie aufrichtig zugeneigt war. Royce wünschte dem Paar eine traumhafte Reise in die Südsee. Sie hatten es verdient.
    Pech nur, dass McQuestin, der Manager der Viehranch in Montana, sich in der Woche zuvor einen komplizierten Beinbruch zugezogen hatte. McQuestin war am Boden zerstört. Stephanie konnte sich ebenfalls nicht kümmern, sie bereitete ihre Reitschüler gerade auf ein wichtiges Turnier vor. Also musste Royce einspringen.
    Er schwang sich auf einen gepolsterten Barhocker und betrachtete aufmerksam die Auswahl an Single-Malt-Whiskys in dem verspiegelten Regal. Die Frau neben sich nahm er zunächst nur aus dem Augenwinkel wahr, doch gleich darauf betrachtete er sie genauer. Sie war unglaublich attraktiv, hatte blondes Haar, von dunklen Wimpern umrahmte blaue Augen und leicht gerötete Wangen.
    Ein rot gesäumtes, golden schimmerndes Kleid schmiegte sich eng um ihre reizvollen Kurven. Ihre Lippen waren kräftig rot geschminkt, und in ihren Händen mit den perfekt manikürten Nägeln hielt sie ein geschwungenes Martiniglas.
    „Was möchten Sie trinken, Sir?“ Der Barkeeper warf einen Untersetzer auf die polierte Mahagonitheke.
    „Das Gleiche bitte, was die junge Dame hat.“ Royce konnte nicht aufhören, die Frau anzuschauen.
    In dem Moment drehte sie sich zu ihm um, und ihr Blick sagte ihm deutlich, dass er besser verschwinden sollte. Er wünschte, er hätte wenigstens seine Fliege da gelassen, wo sie hingehörte, so herablassend funkelte sie ihn an. Aber dann hellte ihre Miene sich auf.
    „Wodka Martini also?“, fragte der Barkeeper.
    „Genau.“ Royce nickte zustimmend.
    „Sie sind einer der Trauzeugen“, stellte die Frau fest. In der ruhigen Bar klang ihre Stimme heiser und sexy.
    „Stimmt“, erwiderte Royce leichthin, sofort bereit, seine Aufgabe des heutigen Abends zu seinem Vorteil zu nutzen. „Royce Ryder. Bruder des Bräutigams. Und Sie sind …?“
    „Amber Hutton“, sagte sie und streckte ihm die Hand entgegen.
    Er drückte ihre zarte Hand. Amber hatte auffallend schöne, schlanke Finger und glatte, leicht schimmernde Haut. Sofort begann er sich vorzustellen, wie es sich anfühlen würde, von dieser Hand gestreichelt zu werden …
    „Müde vom Tanzen?“, fragte er, als der Kellner den Martini vor ihn stellte.
    „Bin nicht in der Stimmung.“ Geistesabwesend drehte sie den kleinen Spieß aus Plastik, an dem drei Oliven steckten, in ihrem Glas hin und her. Dann warf sie einen flüchtigen Blick hinter sich auf den mit Teppichboden ausgelegten Gang, der zu dem prächtigen Ballsaal führte.
    Verschwörerisch beugte sie sich vor und flüsterte Royce zu: „Ich verstecke mich nämlich.“
    Eine Antwort, mit der er nicht gerechnet hätte. „Wovor?“
    Einen Moment zögerte sie. Schließlich schüttelte sie den Kopf. „Ist nicht wichtig.“
    Royce wollte sie nicht bedrängen. „Kann ich Ihnen irgendwie helfen?“
    Missbilligend zog sie ihre perfekt geformten

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