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Koenigsmoerder

Koenigsmoerder

Titel: Koenigsmoerder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Miller
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kalter Blick fuhr über ihrer aller Gesichter. »Du hast mir das Versprechen abgenommen, Euch zu helfen, und du weißt verdammt gut, dass ich meine Versprechen halte ‐ganz gleich, was sie mich kosten. Außerdem gibt es einige, die denken könnten, ich sei bereits tot. Dass ich nur ein Mann bin, der von gestohlener Zeit lebt.«
    »Denkst du das wirklich?«, fragte Matt in das rot glühende Schweigen.
    Asher zuckte mit den Schultern. »Es spielt keine Rolle, was ich glaube. Nichts spielt noch länger eine Rolle, abgesehen davon, dieses Ungeheuer in der Stadt aufzuhalten.«
    »Ja«, sagte Veira, als niemand sonst ihm antworten konnte. »Ganz gleich, was es irgendeinen von uns kostet, Morg muss auf
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    gehalten werden. Jetzt lasst uns alle unsere Mahlzeit beenden, ja, und dann sehen wir zu, dass wir ein wenig Schlaf bekommen. Die Reise zurück nach Dorana wird mörderisch werden.«
    Morg, der im Schutz der Dunkelheit in die Wetterkammer zurückgekehrt war, tobte und wütete rund um die Wetterkarte, bis er all die Politur vom Parkett abgerieben hatte und das weiche Holz einen fahlen Glanz verströmte.
    Die goldene Barriere der Hure war jetzt durchsetzt von Pockennarben der Erschöpfung, ihre kunstvollen Beschwörungen zerfielen Stück für Stück.
    Draußen heulte ein schriller Wind. Bäume bogen sich und zersplitterten unter einem Himmel, der sich in einen Malstrom von Wolken verwandelt hatte, Blitze erfüllten die Luft und zertrümmerten, was sich noch vom Boden erhob. Die Welt blutete Regen.
    Auch die Karte selbst litt. Lepröse Flecken von Verfall und Zerstörung verschandelten sie von einem Ende bis zum andern. Sein lauschender Geist hörte ein fernes Heulen. Er hob den Blick und starrte durch die durchsichtige Kristalldecke in das zuckende, goldene Licht über ihm.
    »Ja, Schlampe! Schrei. Schrei!«
    Hinter ihm erklang eine aus dem Nichts kommende Stimme: »Conroyd? Eure Majestät? Dürfte ich ein Wort mit Euch reden?«
    Erschrocken fuhr er herum. Trat ungläubig zurück. Wütend. »Sorvold? Ihr Übelkeit erregendes Geschwür, raus mit Euch! Ihr alle, raus! Ihr seid hier nicht erwünscht!«
    Sie waren in einer Herde gekommen, wie Gänse. Sorvold. Daltrie. Und ungebeten zurück vom Land, auch Boqur und Hafar. Conroyds liebe Freunde und Vertraute.
    Als sie ihn mit vor Schreck schlaffen Gesichtern anstarrten, lachte er sein Entzücken laut heraus. »Ihr Dummköpfe! Wisst Ihr denn nicht, dass er Euch verachtet?«
    Törichterweise hatten sie dem üblen Wetter getrotzt. Feucht, vom Wind zerzaust, bedeckt mit zerfetzten Blättern, sahen sie trotz ihrer Samt‐ und Seidengewänder und ihrer jämmerlich geringen Magie aus wie mittellose Vagabunden.
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    Payne Sorvold sagte sehr langsam: »Eure Majestät, fühlt Ihr Euch unpässlich?«
    Der Sieg war wie ein lange gelagerter Eiswein und brannte in seinem Blut. Er spreizte die Hände aus. »Unpässlich? Im Gegenteil, meine Herren. Mir geht es glänzend. Ich sagte: Hinaus mit Euch.«
    Sie tauschten unsichere Blicke. Sorvold ergriff abermals das Wort. »Eure Majestät, wir sind in Sachen Eures Rates hier. Eures Volkes. Das Wetter ist...
    beunruhigend. Die Mauer selbst scheint... Ihr Aussehen lässt darauf schließen...
    Eure Majestät, hier stimmt ganz offensichtlich etwas nicht.«
    Boqur machte einen Schritt nach vorne und versäumte es, sich zu verneigen.
    »Conroyd, in schlichten Worten ausgedrückt: Ihr habt Euch geweigert, Euch mit uns zu treffen, sodass wir Euch für diese frühen, unruhigen Tage Eurer Herrschaft mit vernünftigem Rat zur Seite stehen konnten. Gegen alles Herkommen, wider kluge Richtschnüre der Regierung, habt Ihr den gesetzmäßigen Rat des Königreichs ausgesetzt. Aus allen Winkeln des Königreichs strömen ängstliche Boten in die Stadt, verzweifelt erpicht zu erfahren, wie es angesichts der Wildheit des Wetters weitergehen soll. Und vor einer Stunde hat Euer Gehilfe, Willer, uns davon in Kenntnis gesetzt, dass unser ehemaliger Monarch, Prinz Gar, spurlos verschwunden ist.«
    Morg lachte laut auf. Das hatte er noch nicht gehört. Und es kümmerte ihn nicht.
    »Verschwunden? Verschwunden? Oh, armer kleiner Kümmerling! Er rennt und rennt und hat doch keinen Ort, an dem er sich verstecken könnte!«
    Jetzt war es Hafar, der ihn ermahnte. »Conroyd, es ist offenkundig, dass Ihr unpässlich seid. Vielleicht ist bei der Übertragung der Wettermagie etwas schiefgegangen. Ihr solltet es nicht ohne einen Meistermagier versuchen, der Euch unterstützt. Wir

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