König für einen Sommer: Roman (German Edition)
abräumen würde – sofern sich die Fragen auf die Bereiche TV-Serien, Comics und Biertrinken beschränken. Sie sehen, phänomenal überragend scheint meine erste Staffel bisher nicht angelaufen zu sein, aber das kann ja noch werden – sehr viele Serien wurden erst ab der zweiten oder dritten Staffel zum Quotenerfolg. Und zu Ihrem und meinem Glück war das Erscheinen dieser zweiten Staffel nie vom Erfolg der ersten abhängig, denn der Vertrag wurde gleich über zwei Bücher abgeschlossen und meine Serie somit vorab und ohne jeden Erfolgsdruck verlängert – ob es dann noch eine dritte Staffel geben wird, hängt aber schon vom Erfolg ab, also empfehlen Sie das Buch bitte jedem, der in der Lage ist, Buchstabenabfolgen zu erkennen und einen Fernseher einzuschalten.
Wie bitte? Zu viel verlangt? Sie haben Ihre Zeit auch nicht gestohlen und Besseres zu tun? Ach, kommen Sie, das können Sie ruhig mal machen. Der Verlag hat schließlich auch weder Kosten noch Mühen gescheut, um das Buch an den Leser zu bringen. Es gab sogar eine Kooperation mit dem von mir sehr geschätzten Portal serienjunkies.de. Dort wurden 15 Exemplare sowie fünf eBook-Reader verlost und ich wurde von Christian Junklewitz interviewt – ein sehr sympathischer Mann, der viel mehr Ahnung von Serien hat als meine Wenigkeit. Das Interview mutierte sehr schnell zum ausgewachsenen Nerd-Gespräch, bei dem ich wahrscheinlich mehr über Serien erfahren habe, als Herr Junklewitz über mich. Die Aktion lief dann drei Tage lang auf der Serienjunkies-Startseite, näher kann man seiner Zielgruppe marketingtechnisch in diesem Fall sicher nicht kommen, wobei ich nicht in Betracht gezogen habe, dass es sogar etwas zu nah sein könnte – auf spezialisierten Portalen trifft man unweigerlich auf spezielle Leute. Der erste Kommentar zu meinem Interview war ja noch sehr nett, aber dann kam schon der erste Obernerd um die Ecke.
14 Serien in der Woche schaut er??? Das deckt grade mal die Sitcoms ab.
Damit hätte ich natürlich rechnen müssen – auf einem Portal für Serienjunkies wird der Schwanzvergleich mit der Anzahl aktuell verfolgter Serien ausgefochten, und da kann ich gegen einen, der allein über 14 Sitcoms pro Woche guckt, nur abstinken. Mal ganz davon abgesehen, dass ich, selbst wenn ich alle Zeit der Welt hätte, gar nicht wüsste, welche 14 Sitcoms ich mir ansehen sollte, da es derzeit allerhöchstens acht Sitcoms gibt, die es überhaupt wert sind, gesehen zu werden. Aber gut, manche Leute gucken eben jeden Scheiß, das muss jeder für sich selbst entscheiden. Und dieser Junkie war ja längst nicht die Spitze des Serienbergs. Da rauschte rasch der nächste um die Ecke, der auf wöchentlich 48 Serien kam, ein anderer verfolgt pro Jahr 90, wieder ein anderer ganze 110 und so weiter und so fort – wobei die wenigsten damit angeben oder mich lächerlich machen wollten, für die meisten war das reiner Informationsaustausch. Aber dann kam Nostradamus.
Ah ja, da guckt also einer ein paar Serien in der Woche und fühlt sich gleich bemüßigt, seine Leidenschaft in Form eines literarischen Ergusses auf den Markt zu schmeißen.
Nach solch einem ersten Satz weiß man doch gleich, in welche Richtung es gehen wird.
Wenn solch ein Buch von einem Branchenkenner (Produzent, Regisseur, Darsteller etc.) käme und viel Hintergrundwissen zu den einzelnen Serien und deren Produktion enthielte, würde es mich sicher reizen. Auch ein wirklich gut recherchiertes Serienlexikon, das über die allgemein zugänglichen Informationen hinausginge, hätte ich gar nicht so schlecht gefunden.
Aha. Herr Nostradamus wirft mir also vor, nicht das Buch geschrieben zu haben, das er gerne lesen würde. Und das, obwohl ich gleich im Vorwort klargestellt habe, dass ich eben sehr bewusst und gezielt kein Serienlexikon schreiben wollte. Interessante Sichtweise. Ob er sich wohl auch bei Joanne K. Rowling darüber beschwert hat, dass es in Harry Potter nicht um das Sozialverhalten homosexueller Vampire ging? Nein, hat er natürlich nicht, denn sie ist ja nur eine Kinderbuchautorin und steht somit weit unter seinem Niveau.
Warum sollte ich dem Seriengeschmack eines Kinderbuchautors mehr Gewicht beimessen, als dem eines jeden anderen x-beliebigen Serienliebhabers? Was für eine Befähigung hat er denn?
Da schwillt mir dann schon leicht der Kamm, wenn ich so etwas lese. Wobei das jetzt nicht nur Herrn Nostradamus betrifft. Die Unsitte, jemanden als Kinderbuchautor zu bezeichnen und dabei ein
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