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Koestlbachers erster Fall

Koestlbachers erster Fall

Titel: Koestlbachers erster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Fenzl
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Köstlbacher. Bestimmt hatte er sich
schon längst über solche Möglichkeiten schlau gemacht. Jedenfalls bin
ich gar nicht groß auf seine Frage eingegangen und habe ihn nur gefragt, ob ein
Apotheker auch automatisch verdächtig sei, wenn einer seiner Kunden
mit einem bei ihm gekauften Schlafmittel umgebracht wird. Ist
natürlich nicht dasselbe, aber zumindest musste da der Köstlbacher
erst einmal schlucken, weil er mit meiner Schlagfertigkeit nicht gerechnet
hatte«, erzählte die Irmi.
    »Und?«; sagte die Rosi.
    »Was ›und‹ ?«, fragte die Irmi.
    »Wie kommt der Köstlbacher auf ein
Skalpell?«, wollte die Rosi wissen.
    »Weil es inzwischen anscheinend so
aussieht, als ob alle vier Morde mit einem Skalpell durchgeführt worden sind«,
erklärte die Irmi. »Ist dem Köstlbacher vermutlich aus Versehen herausgerutscht.
Glaube kaum, dass er mir das wirklich hat sagen wollen!«
    »Und jetzt meint er«, sagte die
Rosi, »weil du eine OP Schwester bist, die quasi zu jeder Tages- und
Nachtzeit ein Skalpell aus der Klinik schmuggeln kann, drum bist du jetzt eine
4fache Mörderin oder was?
    »Quatsch! Niemand warf mir einen
Mord vor! Warum sollte ich auch einen von denen umgebracht haben? Aber als Ehefrau
von einem Verdächtigen, da haben die mich eben auch ins Visier genommen. Vermutlich
weniger als potenzielle Täterin. Bestimmt eher wegen meinem Zugang zu
einem Skalpell!«
    »Als ob du die einzige OP
Schwester in Regensburg wärest!«, protestierte die Rosi.
    »Zumindest die einzige, die mit
einem Verdächtigen verheiratet ist!«, entgegnete die Irmi und verteidigte
damit fast etwas die Arbeit vom Köstlbacher, wenn auch nicht absichtlich.
    »Und was kam dann letztendlich bei
der Vernehmung heraus?«, fragte die Monika.
    »Aus meiner Sicht nichts! Die
wollten einfach mal kräftig auf den Busch klopfen, haben aber, so wie es
aussieht, nichts in der Hand. Wenn sie dem Albert auch nicht so recht abnehmen
wollen, dass der von dem Mord nichts mitbekommen hat, das Gegenteil
beweisen können sie ihm auch nicht. Wie auch? Er ist kein Mörder!«, sagte die
Irmi.
    »Irgendwer muss Mörder sein!«,
meinte die Dusana.
    »Das bestreitet ja niemand!«,
meinte die Irmi. »Fragt sich nur wer?«
    »Wenn ihr mich fragt, dann war das
ein Irrer. Ein total Durchgeknallter! Einer der am Abstechen Spaß hat!«, sagte
die Rosi.
    »Das glaube ich ehrlich gesagt
nicht! Ein Irrer vielleicht schon, aber nur aus Spaß am Abstechen? Dagegen
spricht, dass drei der Opfer Zuhälter waren«, meinte die Irmi.
    »Und was ist mit Gruber?«, fragte
die Dusana.
    »Weiß nicht! Keinen blassen
Schimmer! Vielleicht ein Versehen!«, antwortete die Irmi.

Die Fahndung
    Kapitel 26

     
    Die Klein hatte schon Angst, dass
ihr Chef ernsthaft krank, weil seit drei Tagen quasi keine Äußerung mehr. Sie
fand ihn nur noch grübelnd vor seiner Pinnwand stehend und zwischendurch
hinter seinem Schreibtisch sitzend, wenn er zum x-ten Male Berichte seiner
Ermittler durchsah oder sich auf die neuesten, gerade hereingekommenen stürzte.
    Als der Köstlbacher dann so von
einem Augenblick auf den anderen aufsprang, einen Schrei ausstieß, seinen
Kaffee umschüttete und zur Klein ins Zimmer gestürmt kam, da dachte sie zuerst,
er wäre übergeschnappt.
    »Edith, geben Sie sofort eine
Fahndung nach Herrn Peter Steingeister heraus! Oberste Dringlichkeitsstufe!,
schrie er mit ungewöhnlich schriller, fast überschnappender Stimme.
    »Er war’s! Er hat sie alle
umgebracht! Wie habe ich das nur so lange übersehen können?«, fügte er noch
kopfschüttelnd hinzu.
    Die Edith Klein kannte den Edmund
inzwischen ja schon recht gut. Aber so eine Spontanreaktion, die hätte sie ihm
nie und nimmer zugetraut. Und während sie diese neue Seite ihres Chefs noch
verwunderte, schwappte gleichzeitig seine offensichtliche Erregung auf sie
über.
    »Wird sofort erledigt!«, brachte
sie nur dienstlich knapp heraus und begann umgehend, die für solche Vorfälle
planmäßig vorgesehenen Nummern zu wählen und die entsprechenden
Anweisungen durchzugeben.
    »Und besorgen Sie mir einen
richterlichen Durchsuchungsbefehl für das Haus der Steingeisters in der
Dr.-Johann-Maier Straße! Verdacht auf vierfachen Mord!«
    Die Klein bekam große Augen, wagte
aber nicht ihren Chef anzusprechen oder gar ihn etwas zu fragen. Momentan klar
verteilte Rollen: Chefermittler und Leiter der SOKO ›Septembermorde‹ Kriminalhauptkommissar Edmund Köstlbacher
und sie seine Sekretärin. Jede weitere Beziehung nicht

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