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Körpersprache der Liebe

Körpersprache der Liebe

Titel: Körpersprache der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gräfe und Unzer
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haben, also nicht glücklich, sondern eher missmutig und humorlos sind. Die wahre Erklärung für die stets neutrale japanische Mimik ist jedoch eine andere, wenn auch eine ebenso simple. Es schickt sich nicht, Emotionen zu zeigen, zu denen so etwas wie Freude natürlich dazugehört. Die ist nach wie vor nicht üblich im Land der aufgehenden Sonne und wird in der Regel vermieden. Japanische Männer lachen nicht in der Öffentlichkeit und Frauen zeigen nicht ihre Zähne, wenn sie lachen. Was also in westlichen Kulturen zum selbstverständlichsten mimischen Repertoire zählt, setzt sich im Fernen Osten nur langsam durch, wird aber mittlerweile toleriert. Weil die Vorzüge des Lächelns – die Bildung von Glückshormonen, die sich positiv auf den Körper auswirken – inzwischen erkannt und vor allem anerkannt werden, ist man in Japan nun sogar bestrebt, Lächeln zu trainieren.
    Internationaler Flirt möglich?
    Doch wenn sich schon bei einem so einfachen Signal wie dem Lächeln die »Nationen spalten« – wie wahrscheinlich sind dann erst nonverbale Versprecher, wenn noch eine weitere Hürde dazukommt, wie die unterschiedliche Körpersprache von Männern und Frauen? Selbst auf gleichem Staatsgebiet fällt es den Vertretern beider Geschlechter oft nicht leicht, die Signale des Gegenübers richtig zu verstehen, geschweige denn zu deuten. Vor dem Hintergrund unterschiedlicher Herkunft wird ein kleiner Flirt erst recht zu einer großen Herausforderung. Umso besser, wenn Mann – und Frau – von vornherein die wichtigsten mimischen und gestischen Unterschiede kennen, um bestimmte Signale richtig einzuordnen.
    Begrüßungsgesten aus aller Welt
    Allein die richtige oder falsche Begrüßung kann für den weiteren Verlauf einer grenzüberschreitenden Kontaktaufnahme von entscheidender Bedeutung sein. Während nämlich ein klassischer Handschlag im westlichen Kulturkreis – bei Deutschen und Amerikanern übrigens gern fester, bei Franzosen lieber softer und in Kombination mit Wangenküsschen – als gängiges Willkommensritual gilt, stellt sich zum Beispiel in Asien der Begrüßungsstandard sehr unterschiedlich dar. So werden bei der sogenannten Namaste-Begrüßung – wie in Indien und vielen Teilen Asiens üblich – beide Handflächen in Herznähe zusammengepresst, und der Kopf wird leicht nach vorn gebeugt. Ganz ähnlich wird auch im mittleren Osten und in Lateinamerika häufig eine Hand auf die andere gelegt. Eine Mischung aus beidem entspricht dagegen in etwa der typisch japanischen Begrüßung, zu der sowohl eine leichte Verbeugung als auch ein Handschlag gehört. Um hier nicht einen nonverbalen Fauxpas zu begehen, kommt es vor allem auf die richtige Distanz zum Gegenüber an. Ein Abstand von einer ausgestreckten Armlänge ist Pflicht. Die Verbeugung sollte außerdem der Beziehung beider Personen zueinander entsprechen. Dabei gibt es eigentlich nur eine Regel zu beachten: Wer in der Hierarchie, etwa hinsichtlich des Alters, der gesellschaftlichen Stellung usw. niedriger steht, sollte sich tiefer verbeugen und sich nicht aufrichten, bevor der »Ranghöhere« es tut. Generell liegt man bei den meisten Gelegenheiten mit einer mitteltiefen Verbeugung richtig. Deshalb sollten Flirtwillige aus dem Westen bei der Erstkontaktaufnahme mit Asiaten einen größeren Abstand einhalten und sich auf alle Fälle den »Knochenbrecher-Händedruck« abgewöhnen.
    Über einen Handkuss nach alter Schule dürfen Frauen sich übrigens auch heute noch in Mitteleuropa und Lateinamerika freuen, in Marokko ist es gar üblich, sich gegenseitig die Hände zu küssen. Eine solche Begrüßung als »billige Anmache« zu verstehen, wäre dem männlichen Begrüßungspartner in diesen Fällen gegenüber also ungerecht.
    Blickkontakt erlaubt?
    Das japanische »Lächelproblem« zeigt deutlich, dass auch eine mimische Geste, die selbstverständlich zum eigenen Körpersprachschatz zählt, in Gegenwart eines fremdländischen Gesprächspartners unangebracht sein kann. Ein nicht zu unterschätzendes Konfliktpotenzial birgt beispielsweise die Frage des richtigen Blickkontakts, auch zwischen Mann und Frau. In Nordeuropa und Nordamerika gilt ein direkter Augenkontakt als Zeichen von Offenheit, Aufrichtigkeit, Integrität und – im Flirtfall – durchaus auch als Zeichen von Interesse. Auch arabische Kulturen pflegen einen intensiven Blickkontakt – signalisieren damit aber nicht unbedingt ein Interesse, den Kontakt zu ihrem Gegenüber zu intensivieren. Vielmehr

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