König der Vampire - Nikolay, S: König der Vampire
nicht. Nicht mehr. Das Ballett gibt mir nichts mehr, leider. Ich habe es aufgegeben.“
„Das ist schade, du hast so schön ausgesehen“, schwärmte Kai.
„Das Ballett gehörte zu mir als Mensch. Jetzt kann ich nichts mehr damit anfangen“, gab Paulina zurück.
„Vielleicht kommt das Interesse irgendwann zurück“, rätselte Cosimo.
„Ja, vielleicht“, mehr gab es für Paulina dazu nicht zu sagen.
Ihr Herz hatte sich für etwas anderes entschieden. Für jemand anderes. Etienne. Paulina hatte ihn am Anfang als Herausforderung gesehen, wie ein Spiel. Doch daraus war mit jedem verstrichenen Tag mehr und mehr geworden. Sie liebte ihn und war sich sicher, dass es Etienne mir ihr genauso ging.
Ihr neues Selbst, das geschenkte Leben als Vampirin genoss sie sehr. Allerdings lag das mehr an Etienne als an allem anderen. Vor allem genoss sie es zu wissen, wie sie ihn locken konnte. Ihn reizen und damit seinen Besitzanspruch auf sie heraus zu fordern. Oh ja.
Paulina wollte ihn gar nicht liebevoll und sanft haben, da konnte sie sich auch ein Schoßhündchen halten.
Zum Mittagessen waren dann auch Vin und Eli wieder da. Die Neuigkeit, dass ein Zwillingspärchen in Annas Bauch steckte, nahmen sie freudig auf. Und Anna haute den König der Vampire beinahe vom Stuhl.
„Vincent, wir haben überlegt die Kinder nach dir und Julietta zu benennen. Was hältst du davon?“
Vin verschluckte sich und hustete. Tränen traten ihm in die Augen.
„Ehrlich?“, krächzte er.
„Ja. Der Vorschlag war Vince und Jules. Aber von wem die Idee stammt, sage ich nicht.“
Vincent sah von Anna zu Nathan und zurück.
„Das würdet ihr echt tun? Das ist, ich meine … danke“, erklärte er sichtlich beeindruckt.
„Gern geschehen, Herr“, gab Nathan zurück.
„Hast du das schon Julietta gesagt?“, fragte Eli.
„Hmm, hab sie vor dem Essen angerufen. Sie war ganz aus dem Häuschen. Hat sich gefreut wie verrückt und gejubelt. Danach hat sie sich bedankt für die Ehre, wie sie es nannte“, erklärte Anna.
Dann aß sie weiter. Herrje, sie verputzte Unmengen. Hoffentlich bekam sie die extra Pfunde auch wieder los.
„Was steht heute noch an?“, fragte Dorian.
„Eigentlich nichts, warum?“, Vincent sah ihn fragend an.
„Nur so, aber wenn ich hier nicht gebraucht werde, kann ich ja mit meiner Süßen durch die Gegend fahren“, meinte er.
Anfangs hatte Paulina sich gewundert, wenn Dorian eine Freundin hatte, warum brachte er sie nie mit? Als sie dann dahinter kam, dass seine Süße sein Auto war, konnte sie nur über ihren Irrglauben den Kopf schütteln.
Jetzt tat er ihr Leid. Sie alle hatten einen Partner und Dorian unterhielt eine Beziehung zu seinem Auto. Er sprach sogar mit dem Wagen! Als wäre es eine Person.
Er hatte einmal scherzhaft gesagt, sie gäbe nie Erwiderungen von sich, wäre also perfekt. Ha, ha!
Da es wirklich nichts zu tun gab, wollte Anna sich im Whirlpool entspannen. Eli und Paulina schlossen sich an. Die Damenrunde in dem kleinen Becken entwickelte sich langsam zur Gewohnheit. Eli und Paulina erzählten gern Dinge aus ihrer Kindheit, die ganz anders gewesen war als Annas. Kleine Wölfe lernten früh Gehorsam, herumtoben war verpönt. Das gab es höchstens in den ersten beiden Lebensjahren, der Vorteil als Welpe sozusagen. Dann hieß es Anpassen und Regeln befolgen.
Anna nahm sich vor, ihre beiden Kleinen anders aufwachsen zu lassen. Sie waren schließlich keine Wölfe und sollten eine schöne Kindheit haben.
Anna genoss das blubbernde Wasser um sich herum. Schwerelos dahinzutreiben, herrlich! Die anderen beiden Frauen waren zu Freundinnen geworden. Zu sehr guten Freundinnen. Sie erzählten sich gegenseitig beinahe alles, was ihre Männer nicht ganz so prickelnd fanden.
Paulina kicherte.
Anna blinzelte sie mit einem Auge an. „Was ist?“
„Ich musste gerade an etwas denken. Wisst ihr noch, als ich Etienne so mit den Erdbeeren wahnsinnig gemacht habe?“
„Klar!“, meinte Eli lachend.
„Hm, später im Auto sagte er zu mir, wenn wir alleine gewesen wären, hätte er alles vom Tisch gefegt und mich darauf flachgelegt!“
„Hört sich verlockend an“, kommentierte Anna.
„Ich weiß. Ich sagte zu ihm, dass wir das auch nachholen könnten, doch das ist bisher nicht geschehen“, sie seufzte leidlich.
„Verführe ihn doch dazu. Esstisch hatte ich noch nicht, aber den Tisch im Büro“, sagte Eli sinnierend.
„Echt?“, fragte Anna.
„Ja, an dem Tag, als Cosimo sich geoutet
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