König der Vampire - Nikolay, S: König der Vampire
Vampirrasse setzt sich aus mir, nun auch Elisabetha Catherina und diesen vier Herren zusammen“, begann Vincent und winkte seine Jungs zu sich.
Etienne stand ja eh schon auf dem Podium, die drei anderen eilten sich und sprangen nacheinander mit einem Satz darauf.
„Etienne, Dorian, Cosimo und Nathan“, stellte Vincent sie vor und schlug dem Genannten jeweils auf die Schulter.
„Ich glaube, den formellen Teil haben wir damit erledigt. Freunde, das Buffet wartet“, sagte Julietta zum Abschluss.
Heinrich trat, mit einem übergroßen Tablett, zu ihnen auf das Podium. Es war voll beladen mit Sektflöten und sah sehr schwer aus. Doch Eli hatte sich schon einmal im Aussehen des Butlers getäuscht, daher nahm sie an, dass der Alte das Gewicht mühelos tragen konnte.
Alle nahmen sich eines der Gläser. Julietta erhob ihres.
„Auf den König und die Königin der Vampire“, prostete sie ihnen zu.
Vincent und Eli hoben ihr Glas ebenfalls.
„Und auf die Anführerin der Werwölfe“, prostete Vincent zurück.
Damit begann der lockere Teil der Feierlichkeit. Leute wuselten um das Buffet; Sekt und Wein flossen. Es entwickelten sich Gespräche und die unterschiedlichen Arten näherten sich einander an. Mehr als einer musste feststellen, dass ihre Lebensvorstellungen gar nicht so weit voneinander entfernt lagen. Beide, Vampir und Wolf suchten oft lange nach dem Richtigen, dem einen Partner. Kinder wünschten sich die meisten. Und damit kam ein Problem zur Sprache, von dem die Vampire nichts gewusst hatten.
Julietta stand mit Eli alleine auf der Terrasse.
„Wir kennen uns jetzt erst kurz, daher kannst du vieles über mich nicht wissen. Vincent weiß es. Es gibt nur wenige Dinge, die ich ohne Eigennutz tun würde. Dieser Frieden ist keines dieser Dinge. Der Frieden war die einzige Wahl, die meiner Art blieb", sagte Julietta zu ihr.
„Nun, dem Schrecken ein Ende zu bereiten, nützt beiden Seiten. Die Population kann sich erholen.“
„Bei den Vampiren, ja. Zwar langsam, aber es wird so sein. Bei uns ist das jedoch ein Problem. Wölfinnen tragen nur alle fünfzig Jahre ein Kind aus. Wenn überhaupt eine Empfängnis stattgefunden hat. Das ist zwar ähnlich bei euch Vampiren, aber eure Kinder sind gesund.“
„Sind eure das denn nicht?“, fragte Eli erstaunt.
„Nein. Mein Vater hat als Oberhaupt lange, mit viel Medizin und unzähligen Ärzten versucht, ein Heilmittel zu finden. Es ist ihm nicht gelungen. Die Art und Weise seiner Bemühungen hat ihn den Verstand gekostet“, sie pausierte kurz. „Unsere Genetik hat sich im Laufe der Jahrhunderte so verändert, dass wir vor dem Untergang stehen. Und da kommst du ins Spiel.“
„Ich? Was hat das denn mit mir zu tun? Ich bin keine Ärztin, Julietta.“
„Du bist eine Heilerin, Eli. Ich habe es gerochen. Wir haben sehr gute Nasen. Selbst Vampire können nicht so gut riechen. Es liegt in deinem Geruch und ich habe es sofort erkannt. Deshalb habe ich dem Treffen mit dir und Vincent zugestimmt. Ich wollte sicher sein. Weshalb ich mit dir alleine weggegangen bin und dir dieses Kleid geschenkt habe. Meine Nase hat mich nicht getäuscht“, erklärte sie und tippte sich auf die Nasenspitze.
„Ähm, ich soll eine Heilerin sein? Wie rieche ich denn, dass du diese Überzeugung bekommen hast?“, Eli war total verwirrt.
Aber vielleicht war das ja ihre Gabe, wenn sie denn eine hatte.
Julietta kicherte. „Ich kann dir leider nicht erklären, wie du riechst. Es gibt kein Wort dafür. Aber es ist unverkennbar da. Deshalb möchte ich dich um etwas bitten. Wenn ich recht habe, und davon gehe ich aus, dann genügt ein kleiner Tropfen von deinem Blut. Es einem Wolf zu injizieren, würde den Fehler in der Genetik beheben.“
Eli starrte die Wölfin an. War das wahr? Sollte Eli tatsächlich über eine solche Gabe verfügen? Nun, angenommen es war so. Ihre Gedanken überschlugen sich.
„Deshalb der Friedensvertrag“, sagte sie dann.
Julietta seufzte.
„Ja. Natürlich. Aber ich war dessen sowieso überdrüssig. Mein Vater hat den Krieg genutzt um einen Heiler zu finden, das muss ich ehrlich zugeben. Von jedem getöteten Vampir wurde eine Ampulle Blut genommen und getestet. Das alleine schon gab ihm das Recht, die Vampire zu jagen. Die Jahre vergingen und nichts änderte sich. Zu Anfang habe ich seinen Weg fortgesetzt, doch es kam mir mehr und mehr falsch vor. Ich möchte unbedingt ehrlich zu dir sein, es erscheint mir als der einzige Weg. Also habe ich Vincent um die
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