Körpersprache der Liebe
»Tauschgeschäft«. Ausgetauscht werden vor allem Liebe, Aufmerksamkeit und Sex. Wenn die Beziehung dauerhaft sein soll, müssen die Beziehungskonten ausgeglichen sein. Soll und Haben werden in einer Partnerschaft immer wieder unbewusst verrechnet. Gefühlsmäßig spürt jeder, ob die Bilanz stimmt. Die Formel für eine glückliche Beziehung lautet: Jeder gibt dem anderen etwas mehr zurück, als er selbst bekommt, so der Psychologe Dietmar G Luchmann. Das fördere den Austausch von Liebesbeweisen und sei vor allem auch in Distanzbeziehungen wichtig. Und auch beim Sex spielt die Dynamik von Geben und Nehmen eine wichtige Rolle, denn wo Erotik keine Bedeutung mehr hat, verkümmert häufig die Liebe.
Bindungsangst überwinden
Manche Menschen fürchten, ihrer Selbstständigkeit und ihrer Freiheit beraubt zu werden, wenn sie eine enge Bindung eingehen. Manche scheuen auch die zu erwartenden Verpflichtungen und Verantwortlichkeiten oder sind unsicher, ob sie diese zu tragen in der Lage sind.
Was können Sie tun, wenn Sie Angst vor einer engen Bindung haben? Beantworten Sie die folgenden vier Schritte allein, besser noch, besprechen und diskutieren Sie die Fragen mit engen Freunden oder Verwandten. Und sprechen Sie vor allem mit Ihrem Partner über Ihre Ängste! Überlegen Sie gemeinsam eine konkrete Strategie und arbeiten Sie sich Schritt für Schritt nach vorn. Halten Sie Ihre Antworten am besten schriftlich fest!
Schritt 1
Finden Sie heraus, welche Einstellungen oder Befürchtungen Sie in Bezug auf eine Partnerschaft haben, denn die Bindungsangst ist die Folge unserer Einstellungen, die wir aufgrund unserer Erfahrungen zu Beziehungen entwickelt haben. Was müssen Sie Ihrer Meinung nach in einer Partnerschaft tun? Was befürchten Sie aufgeben zu müssen? Was müssten Sie – Ihrer Meinung nach – gegen Ihren Willen in einer Partnerschaft tun? Hilfreich kann es sein, wenn Sie sich einmal die Beziehung Ihrer Eltern vor Augen führen und überlegen, wie Ihre eigenen Erfahrungen in der Beziehung zu Ihren Eltern aussehen.
Schritt 2
Setzen Sie sich ausführlich mit folgenden Fragen auseinander: Ist die Bedrohung, die Sie in einer Beziehung erwarten, wirklich eine Bedrohung? Wird Ihr Partner ein Problem damit haben, wenn Sie ihm gelegentlich einen Wunsch nicht erfüllen? Ist es tatsächlich Ihre Schuld, wenn Sie Ihre Meinung äußern und Ihr Partner reagiert gekränkt darauf? Hat Ihr Partner tatsächlich bestimmte Erwartungen an Sie oder vermuten Sie dies nur?
Schritt 3
Bemühen Sie sich um ein stärkeres Selbstwertgefühl. Sie haben das Recht, Erwartungen/Wünsche zu benennen und Grenzen zu setzen. Das ist absolut normal und gilt auch in der Partnerschaft.
Schritt 4
Legen Sie Ihren Fokus auf die Vorteile einer Partnerschaft und überlegen Sie: Was gewinne ich durch die Beziehung auf geistiger Ebene? Was auf der materiellen Ebene? Welche Bedürfnisse und Wünsche kann ich zu zweit ausleben? Was muss ich tun, um meine Eigenständigkeit zu bewahren? Wie schaffen wir eins zu bleiben und zwei zu sein? Was könnte ich tun, falls mich die Angst übermannt?
Special: Internationale Körpersprache
Nonverbale Signale fremder Kulturen
Wie man die Grammatikregeln oder Vokabeln einer fremden Sprache beherrschen muss, um in ihr zu kommunizieren, so ist es nötig, sich die körpersprachlichen Signale anderer Nationen anzueignen, damit man eine interkulturelle Kommunikation führen kann, ohne nonverbal ins Fettnäpfchen zu treten. Denn Mimik, Gestik und Haltung sind eng an eine bestimmte Kultur und die entsprechenden gesellschaftlichen Normen gebunden. Zwar gibt es unzählige Studien, die belegen, dass emotionale Gesichtsausdrücke universell entschlüsselbar sind – verständlich müssen sie deswegen aber noch lang nicht sein. Basis- und Universalemotionen wie Angst, Furcht, Glück, Trauer, Überraschung, Ärger, Ekel und Abscheu werden fast überall auf der Welt auf die gleiche Weise zum Ausdruck gebracht. Wird zum Beispiel die Stirn gerunzelt, wird das in den meisten Fällen als Zeichen für Skepsis oder Ärger verstanden. Dennoch kann es ganz von den jeweiligen gesellschaftlichen Konventionen abhängen, wann zum Beispiel wer in welcher Situation lacht oder gegebenenfalls auch nicht.
Warum nicht lächeln in Japan?
Die Tatsache, dass Japaner nicht lächeln, könnte jeden Europäer zu der Schlussfolgerung veranlassen, dass die Bewohner des asiatischen Inselstaats schlicht und ergreifend nichts zu lachen bzw. zu lächeln
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