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Königin des Lichts: Drei Romane in einem Band (German Edition)

Königin des Lichts: Drei Romane in einem Band (German Edition)

Titel: Königin des Lichts: Drei Romane in einem Band (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Wahrheit über deine Geburt solltest du erst erfahren, wenn deine Zeit gekommen war. Dann gab sie dich in meine Hände.«
    Er betrachtete eben diese Hände. »Du wurdest um Mitternacht geboren. Sie hat die Glocken in der viele Meilen entfernten Stadt gehört. Deine Stunde ist Mitternacht. Du bist die Eine, Aurora, und weil ich dich liebe, wünschte ich, es wäre anders.«
    »Wie kann das sein?« Mit bebendem Herzen erhob sie sich. Zum ersten Mal in ihrem Leben spürte sie wirkliche Furcht. »Wie kann ich die Eine sein? Ich bin keine Königin, Gwayne, keine Herrscherin.«
    »Doch, das bist du. Es liegt dir im Blut. Vom ersten Augenblick an, in dem ich dich in meinen Armen hielt, wusste ich, dass dieser Tag kommen würde. Mehr kann ich nicht sehen.« Er erhob sich, jedoch nur, um vor ihr auf die Knie zu sinken. »Ich bin ein Mann der Königin, ihr Wunsch ist mir Befehl.«
    »Nicht!« Verängstigt ließ sie sich ebenfalls auf die Knie fallen und nahm ihn bei den Schultern. »Bei Draco und allen Göttern, was soll ich tun? Wie konnte ich mein ganzes Leben lang in Sicherheit und Geborgenheit verbringen, niemals wirklichen Hunger oder Schmerz erfahren, während die Menschen der Welt warteten? Wie kann ich für sie aufstehen,
sie befreien, wo ich mich doch wie ein Feigling versteckt habe, während Lorcan herrschte?«
    »Es war der letzte Wunsch deiner Mutter, dich verborgen zu halten.« Er erhob sich und zog sie am Arm auf die Füße. »Du warst nicht feige. Und du wirst auch nicht das Andenken deiner Mutter und deines Vaters entehren, indem du jetzt den Feigling spielst. Dies ist dein Schicksal. Ich habe dich zur Kriegerin erzogen, nun handle auch so.«
    »Ich bin bereit zu kämpfen.« Wie zum Beweis schlug sie mit der Hand gegen ihr Schwert. »Mein Schwert, meine Zauberkraft, mein Leben würde ich jederzeit in den Dienst der Sache stellen, aber wie soll ich führen?« Sie holte zitternd Luft und starrte auf den Fluss hinaus. »Nichts ist mehr so, wie es noch vor einer Minute war. Ich brauche Zeit zum Überlegen.« Sie kniff die Augen zu. »Um wieder atmen zu können. Ich muss allein sein. Gib mir Zeit, Gwayne«, sagte sie, bevor er ihr widersprechen konnte. »Falls ihr das Lager abbrechen und weiterziehen müsst, finde ich euch. Ich muss meinen eigenen Weg suchen. Lass mich hier.« Sie trat beiseite, als er die Hand nach ihr ausstreckte. »Geh.«
    Als sie sich allein wusste, trauerte sie am Ufer des silbernen Flusses um ihre Eltern, ihr Volk, um sich selbst.
    Und sie sehnte sich nach dem Trost ihres Liebsten, den sie »mein Wolf« nannte.
     
    Sie ging tief in den Wald hinein, ließ die bekannten Gegenden hinter sich und wanderte bis ins Reich der Elfen. Dort schlug sie den Kreis, entzündete das Feuer und sang das Lied der Visionen. Sie wollte sehen, was geschehen war – und was geschehen würde.
    Während der Mond aufging und der einzelne Stern, der
ihn begleitete, zu funkelndem Leben erwachte, betrachtete sie die Schlacht der Sterne. Sie sah die Leichen der Diener, der Kinder und Soldaten, hörte die Schreie und roch das Blut. Die Stimme ihres Vaters drang an ihr Ohr, der Gwayne zurief, die Königin und das Kind in ihrem Leib in Sicherheit zu bringen. Um der Welt willen, selbst gegen den Befehl der Königin. Um der Einen willen.
    Sie sah den Tod ihres Vaters und ihre eigene Geburt. Sie schmeckte die Tränen ihrer Mutter und fühlte die Kraft ihrer Liebe durch den Zauber strahlen.
    Und mit ihr die Macht der Pflicht.
    »Du wirst ihr nicht ausweichen.«
    »Bin ich genug?«, fragte Aurora das Bild ihrer Mutter.
    »Du bist die Eine. Niemand außer dir kann es tun. Du bist unsere Hoffnung, Aurora, unser Stolz, unsere Pflicht. Dir bleibt keine Wahl.«
    Während Aurora die Schlacht beobachtete, wurde ihr klar, dass sie die Zukunft sah. Ihre eigene Hand würde Blut und Tod bringen. Selbst wenn es ihren Untergang bedeuten sollte, sie musste ihr Schicksal auf sich nehmen. »Ich besitze Macht, Mutter, aber es ist die Macht einer Frau. Meine Zauberkraft ist beschränkt. Ich bin stark, aber ohne Erfahrung. Wie kann ich mit so wenig führen und herrschen?«
    »Mehr wird kommen. Schlafe nun und träume.« So träumte sie erneut von ihrem Wolf, dem Krieger, dessen Augen grün waren wie die Hügel. Er war groß und breitschultrig. Sein Haar, dunkel wie das ihre, umrahmte ein Gesicht mit markanten Zügen. Über seine linke Stirn zog sich wie ein Blitz eine gezackte Narbe. Sie fühlte eine Wärme in ihrem Leib, ein Verlangen, das sie

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