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Königin des Lichts: Drei Romane in einem Band (German Edition)

Königin des Lichts: Drei Romane in einem Band (German Edition)

Titel: Königin des Lichts: Drei Romane in einem Band (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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ließ die Kristalle in ihrer Hand sinken. »Wer hat da gesprochen?«
    »Du«, erwiderte Gwayne mit dünner Stimme. Er starrte sie an. Wie im Wind hatte ihr Haar geweht, und ihr Gesicht war voller Licht gewesen. Die Macht, die er in ihren Augen gesehen hatte, konnte selbst einen Krieger mit Furcht und Aberglauben erfüllen.
    »Ich bin, die ich war. Und mehr. Es ist Zeit, dir, euch, allen von meinem Plan zu erzählen.«
     
    »Ich hatte Visionen«, sagte Aurora, als alle versammelt waren. »Im Wachen und im Traum. Ich sah Bilder und hörte Stimmen, und manches wusste ich, weil es mir im Blut liegt. Ich muss zur Stadt der Sterne und meinen Platz auf dem Thron einnehmen.«
    »Wann marschieren wir?«, rief Rhys, was ihm einen Knuff von seinem Vater eintrug.
    »Wir werden marschieren, wir werden kämpfen, und einige von uns werden fallen. Aber die Welt wird nicht nur durch das Schwert befreit werden. Nicht allein die Macht der Waffen wird zurückgewinnen, was uns genommen wurde.«
    »Zauberkraft.« Rohan nickte. »Und Logik.«
    »Magie und logisches Denken«, stimmte Aurora zu. »Strategie und Stahl. Und List«, fügte sie mit einem verschmitzten Lächeln hinzu. »Die List einer Frau. Cyra, was
war Tagesgespräch in dem Dorf, in dem wir zuletzt unsere Vorräte aufgefüllt haben?«
    Cyra, eine Sechzehnjährige mit dem Zauber der Jugend, konnte ihre Ehrfurcht kaum unterdrücken. »Prinz Owen, Lorcans Sohn, sucht unter den Edelfrauen von Twylia eine Gemahlin. An alle Ritter und Adligen, die noch Land besitzen, ist der Befehl ergangen, ihre heiratsfähigen Töchter in die Stadt zu schicken.«
    »Damit Owen in aller Ruhe auswählen kann«, stellte Aurora angewidert fest. »Es wird Festmähler und einen großen Ball geben, während die Edelfräulein dem Sohn der Schlange vorgeführt werden wie Stuten bei einer Auktion, nicht wahr?«
    »So sagt man … Herrin.«
    »Schwester«, verbesserte Aurora und entlockte Cyra damit ein Lächeln. »Ich werde als Lamm erscheinen. Kannst du mich als Edelfrau verkleiden, Rhiann?«
    »Du kannst doch nicht unbewaffnet in die Stadt reiten!«
    »Ich werde nicht unbewaffnet sein.« Aurora blickte auf die Kristalle und das Schwert, das sie daneben gelegt hatte. »Und auch nicht allein. Ich werde Eskorte und Gefolge haben, wie es sich für eine Dame von Stand gebührt.« Sie zupfte am Saum ihres Jagdhemds. »Und eine entsprechende Garderobe. So ausgestattet werde ich mir Zugang zur Burg verschaffen. Ich brauche Männer.«
    Erregung stieg in ihr auf. Endlich nahm ihre Rastlosigkeit Gestalt an. Sie sprang auf den Tisch und erhob die Stimme. »Ich brauche Männer, die auf ihren Pferden nach den Schlupfwinkeln der Rebellen suchen, nach den Soldaten, deren Schwerter matt und rostig geworden sind, nach
ihren Söhnen und Töchtern, die der Einen folgen wollen. Findet Bauern, die bereit sind, ihre Pflüge im Stich zu lassen, und Handwerker, die Waffen für sie schmieden. Sie müssen ausgebildet, wie Waffen geschmiedet, zu einer Armee geformt werden. Im Verborgenen und in aller Eile.«
    Sie blickte in den Wald hinein, ins satte Grün des Sommers. »Ich schwöre euch, noch bevor der erste Frost in der Luft liegt, werden wir die Stadt, die Welt einnehmen, und ich werde das Haupt der Schlange in meiner Hand halten.«
    Sie blickte auf Gwayne herab. »Wirst du für mich eine Armee ausheben?«
    Das Herz des alten Soldaten frohlockte. »Das werde ich, Herrin.«
    »Wenn die Zeit zum Angriff gekommen ist, werde ich euch ein Zeichen senden. Ihr werdet es erkennen. Rohan, ich bin auf deine Karten und deinen scharfen Verstand angewiesen.«
    »Sie gehören dir.«
    »Rhiann?« Aurora breitete die Arme aus. »Ich brauche ein Kleid.«
     
    Sie wurde herausgeputzt und unterrichtet, mit feinen Kleidern ausgestattet und trainiert. Während Rhiann und die Frauen, deren Näharbeit vor ihren Augen Gnade fand, Samt und Seide zu prächtigen Gewändern verarbeiteten, übte Aurora mit Schwert, Pfeil und Bogen.
    Mit knirschenden Zähnen ließ sie sich Öle in die Haut reiben, während Cyra übte, sie zu frisieren. Dann wieder plante sie über einer Schale Met ihre Strategie, las Depeschen von Gwayne und sandte ihre Antwort.
    Der Sommer neigte sich bereits dem Ende zu, als sie, in einen dunkelblauen Reiseumhang gehüllt, aufbrach. Cyra und Rhiann begleiteten sie als Zofen, und Rohan, der junge Rhys und drei weitere Männer bildeten ihren Geleitzug.
    Sie würde ihre Rolle spielen, das hatte Aurora sich geschworen. Bezaubern und betören

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