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Königin des Lichts: Drei Romane in einem Band (German Edition)

Königin des Lichts: Drei Romane in einem Band (German Edition)

Titel: Königin des Lichts: Drei Romane in einem Band (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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nur für ihn empfand.
    »Was wirst du für mich sein?«, fragte sie. »Was werde ich für dich sein?«
    »Ich weiß nur, dass du meine Liebste bist, du und nur du allein. Mein ganzes Leben lang habe ich im Wachen wie im Schlafen von dir geträumt.« Er streckte die Hand aus, und sie spürte, wie seine Finger über ihre Wange strichen. »Wo bist du?«
    »In deiner Nähe, glaube ich. Bist du Soldat?«
    Er sah auf das Schwert in seiner Hand und rammte es mit angewiderter Miene in den Boden. »Ich bin nichts.«
    »Ich denke, du bist viele Dinge, aber vor allem gehörst du zu mir.« Ihrer Neugier gehorchend, ihrem eigenen Willen folgend, zog sie ihn an sich und presste ihre Lippen auf die seinen.
    Wind erhob sich und wirbelte um sie herum, ein warmer Wind, angefacht von den Schwingen der Elfen. Das Lied stieg in ihr auf und pochte in ihren Adern.
    Sie würde die Liebe kennen lernen, selbst wenn sie danach sterben musste.
    »Ich muss Frau sein, um zu werden, was ich werden soll.« Sie trat zurück und ließ ihr Jagdgewand zu Boden gleiten. »Lehre mich, was eine Frau wissen muss. Liebe mich in der Vision.«
    Nur von den Strahlen des Mondes umhüllt, stand sie vor ihm im schimmernden Zauberkreis. Sein Blick glitt über ihren Körper. »Mein ganzes Leben lang habe ich dich geliebt«, sagte er, »und gefürchtet.«
    »Ich habe mein ganzes Leben lang nach dir gesucht und bin zu dir gekommen, obwohl ich große Angst vor allem habe. Wirst du dich von mir abwenden? Werde ich allein sein?«
    »Ich werde mich nie von dir abwenden.« Er zog sie an sich. »Ich werde dich nie verlassen.«
    Mund an Mund sanken sie auf den weichen Waldboden. Sie lernte die Erregung kennen, die seine Hände in ihr weckten, den Geschmack seiner Haut, die tiefe, berauschende Lust, die ihren Körper erbeben ließ. Flammen sprangen neben ihnen auf, ein Abbild des Feuers in ihrem Inneren.
    »Ich liebe dich«, murmelte sie, während ihre Lippen wie im Fieber über sein Gesicht wanderten. »Ich habe keine Angst.«
    Sie streckte sich ihm entgegen, öffnete sich für ihn, hieß ihn willkommen. Als er sich mit ihr vereinte, erfuhr sie die Macht des Frauseins und seine Freuden.
    Am nächsten Morgen jedoch erwachte sie allein neben dem erkalteten Feuer und wusste, was ihre Pflicht war.
     
    »Du hättest sie nicht alleine gehen lassen dürfen«, schalt Rhiann.
    Gwayne schliff sein Schwert, während sie Haferkuchen buk. Das Lager um sie herum war von morgendlichem Leben erfüllt. Pferde, Hunde, Frauen am Kochtopf, plappernde Kinder und Männer, die sich für die Jagd vorbereiteten.
    »Es war ihr Wunsch.« Seine Stimme klang schärfer, als er beabsichtigt hatte. »Ihr Befehl. Du sorgst dich um sie wie eine Mutter.«
    »Bin ich nicht wie eine Mutter für sie? Zwei Tage, Gwayne, und zwei Nächte.«
    »Wenn sie nicht zwei Nächte lang allein im Wald bleiben kann, wird sie kaum in der Lage sein, Twylia zu regieren.«
    »Sie ist doch noch ein Kind!« Rhiann knallte ihren Löffel auf den Boden. »Du hättest ihr nicht so früh davon erzählen dürfen.«
    »Es war an der Zeit. Ich habe es geschworen, und die Zeit war gekommen. Denkst du, ich sorge mich nicht? Würde ich nicht alles geben, um sie zu schützen, selbst mein Leben?«
    Sie unterdrückte die aufsteigenden Tränen und nahm seine Hand. »Ich weiß. Aber sie ist wie unser eigenes Kind, genau wie Cyra und der kleine Rhys. Ich will, dass sie hier am Feuer sitzt, lacht und zu viel Honig auf ihre Haferkuchen tut. Nie wieder wird es so sein.«
    Er legte das Schwert beiseite und stand auf, um seine Frau in den Arm zu nehmen. »Sie gehört uns nicht.«
    Über Rhianns Kopf sah er sie im Morgennebel aus dem Wald kommen. Sie war groß für ein Mädchen und hielt sich gerade wie ein Soldat. Obwohl sie blass war, blickten ihre Augen klar, als sie den seinen begegnete.
    »Da ist sie«, sagte Gwayne.
    Aurora vernahm das Gemurmel, als sie durch das Lager ging. Sie haben davon gehört, dachte sie, und jetzt warten sie. Ihre Familie, ihre Freunde, alle standen sie vor ihren bunten Wagen und beobachteten sie.
    Sie blieb stehen und wartete, bis Ruhe eingekehrt war.
    »Es gibt viel zu tun.« Sie hob die Stimme, sodass sie durch das Lager hallte. »Nehmt euer Mahl ein und kommt dann zu mir. Ich werde euch sagen, wie wir Lorcan besiegen und unsere Welt zurückerobern werden.«
    Ein Beifallsruf wurde laut. Es war der kleine Rhys, der gerade erst zwölf geworden war. Sie lächelte ihn an. Andere nahmen den Ruf auf, sodass sie durch ein Meer

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