König der Vampire - Nikolay, S: König der Vampire
Vincent, den König der Vampire und Elisabetha Catherina, seine bezaubernde Begleiterin, zu mir bitten.“
Während Julietta gesprochen hatte, waren weiter Wölfe in den Raum gekommen. Die Anzahl beider Parteien war nun etwa gleich. Eli ließ sich von Vincent auf die Bühne führen. Am vorderen Rand standen jetzt nur noch Julietta und Anna, die anderen drei hatten sich nach hinten zurückgezogen.
Sobald sie nebeneinander standen, flüsterte die Wölfin Eli etwas zu. Die versammelte Menge hatte es sicher nicht hören können, Vin aber sehr wohl.
„Du siehst wundervoll aus in diesem Kleid“, hatte sie geflüstert und Eli hatte ihr dankend zugenickt.
„Vincent, möchtest du beginnen?“, fragte Julietta.
„Gerne“, gab er zurück. Mit lauter Stimme fuhr er fort. „Der Krieg zwischen den Vampiren und den Werwölfen ist … beendet!“, das letzte Wort rief er laut aus.
Ungläubig starrten alle zu ihnen auf das Podium.
„Was Vincent sagt, entspricht der Wahrheit“, bestätigte Julietta. „Heinrich, bitte.“
Der Gerufene kam an geflitzt, die Schriftrolle in Händen.
Die Wölfin sah Eli an.
„Elisabetha, sei so nett und rolle das Dokument auf. Dann können sich die Herrschaften selbst überzeugen“, bat sie.
Eli nahm die Rolle vom Butler entgegen. Langsam wickelte sie die beiden Hälften des aufgerollten Papiers auseinander.
Die Wölfin räusperte sich.
„Bevor wir jedoch dieses Dokument verlesen, habe ich noch eine Erklärung abzugeben.“
Die Menge, die eben wieder begonnen hatte leise zu raunen war augenblicklich still.
„Damit dieser Vertrag, und der damit einhergehende Friede entstehen konnte, musste mir zuerst jemand begegnen. Natürlich war ich, ebenso wie Vincent, des Kämpfens überdrüssig. Dem Frieden hätte ich jedoch vor ein paar Tagen aber nicht zugestimmt. Dazu brauchte es einen Schubs in die richtige Richtung. Und das hat Elisabetha Catherina getan.“
Jetzt redeten alle durcheinander. Das Vorlesen des Vertrages war uninteressant geworden. Eli ließ das Dokument in ihrer Hand sinken und schaute ratlos zu Vincent.
Einer der Vampire, der ledige Albert schritt auf das Podium zu.
„Herr? Wie konnte deine Begleiterin so auf die Wölfin einwirken?“, verlangte er herrisch zu wissen.
„Dein Tonfall gefällt mir nicht, aber ich werde es trotzdem erklären“, gab Vincent zurück.
Das Raunen wurde leiser, anscheinend wollten dass noch mehr wissen. Julietta kam Vincent jedoch zuvor.
„Es ist einfach. Ich habe sie gewittert. Einzig ihr Geruch war es, der mich nachdenklich stimmte. Sie war voller Angst, so voller Panik. Zu viel Leid hat es gegeben. Zu viel Tod. Und Elisabetha war kurz vor ihrem eigenen Tod, hätte Vincent sie nicht gefunden.“
Daran knüpfte Vincent an.
„Sie ist mein Zögling. Aber damit nicht genug, denn sie ist auch mein Schicksal.“
Das löste eine Welle von entsetzten Ausrufen unter den Vampiren aus. Nur Albert und Vincents Ratsmitglieder reagierten darauf nicht. Die vier Kerle ja logischerweise nicht, da sie es eh schon gewusst hatten. Und Albert, der stand da und sah Eli an.
Dann verbeugte er sich vor ihr und sprach anschließend mit lauter Stimme: „Ich wünsche eine Königin an meines Königs Seite!“
Eli konnte es nicht ahnen aber der Vampir verlangte sie als Vincents Schicksal, sprich Partnerin, an seiner Seite. Als offizielle Königin des Volkes.
Cosimo applaudierte als Erster, um der Forderung Nachdruck zu verleihen. Dann fielen Nathan und Dorian mit ein. Bis alle Vampire rhythmisch klatschten.
Julietta neigte ihren großen Kopf und sah Vincent an.
„Ich denke, du musst deine Partnerin krönen.“
„Tja, das kann ich aber leider nicht. Denn das Diadem der Königin liegt zu Hause im Safe“, gab er leise zurück.
„Nein. Das tut es nicht“, sagte Etienne, der vor dem Podium aufgetaucht war.
Er hielt Vincent die blutrote Schachtel hin.
Der nahm die Schachtel entgegen und sah noch einmal über die fordernde Menge. Selbst die Wölfe nickten ihm zu. Also drehte er sich zu Eli.
„Elisabetha Catherina, willst du meine Königin sein?“, fragte er so laut, dass es auch die letzte Maus im Anwesen hören konnte.
„Ja. Das wäre ich gerne“, antwortete sie.
Ihre Stimme war allerdings bei Weitem nicht so laut wie Vincents.
Vincent griff das Diadem, seine Hände zitterten. Er hatte schon Angst, er würde es fallen lassen. War Eli sich überhaupt bewusst, dass dies einer Heirat gleichkam? Er nahm es an, denn sie strahlte und sah
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